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Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Mittwoch, 06.06.2018, 11:30 Uhr

Gebietsweise aufkommende Gewitter, örtlich drohen (extreme) Unwetter in Bezug auf Starkregen und Hagel. Nachts gebietsweise gewittriger Starkregen.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag von Südwesten zunehmende Bewölkung, zuvor viel Sonne. Im Südwesten einzelne, später bis in den Norden und Osten ausweitende Gewitter mit Unwetterpotenzial durch (extrem) heftigen Starkregen und Hagel. Geringste Unwettergefahr im Nordosten. Erwärmung auf 21 Grad im Südschwarzwald, bis 31 Grad im Umfeld der Neckarmündung. Schwacher Nordostwind, im Südwesten im Tagesverlauf auf Südwest drehend. Bei stark ausgeprägten Gewittern einzelne Sturmböen.

In der Nacht zum Donnerstag gebietsweise schauerartiger, teils gewittriger Regen. Unwetterartige Regensummen denkbar. Tiefstwerte zwischen 18 und 13 Grad.

Am Donnerstag viele Wolken, zeitweise Sonne. Wiederholt Schauer und teils kräftige Gewitter mit Neigung zu Unwettern bzgl. Starkregen über eine oder mehrere Stunden hinweg. Höchstwerte von 20 Grad im Bergland bis 27 Grad im Kraichgau. Schwacher, in Böen auch frischer westlicher Wind. Bei Gewittern starke bis stürmische Böen.

In der Nacht zum Freitag zögernd, aber nicht gänzlich abklingende Schauer und Gewitter. Örtlich Nebel. Tiefstwerte 17 bis 12 Grad.

Am Freitag neben starker Bewölkung auch etwas Sonne. Vormittags einzelne, ab Mittag häufiger Schauer und Gewitter. Unwettergefahr. Erwärmung auf 20 Grad im Bergland und bis 28 Grad in der Kurpfalz. Abgesehen von starken bis stürmischen Gewitterböen, schwacher bis mäßiger Westwind.

In der Nacht zum Samstag wechselnd bewölkt mit örtlichen Schauern, anfangs auch lokalen Gewittern. Vereinzelt flache Nebelfelder. Frühtemperaturen 17 bis 11 Grad.

Am Samstag Wechsel von Sonne und Wolken, zunächst einzelne Schauer. Im Tagesverlauf häufiger Schauer und Gewitter. Unwetter
wahrscheinlich. Höchstwerte von 23 Grad im Südschwarzwald bis 29 Grad im Rheintal. Schwacher, in Böen teils frischer Westwind. Bei Gewittern starke bis stürmische Böen.

In der Nacht zum Sonntag abklingende Schauer und Gewitter, später meist gering bewölkt. Örtlich Nebel. Tiefstwerte 17 bis 12 Grad.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Mittwoch, den 06.06.2018, 11:30 Uhr –
„Nachdem sich am vergangenen Montag und Dienstag lediglich im südlichen Bergland, also über dem Schwarzwald, der Alb, dem Bayerischen Wald sowie am Alpenrand örtlich Gewitter bildeten, muss am heutigen Mittwoch wieder etwas häufiger damit gerechnet werden. Denn es stellt sich erneut eine Wetterlage ein, wie wir sie auch in den letzten Wochen erlebt haben.
In der Südwesthälfte breiten sich tiefer Luftdruck und eine schwüle und energiereiche Luftmasse aus, in der sich kräftige Gewitter bilden können. Somit muss am heutigen Mittwoch besonders südlich einer Linie von der Eifel über die Rhön bis zum Erzgebirge mit einzelnen kräftigen Gewittern gerechnet werden. Je weiter man dabei nach Süden geht, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Gewitters. Besonders hoch ist die Unwettergefahr im Bereich des Schwarzwalds und der Alb. Überall dort, wo ein Gewitter entsteht, muss aufgrund seiner langsamen Zuggeschwindigkeit in der Folge lokal eng begrenzt mit heftigem Starkregen bis 40 l/qm in kurzer Zeit gerechnet werden. Bei stehenden Gewittern sind sogar um 60 l/qm in wenigen Stunden möglich. Außerdem können sich Hagel oder
Hagelansammlungen bilden sowie einzelne Sturmböen auftreten. Anders sieht es in der Nordosthälfte aus. Diese verbleibt weitgehend unter Hochdruckeinfluss, der für absinkende Luftbewegungen sorgt, wodurch dort die Wolkenbildung unterdrückt wird und sich die Sonne an einem meist strahlend blauen Himmel zeigen kann. Die beiden verantwortlichen Hochdruckgebiete haben auch jeweils einen Namen: Hoch „YOUENN“ verlagert seinen Schwerpunkt über die Ostsee nach Polen. Außerdem befindet sich über dem Europäischen Nordmeer ein weiteres Hoch namens „WILFRIED“. Mit vereinten Kräften blockt dieses Hochdruckbollwerk damit alle auflaufenden atlantischen Tiefausläufer, die für einen Luftmassenwechsel und somit für ein Ende der Gewitter im Südwesten bzw. der großen Trockenheit im Nordosten sorgen könnten.

In der Nacht zum Donnerstag schließen sich über der Schweiz und Lothringen einzelne Gewitter zusammen und es entsteht ein neues Tief, das den Namen „XISCA“ erhält. Dann muss im Südwesten im Laufe der Nacht mit gewittrigem Starkregen, teils bis in den Unwetterbereich gerechnet werden. Sonst klingen Schauer und Gewitter allmählich ab und es wird gering bewölkt oder klar und trocken.
Am Donnerstag und am Freitag bringt uns Tief „XISCA“ weitere kräftige Gewitter. In der gesamten Südwesthälfte steigt dann die
Gewittergefahr an. Erneut bilden sich örtlich nur langsam ziehende Gewitterzellen, die eng begrenzt mit sintflutartigen Regenfällen einhergehen. Allerdings wird es auch dann bei Weitem nicht jeden treffen. So kann an einem Ort sprichwörtlich „die Welt untergehen“, während es 20 km weiter trocken bleibt. Im Norden und Osten scheint dagegen meist ungehindert die Sonne. Dabei steigt das Thermometer dort im Zustrom trockener Luft aus Osten auf 31 Grad Celsius steigen, in der Südwesthälfte werden 24 bis 29 Grad erreicht.
Auch am Wochenende beeinflusst die schwül-warme und energiereiche Luft Teile von Deutschland. Gebietsweise muss mit weiteren teils kräftigen Gewittern bis in den Unwetterbereich gerechnet werden. Dabei steigt auch in den östlichen Landesteilen allmählich die Gefahr von Gewittern an. Nur im Nordosten bleibt es voraussichtlich auch am Wochenende weiterhin bei häufigem Sonnenschein trocken. Vorübergehend frischt der Wind an der Küste böig auf.“

Das erklärt MSc.- Met. Sebastian Schappert von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
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