VHDL16 DWSG 281000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Donnerstag, 28.09.2023, 11:30 Uhr

Von Westen mehr Sonne, warm. Nachts lokal Nebel.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag sowie im weiteren Tagesverlauf viel Sonne, trocken.
Anfangs im Osten mehr Wolken, rasch nach Osten abziehend.
Tageshöchsttemperatur zwischen 21 Grad am Bodensee und 29 Grad am
Neckar. Schwacher Wind aus Südwest, einzelne frische Böen.

In der Nacht zum Freitag meist gering bewölkt. Lokal Nebel.
Tiefstwerte 15 bis 7 Grad.

Am Freitag nach Nebelauflösung aufziehende Bewölkung; ab dem
Nachmittag örtlich etwas Regen. Südlich der Alb heiter, noch trocken.
Maxima zwischen 23 Grad am Bodensee und 29 Grad im Breisgau. Meist
schwacher Südwestwind, zeitweise in Böen auffrischend.

In der Nacht zum Samstag zeitweise wolkig; lokal schauerartig
verstärkter Regen, in der zweiten Nachthälfte abklingend. Minima 16
bis 11 Grad. Exponiert im Schwarzwald zeitweise starke Böen aus West.

Am Samstag Mix aus Sonne und Wolken. Meist trocken: lokal ein paar
Regentropfen nicht auszuschließen. Zum Abend hin Auflockerung.
Höchsttemperaturen zwischen 18 Grad im Bergland und 24 Grad am Rhein.
Schwacher Wind teils aus Nord, teils umlaufend; im Oberrheingraben
sowie im Bergland mit frischen Böen.

In der Nacht zum Sonntag meist klar. Gebietsweise Nebel.
Minimumtemperaturen zwischen 12 Grad im Breisgau und 6 Grad am
Neckar.

Am Sonntag nach teils zögerlicher Nebelauflösung viel Sonne und
trocken. Maxima von 21 Grad am Bodensee bis 26 Grad in der Ortenau.
Schwacher Wind überwiegend aus Südwest, lokal in Böen auffrischend.

In der Nacht zum Montag kaum Wolken. Örtlich Nebel. Minima 14 bis 7
Grad.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Donnerstag, den 28.09.2023, 10:15 Uhr –
„Schon gestern war der Altweibersommer das zentrale Thema beim
Wetter. Und daran ändert sich auch heute nichts Grundlegendes.
Allerdings kommt ein wenig Bewegung in die Wetterküche. Das liegt
einerseits am sich etwas abschwächenden Hoch ROSI über Osteuropa,
aber auch an einem größeren Tiefdruckkomplex über dem Nordatlantik
und Nordwesteuropa.

Besagter Tiefkomplex weist gleich mehrere Kerne auf. So tummeln sich
dort das Sturmtief KILIAN (internationaler Name ist AGNES), welches
heute und morgen vor der norwegischen Küste nach Norden zieht. Ein
weiterer Mitspieler ist der Ex-Tropensturm NIGEL. Ihm gefällt es
allerdings südlich von Grönland und Island so gut, dass er sich dort
kurzerhand eindreht und nur geringe Verlagerungstendenzen zeigt. Ein
weiterer Protagonist ist Tief LENN, und LENN schafft es immerhin,
über England hinweg bis zur Nordsee zu ziehen, wo er sich im Laufe
der kommenden Nacht auflöst.

Gemeinsam schaffen es LENN und KILIAN aber immerhin, weiterhin sehr
milde Luft nach Deutschland zu transportieren, sie sorgen aber auch
dafür, dass die Bewölkung über dem Westen und Nordwesten im Vergleich
zu gestern doch etwas dichter ist. Das bedeutet nicht, dass der
Wettercharakter dort unfreundlich wäre, denn auch dort zeigt sich
länger die Sonne, es bleibt weitestgehend trocken, und den leicht
böig auffrischenden Wind wird sich der oder die Eine oder Andere
gerne um die Nase wehen lassen. Aus meteorologischer Sicht ist es im
Rest des Landes sehr langweilig – aber genau diese Langeweile kann
man auch genießen. Viel Sonne, schwachwindig, 24 bis 29 Grad. Man
könnte durchaus von Kaiser- oder Biergartenwetter sprechen. Und am
Rande erwähnen, dass Temperaturen von 24 bis 26 Grad im September als
warm, Temperaturen von 27 bis 29 Grad sogar als sehr warm bezeichnet
werden.

Bezüglich der „warmen“ und „sehr warmen“ Temperaturen heißt es in den
kommenden Tagen aber Abschied nehmen. Denn die Reste von LENN, die im
Druckfeld dann nur noch als schwache Krümmung der Isobaren, also der
Linien gleichen Luftdrucks erkennbar sind, wandern über dem Norden
Deutschlands nach Osten. Damit wird es kühler, aber auch
wechselhafter. In der Nacht zum Samstag und am Samstag erreichen die
entsprechenden, meist nur schwach ausgeprägten Regenfälle den
Südosten.

Das heißt, zumindest für vorsichtige Naturen, Regenschirm statt
Sonnenschirm und Sweatshirt statt T-Shirt. Immerhin: Wenn LENNs Reste
am Samstag Polen erreicht haben werden, dann soll sich über West- und
Südwesteuropa ein neues Hoch aufplustern. Vermutlich wird es auf den
Namen SONJA getauft, und mit SONJA werden die Sonnenanteile wieder
größer – wenn man einmal vom Süden absieht, wo der Freitag noch
verbreitet wolkenlos ist, der Samstag dagegen „nur“ gering oder
wechselnd bewölkt.

Letztendlich ruhen auch für den Sonntag alle Hoffnungen auf SONJA. In
der Südhälfte werden die Hoffnungen auch erfüllt. Dort kehrt nach
jetzigem Stand das Kaiserwetter – oder eben der Altweibersommer –
zurück. In der Nordhälfte dagegen tummeln sich im Vorfeld des
nächsten Tiefs schon dichte Wolken. Immerhin: Stand jetzt soll aus
diesen Wolken nicht allzu viel Regen fallen. „

Das erklärt Dipl.-Met. Martin Jonas von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
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Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr
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