VHDL16 DWSG 091000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Sonntag, 09.12.2018, 11:30 Uhr

Stürmisch, auf Schwarzwaldgipfeln anfangs orkanartige Böen, nachmittags allmähliche Windabschwächung. Einzelne Gewitter, im Schwarzwald Dauerregen.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag und im weiteren Tagesverlauf bedeckt mit teils länger anhaltendem schauerartigem Regen, am intensivsten in den
Weststaulagen des Berglandes. Einzelne Gewitter wahrscheinlich. Schneefallgrenze in 1000 bis 1200 m. Temperaturanstieg auf 4 bis 11 Grad. Mäßiger bis frischer Westwind, vor allem im Bergland mit Sturmböen. Schwere Sturmböen bei Gewittern, in Gipfellagen des Schwarzwaldes orkanartige Böen. Am Nachmittag und Abend Windabnahme.

In der Nacht zum Montag stark bewölkt bis bedeckt, einige Schauer, im Bergland bei absinkender Schneefallgrenze Schneeschauer und Glätte. Tiefstwerte +5 bis -1 Grad. Starke bis stürmische Böen aus West, im Hochschwarzwald schwere Sturmböen. In der zweiten Nachthälfte weitere Windabschwächung.

Am Montag stark bewölkt. Einige Regenschauer, in höheren Lagen Schneeschauer. Vor allem im höheren Schwarzwald örtlich Glätte. Temperaturanstieg auf 0 Grad im Bergland und 8 Grad am Rhein. Mäßiger Westwind mit starken bis stürmischen Böen. In Gipfellagen des Schwarzwaldes stürmische Böen.

In der Nacht zum Dienstag wechselnd bewölkt, weitere Schauer. In den Niederungen Regen oder Schneeregen, im Bergland Schnee und Glätte. Tiefstwerte +3 bis -3 Grad. Im Hochschwarzwald stürmische Böen aus West.

Am Dienstag anfangs viele Wolken, im Tagesverlauf vor allem im Westen etwas Sonne. Örtlich leichte Schauer. In den Niederungen Regen, oberhalb mittlerer Lagen Schneeregen und Schnee. Höchstwerte zwischen 1 und 7 Grad. Schwacher Wind aus westlicher Richtung, tagsüber böig auffrischend.

In der Nacht zum Mittwoch Auflockerungen, meist trocken und örtlich Glätte durch überfrierende Nässe. Tiefstwerte -1 bis -6 Grad.

Am Mittwoch meist heiter bis wolkig und trocken. Im Bergland Dauerfrost bei Temperaturen um -1 Grad, sonst 0 bis 4 Grad. Wind schwach aus östlichen Richtungen.

In der Nacht zum Donnerstag teils Hochnebel oder Nebel, teils klar. Minima von -1 bis -7 Grad, örtlich Glätte.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Sonntag, den 09.12.2018, 11:30 Uhr –
„Der zweite Advent hat allerhand „Wetter“ im Gepäck. Neben teils kräftigem Regen gibt es vor allem in der Südhälfte des Lands und an der Nordsee teils stürmischen Wind. Dieses turbulente Wochenendwetter lädt zwar eher nicht zu langen Außenaufenthalten ein, aber zumindest die Höchstwerte sind noch mild und erinnern nicht gerade an Winterwetter … noch nicht.

Verantwortlich für das aktuell turbulente Wetter ist Sturmtief MARIELOU, dessen Kern über Südschweden liegt. Deutschland befindet sich auf seiner Südflanke in einer lebhaften westlichen Strömung. Zu Beginn der neuen Woche verlagert sich MARIELOU etwas nach Osten in Richtung Baltikum verlagert. Gleichzeitig baut sich ein blockierendes Hochdruckgebiet mit dem Namen FRIDO auf, das sich von Frankreich zum Nordmeer erstrecken soll. Damit dreht die Strömung über Deutschland von West auf Nordwest. Damit werden nicht nur kältere Luftmassen polaren Ursprungs herangeführt. Die mit Feuchte angereicherten Luftmassen bedeuten für die Nordwest- bzw. Nordstaulagen der Mittelgebirge und Alpen reichlich Neuschnee.

Schnee wird zwar überall im Bergland erwartet, tiefwinterlich dürfte es aber vor allem im Harz, vom Erzgebirge bis zum Zittauer Gebirge sowie am Alpenrand werden. Dort werden von Montag bis Mittwoch Neuschneemengen im zweistelligen Bereich erwartet. Im Harz werden in Staulagen 10 bis 20 cm Neuschnee prognostiziert, im Westerzgebirge vereinzelt sogar bis zu 30 cm. Richtig dick wird der Neuschneezuwachs insbesondere am Alpenrand ausfallen. Dort können staubedingt 20 bis 40 cm Neuschnee bis zur Mitte der Woche zusammenkommen, vereinzelt sind in höheren Lagen von Allgäu und Berchtesgadener Land auch Summen bis 70 cm im Bereich des Möglichen.
Dazu bleibt der Wind bis einschließlich Dienstag noch lebhaft, sodass auch Schneeverwehungen in höheren Lagen auftreten können. Erst zum Mittwoch lässt der Wind dort deutlich nach.

Damit ist dann der Winter im dauerfrostigen Bergland angekommen. Für tiefe Lagen reicht das Temperaturniveau allerdings noch nicht. Ab Mitte der Woche werden aber auch dort Höchstwerte nur noch im einstelligen Bereich und Nachtfröste erwartet, sodass zumindest die Glätteproblematik in den Fokus rückt. Verantwortlich dafür ist, dass sich hoher Luftdruck über Skandinavien einstellt und dadurch mit östlichen Winden kontinentale Kaltluft angesaugt wird. Wie nachhaltig diese Ostwetterlage wird und ob neben kälteren
Temperaturen der Winter vom Bergland zum kommenden Wochenende auch ins Tiefland vordringt ist noch fraglich, denn es gibt noch größere Fragezeichen und Unterschiede in den Vorhersagemodellen. Zumindest einem Ausflug in den Berglandwinter steht aber natürlich nichts im Wege.

HINWEIS: An der Nordsee besteht die Möglichkeit einer Sturmflut. Mehr Details dazu auf der Seite des Bundesamtes für Seeschifffahrt und
Hydrographie (BSH): https://www.bsh.de/DE/DATEN/Wasserstand_Nordsee/wasserstand_nordsee_n ode.html

Das erklärt Dipl.-Met. Marcus Beyer von der Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
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