VHDL16 DWSG 271000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Freitag, 27.12.2019, 11:30 Uhr

Zunächst häufig Regen, im Tagesverlauf von Norden her abklingend. Kommende Nacht verbreitet Frost, gebietsweise Glätte, örtlich Nebel.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag und im weiteren Tagesverlauf stark bewölkt bis bedeckt, zunächst häufig und vor allem in Staulagen des Schwarzwaldes länger anhaltender Regen oder Sprühregen. In den höchsten Lagen des Südschwarzwaldes Schnee oder Schneeregen. Am Nachmittag in der Nordhälfte abklingende, im Süden sich abschwächende Niederschläge. Maxima zwischen 3 und 8 Grad. Schwacher bis mäßiger Wind, im Norden aus Nordost, im Süden im Tagesverlauf von Südwest auf Nordost drehend.

In der Nacht zum Samstag stark bewölkt, anfangs im Süden letzte Niederschläge. Lediglich in hohen Schwarzwaldlagen Schneefall. Im Laufe der Nacht im Norden Auflockerungen. Örtlich Nebel. Minima von +3 Grad am Hochrhein bis -3 Grad im Bergland. Im Süden gebietsweise Glätte durch überfrierende Nässe, im Norden örtlich durch Reif.

Am Samstag zunächst viele Wolken, im Norden schon sonnige Abschnitte, örtlich Nebel. Im Tagesverlauf häufiger Sonne. Allgemein trocken. Höchstwerte zwischen -1 Grad auf der Schwäbischen Alb und +6 Grad am Westfuss des Schwarzwalds. Schwacher Wind aus Nordost bis Ost.

In der Nacht zum Sonntag durchziehende Wolkenfelder, sonst gering bewölkt. In Tallagen gebietsweise Nebel und Hochnebel. Tiefstwerte zwischen -2 und -8 Grad, mit den tiefsten Werten in höheren Muldenlagen des Berglands. Örtlich Reifglätte.

Am Sonntag in Flussniederungen teils lange neblig-trüb. Sonst zumeist heiter, nachmittags im Norden vorübergehend auch wolkig. Trocken. Maxima von -2 Grad an der östlichen Donau bis +5 Grad in den Kammlagen von Alb und Schwarzwald. Meist schwacher Wind aus bevorzugt östlichen Richtungen.

In der Nacht zum Montag gering bewölkt, in tiefen Lagen gebietsweise Nebel. Minima meist zwischen 0 und -8 Grad, in den Kammlagen des Schwarzwalds leicht positive Werte. Örtlich Reifglätte.

Am Montag abseits von sich teils nur zögernd auflösenden Nebel- und Hochnebelfeldern viel Sonne. Höchstwerte von 2 Grad bei längerem Nebel bis zu 11 Grad im Bergland. Meist schwacher Wind aus
unterschiedlichen Richtungen.

In der Nacht zum Dienstag gering bewölkt, in feuchten Niederungen erneut streckenweise Nebel. Tiefstwerte +4 bis -5 Grad. Lokal Reifglätte.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Freitag, den 27.12.2019, 11:30 Uhr –
„Auf seine alten Tage versucht sich das Jahr 2019 tatsächlich nochmal daran, der (Winter-)Jahreszeit entsprechendes Wetter zu kreieren. Nachdem Weihnachten gewohnt grün und relativ mild über die Bühne ging (Ausnahmen bestätigen die Regel), gehen die Temperaturen an diesem letzten Wochenende des Jahres so weit zurück, dass es zumindest mal verbreitet für leichte bis mäßige Nachtfröste reicht. Zwar bleibt Schnee weiterhin Mangelware, aber unter der fast persistent anmutenden mitteleuropäischen „Wärmeglocke“ ist man als Winterfan ja ziemlich genügsam geworden.

Am Rande von Skandinavienhoch WILTRUD dreht die Strömung über Mitteleuropa zurzeit auf nördliche Richtungen. Dadurch kann vor allem in den unteren Troposphärenschichten ein Schwall kälterer Polarluft nach Deutschland gelangen. Die für die thermischen Qualitäten der Luftmasse charakteristische Temperatur auf der 850-hPa-Druckfläche, die sich in rund 1500 Metern Höhe befindet, geht bis Samstagfrüh auf Werte zwischen 0 Grad im Westen und knapp -10 Grad im Osten zurück. Legt man das vieljährige Temperaturmittel von 1979-2010 zugrunde, bedeutet das immerhin eine doch recht verbreitet negative Abweichung von -1 bis -4 Grad. Im Laufe des Samstags und Sonntags wandert Hoch VANESSA, das sich am heutigen Freitag noch über Nordspanien befindet, nach Mitteleuropa, sodass der Zustrom der Polarluft abreißt. Das Glück des Winterfreundes ist, dass sich die zur Ruhe kommende Luftmasse in den noch sehr langen Nächten bodennah trotzdem weiter abkühlen kann.

Nach einem noch verhältnismäßig milden Freitag, kühlt es in der Nacht zum Samstag schon fast überall auf frostige Werte ab. In höheren Muldenlagen sowie über Schnee in den Alpen reicht es sogar schon für mäßigen Frost unter -5 Grad.

In den beiden darauffolgenden Nächten wird es dann noch kälter. Dann muss zumindest bei länger klarem Himmel ziemlich verbreitet mit mäßigem Frost gerechnet werden, über Schnee in den Alpentälern örtlich mit strengem Frost unter -10 Grad. Ausnahmen bilden die Küstenregionen und das Norddeutsche Tiefland, wo Wolken und Wind eine effektive Auskühlung verhindern und das Quecksilber allenfalls wenige Grad unter den Gefrierpunkt sinkt. Auch in den Regionen, wo sich Nebel und Hochnebel bilden, fällt der Frost etwas milder aus.

Es sind aber dann gerade diese, sich am Samstag und Sonntag tagsüber mitunter nur sehr behäbig auflösenden Nebel- und Hochnebelfelder, die dazu führen, dass es regional leichten Dauerfrost geben wird – ja, sie hören richtig: Dauerfrost! Ein aus dem deutschen Sprachgebrauch schon fast vergessenes Wort. Prädestiniert dafür dürften die typischerweise Nebelanfälligen Flussniederungen im Süden und Südosten Deutschlands sein. Ansonsten sorgt das kräftige Hoch VANESSA nicht nur für einen beherzten Ausschlag des Zeigers ihres Barometers in Richtung „Schön“ (Luftdruck auf Meeresniveau um oder über 1040 hPa), sondern tatsächlich auch draußen für freundliches, vor allem auf Bergen sehr sonniges Wetter. Dann kann sich die Temperatur allerdings nicht im Frostbereich halten, vielmehr reicht es dann zumindest für ein paar Stunden „Plusgrade“. Im Norden macht sich die Sonne zwar rarer, dort ist es aber so oder so aus der Nacht heraus schon überwiegend frostfrei.

Richtung Silvester hält sich der Hochdruckeinfluss und damit das ruhige Wetter mit Nachtfrösten, ansonsten kann sich zumindest schwacher Tiefdruckeinfluss mit mehr Wolken, Wind und etwas Regen durchsetzen. “

Das erklärt Dipl. Met. Adrian Leyser von der Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
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