VHDL16 DWSG 291000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Montag, 29.10.2018, 11:30 Uhr

Am Nachmittag und Abend im Hochschwarzwald, in der Nacht auch auf der Schwäbischen Alb stürmische Böen. Kommende Nacht im Bergland Glätte.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag und bis zum Abend stark bewölkt. Meist trocken, nur ab und an Sprühregen. Höchstwerte 4 bis 9 Grad. Stark böiger
Nordostwind. Im Hochschwarzwald starke bis stürmische Böen.

In der Nacht zum Dienstag zunächst gering bewölkt und meist trocken. Später im Westen und Südwesten dichte Wolken und zeitweise Regen, in Schwarzwaldhochlagen Schnee. Tiefstwerte 6 bis 1 Grad. Im Laufe der Nacht im Südwesten zunehmend stark böiger Südwestwind. Im
Hochschwarzwald stürmisch, morgens erste Sturmböen.

Am Dienstag stark bewölkt, zunächst vor allem im Westen etwas Niederschlag. Im Nachmittagsverlauf nach Nordosten ausbreitender Regen. Schneefallgrenze am Morgen bei 800 Meter, am Nachmittag bis in höchste Lagen ansteigend. Maxima zwischen 4 Grad im Schwarzwald und 11 Grad am Neckar. Mäßiger, zeitweise frischer Südwestwind mit starken, im Westen bis zum Nachmittag stürmischen Böen. Im
Hochschwarzwald teils schwere Sturmböen.

In der Nacht zum Mittwoch kaum Wolken, trocken. Minima zwischen +4 und -1 Grad und vereinzelt Glätte durch überfrierende Nässe. In exponierten Lagen des Schwarzwaldes Sturmböen.

Am Mittwoch trotz mittelhoher und hoher Wolkenfelder viel Sonne. Temperatur 9 bis 14 Grad. Wind aus östlicher Richtung, meist schwach, in Böen frisch.

In der Nacht zum Donnerstag gering bewölkt, trocken. 6 bis 1 Grad im Minimum.

Am Donnerstag mehr oder weniger stark von der Sonne durchschienene, hohe Wolkenfelder. Trocken. Temperaturen zwischen 11 und 15 Grad. Schwacher Wind unterschiedlicher Richtung.

In der Nacht zum Freitag Wolkenverdichtung und nachfolgend
einsetzender Regen. Tiefstwerte 7 bis 3 Grad.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Montag, den 29.10.2018, 11:30 Uhr –
„Tiefdruckgebiet VAIA, das aktuell vor der Côte d’Azur liegt, wird in den nächsten 36 Stunden unser Wetter bestimmen. Es verlagert sich heute allmählich zu den Westalpen und erreicht in der Nacht zum Dienstag den Südwesten Deutschlands. Am Dienstag selbst zieht es nordwärts weiter über den Westen und Nordwesten Deutschlands auf die Nordsee und verliert am Mittwochmorgen allmählich an Bedeutung für unser Wetter.

Zwischen dem Hochdruckgebiet YOGI über Fennoskandinavien und Tief VAIA steigt der Druckgradient über dem Norden und Nordosten Deutschlands deutlich an, was zu auffrischendem Nordost- bis Ostwind an den Küsten und im angrenzenden Binnenland führt. Auch über den Alpen verstärkt sich der Druckgradient, denn auf der Alpensüdseite steigt der Luftdruck langsam an, während er auf der Alpennordseite mit Annäherung des Tiefs allmählich sinkt. Dies führt dort zu auffrischendem Föhn. Mit der Unterstützung durch sehr starke Höhenwinde an der Ostseite des Tiefs, entwickelt sich im Laufe des Nachmittags und Abends ein Föhnsturm mit extremen Orkanböen auf den Alpengipfeln. Bis in die Täler werden Sturmböen, an exponierten Stellen auch schwere Sturmböen erwartet.

Nicht nur an den Alpen und im Küstenbereich wird es stürmisch, auf der Zugbahn über die Westhälfte Deutschlands nimmt auch dort der Wind von Süd nach Nord rasch zu. Verbreitet ist mit stürmischen Böen zu rechnen, in den freien und exponierten Lagen sind Sturmböen, im Bergland schwere Sturmböen zu erwarten.

Neben Wind führt das Tief auf seiner Südseite auch teils kräftige Niederschläge mit sich. Kalte Luft sorgt für eine kurzzeitig bis gegen 400 Meter sinkende Schneefallgrenze. In den Hochlagen der westlichen Mittelgebirge kann es also am Dienstagvormittag oder Mittag vorübergehend einmal weiß werden. Allerdings steigt die Schneefallgrenze auch rasch wieder an, so dass sich die Auswirkungen auf den Verkehr in Grenzen halten sollten.

Während nah am Tiefzentrum kalte Luft in den Westen Deutschlands gelenkt wird, fließt im Südosten und Osten in der Nacht zum Dienstag bereits sehr warme Mittelmeerluft ein. Dies sorgt für einen sogenannten inversen Tagesgang. In der Nacht nimmt dort die Temperatur zu statt ab. In Berlin liegt die Temperatur am Abend voraussichtlich um 6 oder 7 Grad. Am frühen Dienstagmorgen werden um 13 Grad erwartet. Die Tiefstwerte der Nacht werden also bereits am Abend, statt wie sonst üblich am frühen Morgen erreicht. Mit sonnigem Wetter und weiter anhaltender warmer südlicher Strömung können Höchstwerte bis zu 22 Grad im Osten erreicht werden. Mit
Zusammenbruch der südlichen Strömung am Dienstagabend geht die Temperatur überall zurück. Im Süden ist unter oft klarem Himmel mit Frost bis -2 Grad zu rechen.

Am Mittwoch zieht das Tief weiter über die Ostsee Richtung
Skandinavien und das Wetter beruhigt sich bei uns. Allerdings lebt der Föhn in den Alpen später am Tag wieder auf. Am Donnerstag schiebt sich von Westen her ein neues Tief nach Deutschland, die
Wetterwirksamkeit ist jedoch deutlich geringer.“

Das erklärt Dipl.-Met. Jacqueline Kernn von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
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