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Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Donnerstag, 06.12.2018, 11:30 Uhr

Nachts Sturmböen, am Freitag orkanartige Böen im Hochschwarzwald. Morgen stürmische Böen und Windböen bis in tiefe Lagen.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag sowie im weiteren Tagesverlauf stark bewölkt bis bedeckt und hier und da etwas Regen. Höchstwerte 8 bis 15 Grad. Schwacher bis mäßiger Südwestwind mit frischen, im Bergland starken Böen.

In der Nacht zum Freitag stark bewölkt, vor allem im Norden gebietsweise Regen. Tiefstwerte 11 bis 5 Grad. Im Bergland starke Böen aus Südwest, im Hochschwarzwald Sturmböen.

Am Freitag viele Wolken, gelegentlich leichter Regen. Im Südosten auch etwas Sonne, weitgehend trocken. Am Abend von Westen her aufkommender Regen. Höchstwerte 8 bis 16 Grad. Mäßiger Südwestwind mit starken bis stürmischen Böen, im Hochschwarzwald schweren Sturmböen, in Gipfellagen orkanartigen Böen.

In der Nacht zum Samstag anfangs aus dichten Wolken verbreitet schauerartiger Regen, vereinzelt Gewitter. Später einige Schauer, im oberen Schwarzwald Übergang zu Schneefall. Tiefstwerte 7 bis 1 Grad. Starke bis stürmische Böen, vorübergehend auch Sturmböen, im Bergland schwere Sturmböen, in Gipfellagen des Schwarzwaldes orkanartige Böen aus Südwest bis West.

Am Samstag dichte Wolken, zeitweise Regen, im Hochschwarzwald Schnee. Höchsttemperaturen 3 bis 11 Grad. Mäßiger Südwestwind mit starken bis stürmischen Böen, im Bergland Sturmböen, in den Gipfellagen des Schwarzwaldes orkanartige Böen, am Feldberg Orkanböen.

In der Nacht zum Sonntag stark bewölkt bis bedeckt. Verbreitet Regen, vor allem in Staulagen von Schwarzwald und Odenwald schauerartig verstärkt. In den höchsten Schwarzwaldlagen Schnee. Minima 8 bis 2 Grad. Starke bis stürmische Böen, teils Sturmböen aus Südwest. Im Bergland schwere Sturmböen, in Gipfellagen des Schwarzwaldes Orkanböen.

Am Sonntag bedeckt mit teils länger anhaltendem Regen, am
intensivsten im Schwarzwald. Temperaturanstieg auf 4 bis 11 Grad. Mäßiger bis frischer Westwind mit starken bis stürmischen Böen, im Bergland Sturmböen, in den Gipfellagen des Schwarzwaldes teils orkanartige Böen.

In der Nacht zum Montag stark bewölkt bis bedeckt, zunächst verbreitet Regen, später wiederholt Schauer. In höheren und mittleren Lagen Übergang in Schnee, Glättegefahr. Tiefstwerte 5 bis -1 Grad. Gebietsweise starke bis stürmische Böen aus West, im Bergland teils stürmische Böen, im Hochschwarzwald schwere Sturmböen. In der zweiten Nachthälfte Windabschwächung.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Donnerstag, den 06.12.2018, 11:30 Uhr –
„Der meteorologische Winter 2018/19 ist bereits eine Woche alt, tritt aber zurzeit nur auf dem Papier in Erscheinung. Denn das sehr milde und zeitweise stürmische und nasse Wetter setzt sich auch in den kommenden Tagen fort – setzt am Wochenende auf der nach oben offenen „Schmuddelskala“ sogar neue Bestmarken.

Nach kurzem Zwischenhocheinfluss übernehmen ab dem heutigen Donnerstag wieder atlantische Tiefdruckgebiete die Regie auf der mitteleuropäischen Wetterbühne. Bereits heute überqueren die Ausläufer von Tief LUANA mit Kern über der Nordsee Deutschland mit dichten Wolken und etwas Regen ostwärts. Dabei setzt sich milde Meeresluft von Westen endgültig gegen die kältere Luft im Osten durch. Am Freitag gilt dann Sturmtief MARIELOU, das sich vom Ostatlantik über Schottland und die Nordsee nach Südschweden verlagert, die volle Aufmerksamkeit. Am Samstag und Sonntag werden an dessen Südflanke zudem ein bis zwei kleine, aber sehr wetterwirksame Randtiefs von Nordwesten direkt über das Land hinweggesteuert.

Diese Wetterentwicklung bedeutet für uns noch mehr Regen, wobei zeitweise stark böig auffrischender West- bis Südwestwind den „schmuddeligen“ Wettercharakter komplettiert. An MARIELOUs Kaltfront am Freitag sowie an der Südwest- und Südwestflanke der nachfolgenden Randtiefs sind Sturmböen bis 85 km/h teils bis ins Tiefland möglich. Im Bergland wird es ohnehin durchweg stürmisch, wobei der Wind auf den Berggipfeln in Böen sogar bis Orkanstärke pfeift. Gleichzeitig wird weiter am Abbau des Niederschlagsdefizits gearbeitet, denn Regenfälle und mitunter gewittrige Schauer bringen über das Wochenende hinweg insgesamt verbreitet 20 bis 30, in Staulagen bis um 60 Liter pro Quadratmeter. Zwar fließt hinter der Kaltfront am Freitag und am Wochenende Luftmassen polaren Ursprungs ein, da sie aber vom Meer erwärmt und „gut durchmischt“ ist, ändert sich am Temperaturniveau erst einmal kaum etwas – es bleibt für die Jahreszeit zu mild, in den Nächten vielfach frostfrei und
Schneeflocken beschränken
sich eher auf die höchsten Mittelgebirgslagen.

Doch zu Beginn der kommenden Woche wendet sich das Blatt. Über West- und Nordwesteuropa etabliert sich ein Hochdruckgebiet, das seinen Schwerpunkt nach und nach über die Britischen Inseln und das europäische Nordmeer nach Skandinavien verlagert. Am Rande der Hochdruckzone dreht die Strömung über Mitteleuropa auf Nord, später Nordost. Folglich kann Kaltluft, die ihren Namen auch verdient, aus der Arktis schnurstracks nach Deutschland gelangen. Da die Luft aber zunächst über die Nordsee muss, erreicht sie das Land leicht erwärmt. Tagsüber werden im Tiefland somit weiterhin leichte Plusgrade erreicht. In den durchweg frostigen Nächten und Frühstunden könnte der Winter aber auch dort kurze „Nadelstiche“ in Form von
Schneematsch und überfrorener Nässe setzen. Richtig winterlich mit einer wohl etwas „hartnäckigeren“ geschlossenen Schneedecke wird es in den Mittelgebirgen, dort insbesondere in Nordstaulagen. Erhebliche Neuschneemengen stehen derweil für die Alpen ins Haus – dort heißt es wohl

bald „Ski und Rodel gut“. “

Das erklärt Dipl. Met. Adrian Leyser von der Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
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