DWD -> Regionenwetter – Baden-Württemberg –
VHDL16 DWSG 231000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg
ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Sonntag, 23.06.2019, 11:30 Uhr
Anfangs teils wolkig, im Südosten letzte Schauer. Im Tagesverlauf immer freundlicher und meist trocken.
Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag im Norden ziemlich sonnig, in der Mitte und im Süden oft wolkig, im Südosten letzte Schauer. Im weiteren Tagesverlauf zunehmende Sonnenanteile, weitgehend trocken. Höchsttemperaturen von 22 Grad im Bergland bis 30 Grad im nördlichen Rheintal. Schwacher, im Tagesverlauf in Böen oft frischer Wind um Ost.
In der Nacht zum Montag überwiegend klar, in der zweiten Nachthälfte im Umfeld der Donau Nebel- und Hochnebelfelder. Minima 19 bis 12 Grad.
Am Montag sonnig, lediglich über dem Bergland lockere Quellwolken, trocken. Temperaturanstieg auf 27 bis 34 Grad. Schwacher bis mäßiger, in Böen frischer östlicher Wind. Vom Odenwald bis zur Ostalb teils starke Böen.
In der Nacht zum Dienstag sternenklar bei Tiefstwerten zwischen 19 und 12 Grad.
Am Dienstag sonnig. Maxima zwischen 30 und 37 Grad. Schwacher, in Böen mäßiger, im Norden auch frischer Ostwind.
In der Nacht zum Mittwoch klar. Minima 23 bis 14 Grad.
Am Mittwoch sonnig und verbreitet sehr heiß mit Höchstwerten von 33 Grad im Bergland bis 39 Grad an Rhein, Neckar und Tauber. Meist schwacher östlicher Wind.
In der Nacht zum Donnerstag klar. Tiefstwerte zwischen 23 und 16 Grad.
Deutschlandübersicht:
Offenbach, Sonntag, den 23.06.2019, 11:30 Uhr –
„Nachdem der Tiefdruckeinfluss auch im Süden zunehmend schwindet und die schwülwarme Luft nach Osten abgedrängt wird, kann das Hoch „Ulla“ das Wetterregiment übernehmen. In Bodenniveau erstreckt sich Ulla am heutigen Sonntag schon von Island bis nach Polen sowie dem Baltikum und beeinflusst somit auch das Wetter in Deutschland nun nachhaltig.
Allerdings ist Hoch „Ulla“ nicht alleine kräftig genug, um Mittel- und Westeuropa die nächste Woche so richtig einzuheizen. Dafür braucht Ulla die Unterstützung aus höheren Luftschichten. Und siehe da, in der Höhe kann sich über Mitteleuropa ein ausgeprägtes Höhenhoch ausbilden, was in der Folge prächtig mit Ulla harmoniert.
Während sich das Höhenhoch zur Wochenmitte vom westlichen
Mittelmeerraum bis zur Nord- und Ostsee ausbreiten kann, spaltet sich Hoch Ulla in einen westlichen Teil über dem Nordatlantik bei Island und einen östlichen Teil über der Ostsee und dem östlichen
Mitteleuropa auf.
Weite Teile des Landes liegen demnach unter hochreichend hohem Luftdruck, der die Bildung von Quellwolken kaum zulässt. Lediglich im Nordwesten kann bodennah zum Mittwoch eine Tiefdruckrinne entstehen, deren Wetteraktivität von der Höhe jedoch jäh unterdrückt wird. Völlig ausgeschlossen sind Quellungen, die mit Gewittern einhergehen, ab Mittwoch jedoch nicht. Durch die sehr heißen Temperaturen kann mit Unterstützung der Berge vor allem im Süden die Entstehung dieser ausgelöst werden.
Die heiße Luft mit Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad wird dabei auf einer Luft-Autobahn zwischen hochreichendem tiefem Luftdruck über dem Ostatlantik und dem besagten Höhenhoch von der westlichen Sahara über die Iberische Halbinsel und das westliche Mittelmeer hinweg bis nach Mittel- und Westeuropa gesteuert.
An Ober- und Hochrhein soll nach derzeitigem Stand zum vorläufigen Hitze-Höhepunkt am Mittwochabend im 850 hPa-Niveau, also etwa 1500 Metern Höhe, die 25 Grad Marke überschritten werden.
Wenn man nun berücksichtigt, dass sich die Luft mit der Höhe um einen Faktor zwischen 0,6 (sehr feuchte Luft) und 1 Grad (sehr trockene Luft) pro 100 Meter abkühlt und gleichermaßen beim Absinken (bei Hochdruckeinfluss) entgegengesetzt erwärmt, so würde dies bei 1500 Metern (~850 hPa-Niveau) eine zusätzliche Erwärmung um ~15 bis 18 Grad bedeuten. In der Folge wären lokal begrenzt Temperaturen um bzw. über 40 Grad.
Aber! Die Zufuhr der höchsten Temperaturen in der Höhe wird derzeit am Mittwochabend bzw. in der ersten Nachthälfte zum Donnerstag erreicht, wo die Sonne am Himmel ihre Kraft nicht im vollen Umfang einbringen kann. Stabilisierende Effekt durch Ausstrahlung am Boden haben bei flach stehender Sonne bzw. nach Sonnenuntergang eine eher kühlende Wirkung. Zudem können sich in der Luft Staub- und
Sandpartikel befinden, die ebenfalls die Sonnenkraft am Mittwoch einschränken. Resultierend kann davon ausgegangen werden, dass im Südwesten, also an Ober- und Hochrhein, dem Rhein-Neckar-Raum sowie dem Rhein-Main-Gebiet lokal die 40 Grad und somit rekordverdächtige Temperaturen nicht ausgeschlossen sind. Dafür müssen allerdings die Rahmenbedingungen alle passen.
Nach derzeitigem Stand bleiben vor allem in der Mitte und im Süden die heißen Temperaturen zwischen 30 und 38 Grad bis über das Wochenende hinweg erhalten.“
Das erklärt Dipl. Met. Lars Kirchhübel von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.
Hinweis:
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