VHDL16 DWSG 231000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Dienstag, 23.07.2019, 11:30 Uhr

Sonnig, teilweise sehr heiß. Höhepunkt am Donnerstag.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag und auch im weiteren Tagesverlauf reichlich Sonne. Mit Höchstwerten von 29 Grad im Bergland und 36 Grad am Oberrhein hochsommerlich heiß. Schwacher bis mäßiger Wind um Ost.

In der Nacht zum Mittwoch oftmals klar. Tiefstwerte 20 bis 12 Grad.

Am Mittwoch viel Sonne bei nur zeitweilig hoher Schleierbewölkung. Schwacher Ostwind und sehr heiße Höchsttemperaturen zwischen 31 Grad im Bergland und 38 Grad im Rheintal.

In der Nacht zu Donnerstag weiterhin nur dünne Schleierwolken. Zum Teil tropische Tiefstwerte zwischen 22 und 14 Grad.

Am Donnerstag ganztags Sonne. Schwacher, in Böen frischer Ostwind. Sehr heiße Höchsttemperaturen zwischen 32 Grad im Bergland und 40 Grad im Rheintal.

In der Nacht zu Freitag meist klar und trocken. Zum Teil tropische Tiefstwerte zwischen 23 und 14 Grad.

Am Freitag zunächst neben hoher Bewölkung sonnig. Nachmittags und abends auch einige Quellwolken, vornehmlich im Bergland aufkommende Gewitter, unwetterartig. Mit 30 bis 38 Grad wiederum sehr heiß. Schwacher bis mäßiger Wind aus westlichen Richtungen, in Böen stark, bei Gewittern Sturmböen.

In der Nacht zu Samstag wechselnd bis gering bewölkt, einzelne Schauer und Gewitter. Bei zum Teil tropischen Tiefstwerten zwischen 21 und 16 Grad kaum Abkühlung.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Dienstag, den 23.07.2019, 11:30 Uhr –
„Die aktuelle Wettersituation bezieht ihre Spannung vor allem aus der Frage, ob es in den kommenden Tagen in Deutschland einen neuen Hitzerekord geben wird oder nicht. Und in diesem Zusammenhang ist natürlich auch die Frage spannend, wo er denn auftritt, wenn er denn auftritt.

Abgesehen von dieser Frage ist der Wetterablauf in den kommenden Tagen nicht spannend, er wird auch keine großen Überraschungen zu bieten haben. Denn das für unser Wetter maßgeblich verantwortliche Hoch YVONNE, das sich aktuell von der Nord- und Ostsee bis zu den Alpen erstreckt und in den kommenden Tagen zögerlich zur Ostsee und dann nach Skandinavien wandert, hat die Ruhe weg und ein eher stoisches denn ein aufgeregt-dynamisches Naturell. Es sorgt für sonniges, verbreitet sogar für wolkenloses Wetter (Achtung: UV-Schutz nicht vergessen!) und bringt von Süden und Südwesten die
subtropisch-heiße Luft heran, in der die 40-Grad-Marke und auch der bisherige Deutschland-Temperaturrekord von 40,3 (Kitzingen, 2015) Grad geknackt werden könnten.

Diese weniger magische als mehr bedrohliche Marke gerät insbesondere am Donnerstag in Gefahr. Dann zeigen nicht nur unsere
Vorhersagemodelle, sondern auch diejenigen anderer Wetterdienste, dass regional (Umfeld von Rhein, Mosel und Saar) wohl mit „40 Grad plus x“ zu rechnen ist. Das „plus x“ wird sich aber vor allem in den Nachkommastellen abspielen, die Wahrscheinlichkeit, dass sogar 41 Grad erreicht werden, erscheint doch eher gering (wenngleich nicht gänzlich ausgeschlossen).

Inzwischen kristallisiert sich auch mehr und mehr heraus, dass der Freitag meist etwas kühler ausfällt als der Donnerstag. Dabei ist es gewagt, das Wort kühl bzw. kühler zu verwenden, wenn im Westen immer noch Höchstwerte von bis zu 39 Grad zu erwarten sind. Bezüglich der prognostizierten Höchstwerte im Westen hat sich inzwischen sogar der morgige Mittwoch am Freitag vorbeigeschoben, denn wenn man diese vergleicht, so liegt der Mittwoch punktuell schon bei knapp über 40 Grad, während der Freitag diese Werte nicht mehr schaffen sollte. Grundsätzlich ist es in den kommenden Tagen im Nordosten nicht ganz so heiß wie im Westen und Südwesten, eine Tatsache, über die sich zwischen Ostsee und Lausitz wohl niemand beklagen dürfte. Konkret sie dies hier am Beispiel der Mecklenburger Seenplatte verdeutlicht, wo am morgigen Mittwoch um 32, am Donnerstag um 33 und am Freitag um 31 Grad erreicht werden sollen.

Auch wenn aktuell, wie oben beschrieben, viel darauf hindeutet, dass Temperaturen über 40 Grad auftreten, so ist dies noch nicht sicher. Ein Grund dafür sind mögliche hohe Wolken, die die Einstrahlung und damit die Temperaturentwicklung dämpfen. Auch ist nicht
ausgeschlossen, das von Frankreich her noch etwas Saharastaub nach Westdeutschland hereingedrückt wird, was ebenfalls für ein etwas niedrigeres Temperaturniveau sorgen sollte, als wir es aktuell erwarten.

Enden wird die Hitzephase dann wohl am Wochenende, schon am Freitag kann es im äußersten Westen und Südwesten erste, auch kräftige Schauer und Gewitter geben, die am Samstag auf den gesamten Südwesten, am Sonntag dann auch auf weite Teile der Mitte
übergreifen. Dann steigen die Höchstwerte im Westen am Samstag nur noch auf etwa 30 Grad, am Sonntag dann teils sogar nur noch auf 25 Grad. Aber das ist noch recht unsicher, was auch für den Nordosten gilt, auf den nach aktueller Vorhersage die Abkühlung nicht übergreift und wo es demzufolge auch am Wochenende noch Temperaturen um oder über 30 Grad geben soll.

Abschließend sein noch darauf hingewiesen, dass die große Hitze ein adäquates Verhalten erfordert. Das heißt unter anderem viel trinken, vermeidbare Anstrengung unterlassen, wenn möglich gekühlte Räume aufsuchen und dazu luftig kleiden. “

Das erklärt Dipl.-Met. Martin Jonas von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
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Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333

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