DWD -> Regionenwetter – Baden-Württemberg –
VHDL16 DWSG 011000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg
ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Montag, 01.04.2019, 11:30 Uhr
Viel Sonne, nur wenige Wolken, dazu recht mild. Kommende Nacht von Süden Wolkenfelder, weiter trocken.
Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag sowie im weiteren Tagesverlauf häufig Sonne, nur wenige Quellwolken. Höchstwerte zwischen 14 und örtlich 20 Grad. Mäßiger, in Böen frischer bis starker Nordostwind.
In der Nacht zum Dienstag von Süden ausbreitende Wolkenfelder, kein Niederschlag. Tiefstwerte 7 bis 1 Grad.
Am Dienstag zunächst wolkig, später stärkere Bewölkung, dann örtlich Schauer. Am Abend geringes Risiko für einzelne Gewitter. Maximal 16 bis 21 Grad. Schwacher bis mäßiger Südwestwind, in Böen mitunter stark, bei Gewittern stürmisch.
In der Nacht zum Mittwoch stark bewölkt. Von Westen schauerartiger Regen, nur Richtung Allgäu noch trocken. Tiefstwerte 9 bis 3 Grad. In Schwarzwaldhochlagen starke bis stürmische Böen aus Südwest.
Am Mittwoch meist stark bewölkt, immer wieder schauerartiger Regen, teils mit Gewittern. In den höchsten Lagen mit Schnee vermischt. Temperaturen maximal 7 Grad im Südschwarzwald und bis 15 Grad an Tauber und Bodensee. Schwacher, oft westlicher Wind mit frischen Böen. Im höheren Bergland und bei Gewittern starke bis stürmische Böen.
In der Nacht zum Donnerstag bedeckt und gebietsweise Regen, in den Hochlagen mit Schnee und Glättegefahr. Tiefstwerte +5 bis -2 Grad.
Am Donnerstag bedeckt und verbreitet Regen. Im Süden zum Teil auch kräftiger und im Bergland Schnee. Höchstwerte zwischen 1 und 9 Grad. Schwacher, böig auffrischender Wind aus nördlichen Richtungen.
In der Nacht zum Freitag bedeckt. Überwiegend in der Osthälfte noch Regen, im Bergland Schnee und Glätte. Frühwerte bei +3 bis -3 Grad.
Deutschlandübersicht:
Offenbach, Montag, den 01.04.2019, 11:30 Uhr –
„Am heutigen Montag kommen Sonnenanbeter nochmal auf ihre Kosten. Hoch JANA, das seinen Schwerpunkt von Südschweden über die Ostsee zum Baltikum verlagert, spendiert viel Sonnenschein, nur gebietsweise zeigen sich dichtere Wolkenfelder. Es mag sich zwar noch nicht nach Sommer anfühlen, vor allem nicht im Nordosten, wo kühlere Polarluft eingeflossen ist. Die Sonnenstrahlung gewinnt völlig unbeeindruckt davon aber schon deutlich an Stärke! Die Sonne steht mittags bereits so hoch über dem Horizont wie Mitte September. Dementsprechend besteht bei längerem Aufenthalt in der Sonne durchaus schon erhöhte Sonnenbrandgefahr!
Ab Dienstag nimmt das freundliche Hochdruckwetter dann allerdings ein jähes Ende, sodass statt Sonnencreme eher der Regenschirm eingepackt werden sollte. Tief OTTO, das vom Seegebiet südlich Island zur Nordsee zieht, übernimmt das Zepter. Bevor zum Abend die Kaltfront auf den Westen Deutschlands zusteuert, führt OTTO mit einer südwestlichen Strömung nochmal einen Schwall sehr milder
Subtropikluft heran. Die Luft ist vor allem vom Westen und Nordwesten bis zur Mitte nicht nur instabil geschichtet, sondern auch feucht. Vertikale Luftmassenumwälzungen werden dadurch begünstigt, als Folge dessen können sich dort im Tagesverlauf verbreitet Schauer und auch lokale Gewitter entwickeln. Die Situation ist zwar nicht zu vergleichen mit einer sommerlichen, unwetterträchtigen Gewitterlage, allerdings macht sich der schon höhere Energiegehalt der Luft bemerkbar, der sich in den Gewittern schließlich entladen kann. . So kann es zumindest räumlich eng begrenzt für kurze Zeit kräftig schütten (um 10,
ganz vereinzelt auch bis 15 Liter pro Quadratmeter). Auch stürmische Böen und kleinkörniger Hagel sollte man nicht ausschließen. Nach Osten zu muss man keine Gewitter fürchten, auch Regenwolken bleiben zunächst noch fern, sodass dort ein weiterer freundlicher
Frühlingstag ins Haus steht.
Eingeklemmt zwischen dem Azorenhoch und Hoch JANA über Osteuropa nistet sich im weiteren Wochenverlauf tiefer Luftdruck über Mitteleuropa ein. Ausgehend von Tief OTTO, das sich von der Nordsee zu den Britischen Inseln zurückzieht, erstreckt sich am Mittwoch und Donnerstag eine Tiefdruckrinne mit mehreren Tiefdruckzentren bis in den westlichen und zentralen Mittelmeerraum. Darin eingebettet ist die in der Nacht zum Mittwoch auf den Westen übergegriffene Kaltfront, die nun als sich nur noch unwesentlich west- oder ostwärts verlagernde Luftmassengrenze fungiert. Wo die Luftmassengrenze tatsächlich liegen wird, ist noch unklar. Wahrscheinlich aber irgendwo über der Osthälfte Deutschlands, sodass sich zwischen West und Ost markante Gegensätze aufbauen, insbesondere hinsichtlich der Temperatur. An der Westflanke der Luftmassengrenze macht sich nämlich kühle, polare Meeresluft breit, in der es zu schauerartigen Regenfällen kommt, im west- und südwestdeutschen Bergland kann es sogar schneien.
Selbst tagsüber verharren die Temperaturen dort teilweise bei Werten von nur wenigen Grad über Null. An der Ostflanke der Luftmassengrenze wird dagegen sehr milde Mittelmeerluft nordwärts geführt, in der sich Sonne und Wolken abwechseln und sich bevorzugt nachmittags einzelne Schauer und Gewitter entwickeln. Diese können in der relativ energiereichen Luft wieder mit Starkregen und kleinem Hagel einhergehen. Bei längerem Sonnenschein sind vor allem Richtung Oder und Neiße sowie in Niederbayern Höchsttemperaturen um 20 Grad möglich.
Die Wetterentwicklung zum kommenden Wochenende ist noch mit vielen Fragezeichen gehaftet. Wahrscheinlich gelangt Deutschland zwischen erhöhte Tiefdruckaktivität im Mittelmeerraum und hohen Luftdruck über Nordeuropa. Das hätte zur Folge, dass es insgesamt leicht
wechselhaft, aber überall wieder relativ mild weitergehen würde – perfektes „Wachstumswetter“ für die Vegetation.
Spätwinterliches und frühlingshaftes Wetter liegen ab Wochenmitte also nah beieinander. Für April sind solche „Grenzwetterlagen“ oder zumindest ein „Hin und Her“ zwischen Spätwinter und Frühling ziemlich typisch. Der Monat ist nicht um sonst bekannt dafür, vieles zu können, aber nicht zu wissen, was er will. “
Das erklärt Dipl.-Met. Adrian Leyser von der Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.
Hinweis:
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