DWD -> Regionenwetter – Baden-Württemberg –
VHDL16 DWSG 051000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg
ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Mittwoch, 05.02.2020, 11:30 Uhr
Wolkig mit zunehmenden Auflockerungen, trocken. Nachts verbreitet
Frost und gebietsweise Glätte.
Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag und am Nachmittag wolkig mit zunehmenden Wolkenlücken
und niederschlagsfrei nur im äußersten Südosten anfangs noch
vereinzelt letzte Flocken. Höchstwerte -1 Grad im Bergland und bis +8
Grad im Rhein-Neckar-Gebiet. Schwacher West- bis Nordwestwind mit
frischen, im Bergland starken bis steifen Böen.
In der Nacht zum Donnerstag rasch gering bewölkt, niederschlagsfrei.
Tiefstwerte zwischen -1 und -8 Grad. Gebietsweise Glätte durch
überfierende Nässe. Vereinzelt Nebel.
Am Donnerstag nach Auflösung einzelner Nebelfelder oft Sonne,
zeitweise durchziehende Wolkenfelder, trocken. Maxima zwischen 1 Grad
in Berglagen und 7 Grad in der Kurpfalz. Schwacher Wind aus
unterschiedlichen Richtungen.
In der Nacht zum Freitag gering bewölkt oder klar. Vereinzelt Nebel.
Minima von -1 bis -8 Grad. Örtlich Reifglätte.
Am Freitag nach anfänglichem vereinzeltem Nebel wenige Wolken, viel
Sonne. Höchstwerte von 2 Grad im Bergland bis 7 Grad in einigen
Niederungen. Schwacher östlicher Wind.
In der Nacht zum Samstag gering bewölkt, vor allem an Bodensee und
Hochrhein Nebelfelder. Bei Tiefstwerten von -1 bis -6 Grad
gebietsweise Reifglätte.
Am Samstag nach Auflösung von Nebelfeldern viel Sonne, im
Tagesverlauf auch einige Wolkenfelder, trocken. Maxima zwischen 4
Grad im Bergland und 11 Grad im Breisgau. Meist schwacher Wind aus
Süd bis Südwest, abends auf exponierten Schwarzwaldgipfeln erste
stürmische Böen.
In der Nacht zum Sonntag mehr Wolken, im Westen und Norden
vorübergehend auch mal leichter Regen nicht ausgeschlossen.
Tiefstwerte zwischen +4 und -1 Grad. Im Bergland sowie in
Oberschwaben Glättegefahr durch überfrierende Nässe. Auf Gipfeln des
Hochschwarzwaldes stürmische Böen oder Sturmböen.
Deutschlandübersicht:
Offenbach, Mittwoch, den 05.02.2020, 11:30 Uhr –
„Hoch FRANK lässt uns in den kommenden Tagen durchschnaufen, bevor es
kommenden Woche wieder richtig turbulent wird.
Am heutigen Mittwoch präsentieren sich die Mittelgebirgshochlagen
wieder mal ein bisschen winterlich, vor allem am Erzgebirge, im
Schwarzwald und an den Alpen hat es seit gestern nennenswerten
Neuschnee gegeben. Für das Wintergastspiel verantwortlich zeigte sich
das Sturmtief PETRA, auf dessen Rückseite die Strömung vorübergehend
auf Nord drehte und somit kältere Polarluft einfließen konnte.
Hoch FRANK, das sich von Westeuropa langsam aber sicher nach
Mitteleuropa verschiebt, nimmt nun aber zunehmend Einfluss auf
Deutschland und beschert uns bis Freitag ruhiges Wetter. Während im
Süden und Südwesten oft die Sonne vom Himmel lacht, gelangt der
Norden und Osten aber in den Zustrom feuchter Nordseeluft, sodass
sich schnell eine trübe Hochnebelsuppe breitmachen kann.
Tagsüber steigen die Temperaturen zwar mehr oder weniger deutlich in
den Plusbereich, aufgrund der zumindest in der Südhälfte auftretenden
leichten bis mäßigen, lokal sogar strengen Nachtfröste und der
allenfalls geringfügigen Niederschläge kann sich der Schnee in den
Hochlagen noch ganz gut halten.
Der Samstag präsentiert sich als „Übergangstag“. Hoch FRANK
verabschiedet sich allmählich nach Südosteuropa. Den schwindenden
Hochdruckeinfluss machen sich erste, noch schwache Tiefausläufer
zunutze. Diese erreichen uns am Samstag von Westen her mit Wolken und
etwas Regen. Zuvor kann sich aber dann auch im Osten mal Sonne gegen
den Hochnebel durchsetzen.
Ab Sonntag, insbesondere aber zu Beginn der kommenden Woche stellt
sich die Wetterlage wieder nachhaltig um. Eine „zyklonale“, also
tiefdruckgeprägte Westlage bringt uns unbeständiges und sehr mildes
Wetter mit hohem Sturm- und Hochwasserpotenzial.
Über dem Nordaltantik bauen sich extreme Temperaturgegensätze
zwischen der Polarluft im Norden und der Subtropikluft im Süden auf.
Im Bereich der stärksten Luftmassengegensätze, der sogenannten
Polarfront, kommt in der oberen Troposphäre in ca. 10 km Höhe ein
ausgeprägtes Starkwindband in Schwung, das West- und Mitteleuropa mit
voller Wucht erfassen wird. Dieser Ast des Jet-Streams erreicht
Windgeschwindigkeiten von teilweise über 350 km/h und fungiert wie
ein überschnelles Förderband für Tiefdruckgebiete, die vom
Nordatlantik Richtung Kontinent transportiert werden und dabei zu
ausgewachsenen Sturm- und Orkantiefs heranreifen.
Es ist noch viel zu früh für konkrete Aussagen, jedoch muss ab
Sonntag bis mindestens Mittwoch kommender Woche mit hoher Sturmgefahr
gerechnet werden. Wie stark der Sturm (oder die Stürme) ausfallen,
ist noch völlig unklar. Denn vor allem die kleinräumigen, nur
kurzfristig vorhersagbaren Randtiefs spielen im Hinblick auf die
Windgeschwindigkeiten die erste Geige. Von einer „handelsüblichen“,
durchaus mehrfach in einem Winter auftretenden Sturmlage bis zu einem
außergewöhnlichen Orkan ist alles möglich.“
Das erklärt Dipl.-Met. Adrian Leyser von der Wettervorhersagezentrale
des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der
kommenden Tage.
Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter:
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Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr
telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333
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