VHDL16 DWSG 211000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg
ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Samstag, 21.03.2020, 11:30 Uhr
Zeitweise Regen, nachmittags im Bergland in Schnee übergehend. Im
Norden teils Windböen.
Nachts gebietsweise Frost und Glätte sowie Wind- im Bergland
Sturmböen.
Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag und im weiteren Tagesverlauf bedeckt. Zeitweise Regen,
nur ganz im Süden oft niederschlagsfrei. Ab Nachmittag im
Nordschwarzwald und auf der Alb zunehmend Schnee, dabei Glätte.
Höchsttemperatur zwischen 3 Grad im Hohenlohischen und 10 Grad am
Hochrhein. Schwacher bis mäßiger Wind aus Nordost, gebietsweise
starke Böen.
In der Nacht zum Sonntag nach Süden vorankommende und sich
abschwächende Niederschläge, zunehmend als Schnee. Später von Norden
aufklarend. +3 bis -4 Grad. Glätte durch Überfrieren und etwas
Schnee. In Oberschwaben starke, im Bergland stürmische Böen; im
Hochschwarzwaldwald Sturmböen.
Am Sonntag oft sonnig. Maxima von 2 Grad im Bergland und bis 11 Grad
im Rheintal. Mäßiger Ostwind mit starken bis stürmischen Böen, im
Bergland auch Sturmböen, exponiert im Hochschwarzwald schwere
Sturmböen.
In der Nacht zu Montag klar. Minima -2 bis -8 Grad. Gebietsweise
Glätte. Vor allem im Bergland stürmische Böen, in Hochlagen Sturm-
anfangs schwere Sturmböen.
Am Montag sonnig. Temperaturanstieg auf 0 Grad im Donautal und bis 10
Grad im Rheintal. Schwacher bis mäßiger Ostwind, in Böen stark, im
Bergland stürmisch, auf exponierten Gipfellagen Sturmböen.
In der Nacht zum Dienstag klar. Minima zwischen -3 und -8 Grad,
verbreitet Glätte durch Reif. Auf Schwarzwaldgipfeln noch vereinzelt
stürmische Böen.
Am Dienstag erneut sonnig. Temperaturanstieg auf 1 bis 9 Grad.
Schwacher Ostwind, im Bergland starke bis stürmische Böen.
In der Nacht zum Mittwoch klar. Minima zwischen -3 und -7 Grad.
Streckenweise Glätte durch Reif.
Deutschlandübersicht:
Offenbach, Samstag, den 21.03.2020, 11:30 Uhr -
"Kaum hat der kalendarische Frühling begonnen, schon ist es mit den
warmen Temperaturen vorbei, so könnte man es sagen. Hinter einer
markanten Kaltfront, die auch Regen und in höheren Lagen Schnee im
Gepäck hatte, ist kalte Meeresluft arktischen Ursprungs eingeflossen.
Nachdem diese Kaltfront in der kommenden Nacht zum Sonntag nach Süden
abzieht, schlägt nun die Stunde für ein mächtiges Hoch namens JÜRGEN
mit Schwerpunkt über Nordosteuropa.
Der Einfluss von JÜRGEN auf das Wettergeschehen ist zweierlei. Die
positive Nachricht zuerst! Durch die Lage des Hochs gelangt mit einer
östlichen bis nordöstlichen Strömung immer trockenere Luft zu uns.
Dadurch haben Wolken kaum eine Chance, sodass in den kommenden Tagen
die Sonne fast überall von früh bis spät scheinen wird, oft ist der
Himmel dabei azurblau und wolkenlos. Ein paar Wolken können sich aber
schon am Himmel verirren. Am morgigen Sonntag bilden sich etwa von
Nord- und Ostsee südostwärts bis zum Erzgebirge und dem Thüringer
Wald ein paar harmlose Quellwolken, entlang der Ostseeküste sind
sogar einzelne Schauer nicht ganz ausgeschlossen (Lake Effekt). Auch
am Montag sind an der Grenze zu Polen, Tschechien und Österreich
möglicherweise ein paar Wolken mit im Spiel. Am Dienstag könnte es im
Südosten Bayern, ausgelöst durch ein Tief in höheren
Atmosphärenschichten, ein paar dichtere Wolkenfelder geben. Von
diesen kleinen Ausnahmen abgesehen wird man in den kommenden Tagen
aber kaum eine Wolke am Himmel erblicken können.
So richtig genießen kann man das sonnige Wetter allerdings nicht. Die
Luftmasse, die zu uns gelangt, ist nicht nur staubtrocken, sondern
auch kalt. Zwar befinden wir uns nun schon im März und die immer
kräftiger werdende Sonne kann die Luft tagsüber immerhin noch auf 2
bis 9 Grad erwärmen (entlang des Rheins auch teils knapp über 10
Grad). Ein schneidender Ostwind lässt die Temperaturen allerdings
deutlich kälter anfühlen. Vor allem in der Südwesthälfte
Deutschlands, etwa vom Niederrhein über die westlichen Mittelgebirge
und Rheinhessen bis nach Baden-Württemberg weht der Wind tagsüber
sogar recht böig. In freien Lagen sind vor allem am morgigen Sonntag
sogar einzelne stürmische Böen wahrscheinlich. Beim Aufenthalt im
Freien sollte man sich also warm anziehen. In der Nordosthälfte weht
der Ostwind nicht ganz so kräftig, aber dennoch deutlich spürbar.
Nachts lässt der Wind jeweils vorübergehend nach. Man könnte auf dem
ersten Blick meinen, das wäre positiv zu betrachten, aber weit
gefehlt! Durch den abflauenden Wind und den sternenklaren Himmel kann
sich der Boden und die darüber befindliche Luft nach Sonnenuntergang
rasch abkühlen. Es ist daher mit kräftigen Nachtfrösten zu rechnen.
Verbreitet werden Tiefstwerte zwischen -1 und -7 Grad erreicht, in
windgeschützten Tal- und Muldenlagen sowie in höheren
Mittelgebirgstälern kann die Temperatur sogar bis knapp -10 Grad
absinken. Dabei sprechen wir von der Temperatur in 2 m Höhe. Direkt
über dem Erdboden wird es noch kälter. Vor allem im Osten und Süden
sowie in den mittleren Landesteilen muss vielerorts mit Temperaturen
um oder unter -10 Grad gerechnet werden. Schützen sie also unbedingt
Ihre Pflanzen im Garten und stellen Sie frostempfindliche Pflanzen
zurück ins Haus! Vom Frost verschont bleibt man lediglich bei
auflandigem Wind an den Küsten sowie auf den Inseln.
Nach Wochenmitte nimmt der Einfluss von Hoch JÜRGEN allmählich ab.
Das Höhentief, das bereits am Dienstag den Südosten Bayerns
beeinflussen könnte, zieht ostwärts über Deutschland hinweg. Dadurch
ziehen auch wieder zeitweise Wolkenfelder durch, sodass die Sonne
nicht mehr ganz so ungestört wie zuvor scheinen kann. Zum Ende der
Woche gelangt dann zudem etwas mildere Luft zu uns, wodurch nachts
die Temperatur nur noch in den leichten Frostbereich absinkt oder es
gebietsweise sogar frostfrei bleibt. Tagsüber klettern dann die
Temperaturen wieder häufiger knapp über die 10-Grad-Schwelle. Viel
Niederschlag bringen die Wolken allerdings nicht. "
Das erklärt Dr. rer. nat. Markus Übel von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.
Hinweis:
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Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr
telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333
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