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Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Samstag, 01.02.2020, 11:30 Uhr

Windig, vor allem im Bergland stürmisch. Bis Dienstagmittag gebietsweise markanter Dauerregen, in Schwarzwaldstaulagen auch unwetterartig.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag und im weiteren Tagesverlauf überwiegend stark bewölkt, ab Mittag zunehmend regnerisch. Am Nachmittag und Abend örtlich Gewitter. Höchsttemperatur 9 Grad in Hochlagen bis 16 Grad am südlichen Oberrhein. Ab Mittag zunehmender Südwestwind mit starken bis stürmischen Böen, im Bergland Sturmböen, exponiert im Schwarzwald orkanartige Böen.

In der Nacht zum Sonntag zeitweise schauerartiger, an den Westhängen des Schwarzwalds anhaltender Regen. Anfangs noch örtlich Gewitter. Starke bis stürmische Böen, auf Schwarzwaldgipfeln orkanartige Böen aus Südwest. 11 bis 5 Grad.

Am Sonntag bedeckt und erneut aufkommender Regen, in Staulagen des Schwarzwaldes zeitweise kräftig und anhaltend. Höchstwerte zwischen 9 Grad im Bergland und 16 Grad am Oberrhein. Mäßiger Südwestwind. Im Bergland, zeitweise auch in den Niederungen Sturmböen. Im
Hochschwarzwald orkanartige Böen oder Orkanböen.

In der Nacht zum Montag weitere, teils kräftige Regenfälle. Tiefstwerte zwischen 12 und 6 Grad. In Böen verbreitet stürmisch; im Bergland auch schwere Sturmböen, auf dem Feldberg Orkanböen aus Südwest bis West.

Am Montag voraussichtlich im Norden bedeckt und Regen, im Süden längere trockene Phasen und zeitweise etwas Sonne. Maxima zwischen 11 Grad auf der Alb und ungewöhnlich milden 19 oder gar 20 Grad im südlichen Oberrheingraben. Mäßiger bis frischer Wind aus Südwest, stürmische Böen, vor allem im Bergland (schwere) Sturmböen, auf Schwarzwaldgipfeln Orkanböen.

In der Nacht zum Dienstag von Nord nach Süd ausbreitender, teilweise kräftiger und anhaltender Niederschlag. Minima 10 bis 4 Grad. Auch in Niederungen zum Teil Sturmböen, im Bergland schwere Sturmböen, auf Schwarzwaldgipfeln Orkanböen aus West.

Am Dienstag wechselnd bis stark bewölkt. Übergang des Regens in Schauer und einzelne Gewitter, dabei absinkende Schneefallgrenze auf mittlere Lagen. Höchstwerte meist schon am Vormittag mit im Bergland 4, in Flussnähe bis 10 oder 11 Grad. Schwacher bis mäßiger Westwind, in Böen anfangs stark bis stürmisch, im Bergland Sturmböen, exponiert im Südschwarzwald orkanartige Böen. Im weiteren Verlauf deutliche Windabschwächung.

In der Nacht zum Mittwoch gebietsweise Niederschlag, in tiefen Lagen als Regen, sonst oft Schnee. Tiefstwerte +2 bis -4 Grad. Verbreitet Glätte.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Samstag, den 01.02.2020, 11:30 Uhr –
„Sehr mild, sehr windig und sehr nass, das ist, kurz gesagt, die Vorhersage für Deutschland für die nächsten Tage. Verantwortlich dafür ist eine stramme Westströmung, in der Tiefdruckgebiete eingebettet sind. Dabei wird sehr feuchte und milde Luft zu uns geführt.

Am heutigen Samstag muss sich Deutschland mit der Kaltfront von Tief „Naima“ auseinandersetzen, die am Sonntag in eine Warmfront des nachfolgenden Tiefs „Ottilia“ übergeht. Schließlich folgt dann noch die zugehörige Kaltfront. Also überqueren viele Frontensysteme in den nächsten Tagen in rascher Abfolge Deutschland. Das bedeutet, dass zahlreiche Regengebiete, die an die Frontensysteme gebunden sind, den Wettercharakter insgesamt sehr nass gestalten werden. Zudem wird der Regen von teils stürmischem Wind begleitet.

Wind und Regen, zusammen mit den teils sehr milden Temperaturen, die selbst nachts oft im zweitstelligen Bereich liegen, sorgen für ein rasches Abschmelzen der Schneedecke in den Hochlagen der
Mittelgebirge und der Alpen. Die Nullgradgrenze steigt teilweise auf deutlich über 2000 m an. Daher regnet es bis in die höchsten Wintersportgebiete.

Bis einschließlich Dienstag kommen gebietsweise erhebliche
Regenmengen zustande. Vor allem in der Südhälfte dürfte in den nächsten 4 Tagen in etwa eine Monatssumme an Niederschlag fallen. In Staulagen der Mittelgebirge und an den Alpen sind sogar Mengen an die 100 Liter pro Quadratmeter nicht auszuschließen. Die großen Regenmengen könnten dann im Zusammenspiel mit dem
Niederschlagseintrag aus dem Schmelzwasser ein „Problem“ vor allem für kleinere Bäche und Flüsse werden.

Am Dienstag dreht die Strömung auf nördliche Richtungen, sodass kältere Meeresluft aus dem Nordatlantik zu uns gelangt. Die Schneefallgrenze sinkt dann auf etwa 500 m ab. Die Mittelgebirge und vor allem die Alpen bekommen dann 5 bis 10 cm, in Staulagen der Alpen auch bis zu 30 cm Neuschnee.
Allerdings rückt am Mittwoch vom Westen ein kräftiges Hochdruckgebiet nach und sorgt für Wetterberuhigung, die voraussichtlich bis zum nächsten Wochenende andauert. Dabei erwärmt sich die eingeflossene kältere Luft unter Hochdruckeinfluss allmählich.

Und wagen wir noch einen kleinen Ausblick: Ab dem nächsten Wochenende dreht die Strömung wahrscheinlich wieder auf West bis Südwest, sodass erneut milde Luft nach Deutschland geführt wird. Eine längere winterliche Phase auch für tiefere Lagen ist weiterhin nicht in Sicht.

Das erklärt Dipl.-Met. Marco Manitta von der Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
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Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333

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