VHDL16 DWSG 291000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Dienstag, 29.10.2019, 11:30 Uhr

Zunächst im gesamten Süden, am Abend vor allem noch südlich der Donau zeitweise Regen. In der Nacht zum Mittwoch im Nordosten leichter Frost.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag und im weiteren Tagesverlauf überwiegend bedeckt. Bis zum Abend größtenteils Zurückziehen des zeitweise leichten Regens auf Gebiete südlich der Donau. Unterdessen im äußersten Norden ein paar wenige Auflockerungen. Maxima 4 Grad auf der Schwäbischen Alb sowie im Südschwarzwald und um 11 Grad im nördlichen Oberrheingraben. Schwacher bis mäßiger Nordostwind, zum Teil frische, im Bergland starke Böen.

In der Nacht zum Mittwoch im äußersten Süden – bei meist starker Bewölkung und gelegentlich leichtem Regen – am wärmsten. Dort vereinzelt +7 Grad. Sonst aufgelockerte Bewölkung und örtlich Nebel oder Hochnebel bei +5 bis -1 Grad. Gebietsweise leichter Frost in Bodennähe. Auf Brücken Reifglätte nicht ausgeschlossen.

Am Mittwoch nach rascher Nebelauflösung vor allem im Norden heiter. Ganz im Süden ganztags stark bewölkt oder bedeckt und mitunter etwas Regen. Maxima von 3 Grad im südlichen Bergland bis 12 Grad am Oberrhein. Schwacher bis mäßiger Nordostwind mit frischen, im höheren Bergland auch starken Böen.

In der Nacht zum Donnerstag anfangs im Süden stark bewölkt und letzter Regen. Im Nachtverlauf auch dort von Norden sukzessive mehr Wolkenlücken, vereinzelt Nebel. Bei Minima zwischen +6 und -2 Grad sowie in Bodennähe zum Teil bis -4 Grad auf Brücken Gefahr vor Reifglätte und im Süden auch durch überfrierende Nässe.

Am Donnerstag nach Nebelauflösung im Norden viel Sonne, im Süden und Südwesten mehr Wolken als Sonne, aber zunächst trocken, erst am Abend im Breisgau erste Tropfen. Höchstwerte zwischen 5 und 11 Grad. Meist schwacher Wind aus Ost bis Südost.

In der Nacht zum Freitag von Südwest nach Nordost vorankommende dichte Bewölkung, jedoch überwiegend trocken. Tiefstwerte +7 bis -1 Grad. Bodennah verbreitet Frost.

Am Freitag stark bewölkt. Im Westen eventuell etwas Regen.
Tageshöchstwerte von 8 bis 14 Grad. Südlicher Wind, im Mittel schwach bis mäßig, in Böen zum Teil frisch.

In der Nacht zum Samstag bedeckt, von Westen Regen. Tiefstwerte zwischen 10 und 5 Grad. Im Bergland starke bis stürmische Böen aus Südwest.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Dienstag, den 29.10.2019, 11:30 Uhr –
“ In der Medienwelt fallen derzeit gehäuft Begriffe wie erster Wintereinbruch oder winterliche Kälte. Doch dies ist irritierend! Sowohl kalendarisch als auch klimatisch ist der Winter ja noch etwas entfernt.
Der astronomische Winterbeginn ist am 22. Dezember und die
Meteorologen drehen am 1. Dezember an der Jahreszeitenuhr. Und bei Betrachtung der typischen Wettererscheinungen und des
Temperaturniveaus sind ebenfalls signifikante Unterschiede zwischen Herbst und Winter zu verzeichnen. Die Wintermitteltemperatur über alle Stationen in Deutschland liegt etwa um 0,1 Grad, die des Herbstes bei Werten um 8,7 Grad. In die Berechnung werden dabei die mittleren Tagestemperaturen (Nacht und Tag) über die drei Winter- bzw. Herbstmonate gemittelt. Nun kann man sich überlegen, ob derzeitige Höchsttemperaturen zwischen 5 und 12 Grad und nächtliche Abkühlungen auf Werte zwischen 6 und -5 Grad eher dem Herbst oder dem Winter entsprechen. Erste Fröste und Schnee bis auf Höhenlagen um 1000 Meter sind im Herbst ganz normal und entsprechend nicht wirklich typischen winterlichen Verhältnissen.

Auch bei Betrachtung des derzeitigen Wetters fehlt doch vom Winter jede Spur. Aktuell dominiert noch Hoch „Oldenburgia“ mit Zentrum über Schottland das Wetter in weiten Teilen Deutschlands. Lediglich im Süden sorgen schleifende Frontensysteme und eine Windströmung gegen die Alpen für aufsteigende Luft und Niederschlagsbildung, sodass es dort zunächst noch regnerisch ist. Ansonsten herrscht typisch herbstliches Hochdruckwetter mit teils sonnigen, teils neblig trüben Verhältnissen und milden Tagen (7 bis 11 Grad ist für November als mild einzustufen!) und teils frostigen Nächten vor. Dies bleibt auch erst mal bis einschließlich Donnerstag so. Erst ab Freitag können Tiefdruckgebiete von Westen dem Hoch soweit zusetzen, dass dieses allmählich nach Osten weiterzieht. Deutschland gelangt dann auf die Vorderseite eines kräftigen Tiefdruckwirbels über dem Ostatlantik und Westeuropa in eine südwestliche bis südliche Strömung. Spätestens dann sollten bei Zustrom subtropischer Luft und
Höchstwerten zwischen 9 und 18 Grad alle Gedanken und Begriffe an den Winter doch schleunigst in die Schublade gelegt werden. Durch die Wolken am Himmel kühlen auch die Nächte nicht mehr aus, sodass die Tiefstwerte zwischen 11 und 2 Grad liegen sollten. Für November wären Temperaturen um bzw. über 17 Grad aus klimatischer Sicht als ungewöhnlich mild zu bezeichnen. Allerdings kommen die milden bis sehr milden Temperaturen nicht mit Sonnenschein daher. Stattdessen hängen dicke Regenwolken am Himmel und sorgen regional sogar für erträgliche Regenmengen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass zunächst typisches herbstliches Hochdruckwetter mit viel Nebel und leichten Nachtfrösten wetterbestimmend ist, bevor ab Donnerstag sehr milde aber auch regenreiche Subtropikluft das Land flutet. Von Winter fehlt demnach auch mittelfristig jede Spur. “

Das erklärt Dipl.-Met. Lars Kirchhübel von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
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Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333

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