VHDL16 DWSG 031000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Freitag, 03.08.2018, 11:30 Uhr

Heute erneut heiß, höchstens im Südschwarzwald vereinzelt
Hitzegewitter. Morgen einzelne Gewitter, lokal Unwetter.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag und im weiteren Tagesverlauf neben viel Sonnenschein vor allem über dem Bergland einige Quellwolken, allenfalls im
Südschwarzwald sehr geringes Gewitterrisiko, sonst aber trocken. Höchstwerte zwischen 29 Grad im höheren Bergland und örtlich 37 Grad im Norden des Landes. Schwacher, in Böen frischer Wind aus
nordöstlichen Richtungen. Bei etwaigen Gewittern Sturmböen möglich.

In der Nacht zum Samstag häufig klar. Tiefstwerte 22 bis 15 Grad.

Am Samstag sonnig, dazu im Tagesverlauf einige Quellwolken und ansteigendes Schauer- und Gewitterrisiko, lokal Unwetter durch Starkregen und Hagel. Maximal 29 Grad im höheren Bergland, bis 37 Grad im Rheintal und an der Tauber. Schwacher, in Böen frischer Nordwind, bei Gewittern eventuell Sturmböen.

In der Nacht zum Sonntag eingangs noch letzte Schauer oder Gewitter, zunehmend gering bewölkt. Auf 21 bis 15 Grad zurückgehende
Temperatur.

Am Sonntag im Norden heiter und trocken, im Süden mehr Wolken sowie lokale Schauer und Gewitter. Erwärmung auf 27 Grad im Südschwarzwald und bis 34 Grad in der Ortenau. Schwacher bis mäßiger Wind mit frischen Böen aus nördlichen Richtungen.

In der Nacht zum Montag meist gering bewölkt und trocken. Minima zwischen 20 und 13 Grad.

Am Montag viel Sonne, nur wenige Quellwolken. Meist trocken bei Höchstwerten zwischen 28 und 35 Grad. Meist schwacher Wind aus Nordost, ab und zu böig auffrischend.

In der Nacht zum Dienstag klar. Abkühlung auf 20 bis 15 Grad.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Freitag, den 03.08.2018, 11:30 Uhr –
„Hoch Fennoskandien ade! Damit gleich die wichtigste Weichenstellung für das zukünftige Wettergeschehen zu Beginn. Wie der Kollege Thomas Ruppert im Thema des Tages vom 1. August beschrieben hat, wurde das Wetter in Deutschland zum wiederholten Male in diesem Jahr längere Zeit von einem kräftigen und großräumigen Hochdruckgebiet über Skandinavien, Finnland und Nordwestrussland geprägt. Der Letzte im Bunde war dabei das Hoch „Ingolf“, welches sich seit dem 25. Juli im Norden Europas einnistete.

Doch damit ist es nun vorbei. Hoch „Ingolf“ konnte dem Druck von Westen nicht standhalten. Da er jedoch nicht so recht wusste, welchen Weg er einschlagen sollte, teilte er sich auf. Einen Teil von ihm zog es in Richtung Barentssee und ein anderer Teil verlagerte sich südwärts ins östliche Mitteleuropa. Dabei verlor er aber stetig an Kraft und dümpelt nur noch als Residuum in einer großräumigen Hochdruckzone vor sich hin. Das Zentrum dieser Zone über dem Ostatlantik wird von Hoch „Johannes“ dominiert. Den freien Raum über Skandinavien kann „Johannes“ allerdings nicht einnehmen, diesen behaupten nun kleinräumige Tiefdruckgebiete für sich. So hat sich „Lydia“ am heutigen Freitag als stärkstes Tief über der nördlichen Ostsee niedergelassen.

Im weiteren Verlauf können die Tiefs im Norden Europas ihren Einflussbereich sogar nach Westen bis Island ausweiten, sodass zur neuen Woche eine Tiefdruckzone von Grönland bis nach Nordwestrussland reicht. Über Mitteleuropa verharrt gleichzeitig noch ein
Azorenhochableger, dessen Schwerpunkt allmählich ostwärts wandert und sich zur neuen Woche schon über Nordostdeutschland befindet.

Während Deutschland am Sonntag noch östlich des Hochs liegt und somit von der Nordsee her zumindest vorübergehend etwas „kühlere“ Luft ins Land strömt, kann sich ab Montag mit dem dann östlich von Deutschland liegenden Hoch die heiße Luft von Süden her wieder nach Norden ausbreiten. Unterstützt von einem von Frankreich nahenden Tief in höheren Luftschichten nimmt die Südwestströmung sogar noch etwas an Fahrt auf, sodass am Dienstag und Mittwoch in der Spitze erneut Höchsttemperaturen bis 39 Grad im Bereich des Möglichen liegen.

Doch das Ende der Hitze naht! Am Donnerstag soll eine markante Kaltfront von Westen auf Deutschland übergreifen und das Land bis Freitagabend allmählich ostwärts überqueren. Im Schlepptau befindet sich dann spürbar kühlere Luft, die die alternde, teils schwül-heiße Luft ausräumt. Schon am Freitag sollte nach derzeitigem Stand die 30-Grad-Marke nur noch im Osten und Südosten punktuell erreicht werden.

Dennoch könnte die Hitzeperiode an manchen Stationen ausreichen, den Rekord für die meisten heiße Tage am Stück einzustellen bzw. zu reißen. Auch bei der Anzahl an Sommertagen ist der diesjährige Sommer auf Weg dem Supersommer 2003 Paroli zu bieten. Bei den
Mitteltemperaturen kann jedoch der Sommer 2018 mit dem Sommer 2003 wohl nicht mithalten, der mit einer positiven Abweichung zum vieljährigen Mittel von 3,3 Grad bisher nahezu uneinholbar an der Spitze thront. Nur ein ebenfalls heißer August mit positiven Abweichungen von 3,5 bis 4 Grad könnte den Sommer 2018 in gleiche Sphären heben.“

Das erklärt Dipl.-Met. Lars Kirchhübel von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter: www.wettergefahren.de

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Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333

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