DWD -> Regionenwetter – Baden-Württemberg –
VHDL16 DWSG 111000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg
ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Donnerstag, 11.04.2019, 11:30 Uhr
Heute im Norden meist sonnig, im Süden stark bewölkt. Kommende Nacht vielerorts leichter Frost.
Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag südlich der Donau noch stark bewölkt. Im Tagesverlauf dort Übergang in Quellwolken mit ab und zu sonnigen Abschnitten. In den übrigen Regionen viel Sonne. Höchstwerte zwischen 7 und 14 Grad. Schwacher bis mäßiger Nordostwind mit zeitweise frischen, im Norden mitunter starken Böen.
In der Nacht zum Freitag zeitweise größere Wolkenlücken. Tiefstwerte zwischen +3 und -3 Grad.
Am Freitag zunächst häufig Sonne, im Tagesverlauf mehr Wolken, aber trocken. Kühl bei maximal 5 bis 12 Grad. In Böen auffrischender, sonst schwacher Nordostwind.
In der Nacht zum Samstag wolkig bis stark bewölkt, niederschlagfrei. Temperaturrückgang auf +2 bis -3 Grad.
Am Samstag viele Wolken, gelegentlich etwas Niederschlag, zeitweise bis in mittlere Lagen auch mit Schnee, dadurch Glättegefahr. Höchstwerte 2 bis 8 Grad bei schwachem, böig auffrischenden Nordostwind.
In der Nacht zum Sonntag wolkig bis stark bewölkt, gebietsweise noch Niederschlag, häufig als Schnee. Tiefstwerte +1 bis -4 Grad, lokal Glätte.
Am Sonntag stark bewölkt, vereinzelt etwas Regen. Höchstwerte von 2 Grad im Bergland bis 10 Grad in der Kurpfalz. Meist schwacher, zeitweilig böig auffrischender Nordostwind.
In der Nacht zum Montag aufgelockert, meist trocken. Tiefstwerte +2 bis -2 Grad, örtlich Glätte.
Deutschlandübersicht:
Offenbach, Donnerstag, den 11.04.2019, 11:30 Uhr –
“ So wirklich viel tut sich beim Wetter aktuell nicht, trotzdem lohnt ein Blick auf die Details. Am meisten Aufmerksamkeit ziehen aktuell die Temperaturen auf sich, die deutlich unter denen liegen, die man im April erwarten könnte. Mit anderen Worten, es geht auch am morgigen Freitag und am Wochenende „kühl“ oder „sehr kühl“ weiter. Morgen steigen die Temperaturen allenfalls am Rhein über 10 Grad, und am Samstag sowie am Sonntag geht es nochmal ein Stückchen runter, die dann erwarteten Höchsttemperaturen von 6 bis 9 Grad (die 10 Grad-Marke wird nur lokal gerissen) gelten im April als „sehr kühl“. Sind diese Aussichten nur „ungemütlich“, so mahnt ein Blick in die Nächte sogar zur Vorsicht! Es wird bis in die kommende Woche hinein in den Nächten verbreitet frostig. Für Autofahrer ist dies nicht dramatisch, denn Reifglätte sollte sich in der trockenen Luft allenfalls örtlich bilden. Aber empfindliche Pflanzen sollte man vielleicht nochmal reinstellen, zumal bei Tiefstwerten um -3 Grad die
„Frostdauer“, also die Andauer des Frostes, nicht nur ein kurzes Intermezzo ist, sondern der Frost durchaus ein paar Stunden anhalten kann.
Und wer hat Schuld an der Situation? Es ist das Hoch KATHARINA, das über Skandinavien liegt und bis zur Mitte der kommenden Woche auch keine Anstalten macht, sich von dort wegzubewegen. Mit einer nordöstlichen Strömung an ihrer Südflanke hält der Zustrom polarer Luftmassen an. Infolgedessen kommen keine Frühlingsgefühle auf, vielmehr erinnern die Temperaturen manch Einen oder Eine eher an Winterschlaf.
Da KATHARINA nunmehr „sesshaft“ geworden ist, deutet sich an, dass es eine zähe Angelegenheit wird, die eingeflossene Kaltluft wieder auszuräumen. Erst am Montag deutet sich eine Milderung an, dann ist es nicht mehr „sehr kühl“ sondern nur noch „kühl“.
Der angedeutete Blick ins Detail ist ein Blick in die mittlere Atmosphäre, also in eine Höhe von etwa 5,5 km. Denn in diesem Höhenniveau bewegt sich ein Tief, welches im Bodendruckfeld nicht zu erkennen ist, von der Ostsee bis zur Mosel, wo es am Samstag erwartet wird und sich in der Folge abschwächt. Das eine Problem ist dabei, dass solche Höhentiefs für Hebungsprozesse, für Wolken und dann auch oft für Niederschläge sorgen. Das andere Problem ist, dass sich ihre Zugbahn und Intensität nur schwer vorhersagen lässt. Es deutet aber einiges darauf hin, dass ab Freitag von der Ostsee her Niederschläge einsetzen, die am Samstag über Niedersachsen hinaus bis in den Westen ausgreifen. Diese können beim aktuellen Temperaturniveau durchaus bis in tiefere Lagen als Schneeregen oder Schnee fallen. Das(!) ist dann für Autofahrer durchaus relevant, und es verleitet vielleicht nicht zum Winterschlaf, aber zumindest zu ein paar Extraminuten im kuscheligen Bett. Über die genaue regionale Verteilung
der Niederschläge und über ihre Intensität ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, aber es deutet sich an, dass auch im Südosten zumindest zeitweise etwas Regen oder Schnee fällt.
Und ein weiteres Detail sollte nicht verschwiegen werden: Am Samstag und Sonntag frischt im Norden der Wind auf, an den Küsten sind dann steife Böen um 55 km/k (Bft 7) wahrscheinlich. Damit können die gefühlten Temperaturen auch am Tage durchaus im Frostbereich liegen. An der Küste am Wochenende also eine steife Brise mit Schnee(regen) und frostigen Temperaturen – nicht die richtigen Bedingungen für eine entspannten Frühlingstörn.“
Das erklärt Dipl.-Met. Martin Jonas von der Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.
Hinweis:
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