VHDL16 DWSG 051000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Dienstag, 05.06.2018, 11:30 Uhr

Ab Mittag in der Südhälfte einzelne, teils kräftige Gewitter. Kommende Nacht rasch abklingend.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag und im weiteren Tagesverlauf in der Nordhälfte viel Sonne, trocken. Sonst mehr Quellwolken und vom Bergland ausgehend einzelne, teils kräftige Gewitter. Höchstwerte 23 Grad im
Südschwarzwald, bis 31 Grad im Nordwesten. Schwacher Nordostwind, bei Gewittern stürmische Böen.

In der Nacht zum Mittwoch anfangs im Süden einzelne Schauer und Gewitter, sonst gering bewölkt und trocken. Abkühlung auf 16 bis 10 Grad.

Am Mittwoch von Südwesten zunehmende Bewölkung, zuvor viel Sonne. Vormittags im Südwesten einzelne, ab Mittag sich nach Nordosten ausweitende und häufiger auftretende Gewitter mit Unwetterpotenzial durch heftigen Starkregen und Hagel. Erwärmung auf 21 Grad im Südschwarzwald, bis 30 Grad im Kraichgau. Schwacher Nordostwind, bei Gewittern stürmische Böen.

In der Nacht zum Donnerstag gebietsweise schauerartiger, teils gewittriger Regen. Tiefstwerte zwischen 18 und 13 Grad.

Am Donnerstag viele Wolken, zeitweise Sonne. Wiederholt Schauer und teils kräftige Gewitter. Höchstwerte von 20 Grad im Bergland bis 28 Grad in der Kurpfalz. Schwacher, in Böen auch frischer westlicher Wind. Bei Gewittern starke bis stürmische Böen.

In der Nacht zum Freitag zögernd, aber nicht gänzlich abklingende Schauer und Gewitter. Tiefstwerte 16 bis 11 Grad.

Am Freitag neben starker Bewölkung auch etwas Sonne. Vormittags einzelne, ab Mittag häufiger Schauer und Gewitter. Erwärmung auf 20 Grad im Bergland und bis 27 Grad in der Kurpfalz. Schwacher, in Böen auch frischer Westwind.

In der Nacht zum Samstag wechselnd bewölkt mit örtlichen Schauern, anfangs auch lokalen Gewittern. Frühtemperaturen 17 bis 12 Grad.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Dienstag, den 05.06.2018, 11:30 Uhr –
„Die teilweise schweren Unwetter der vergangenen Wochen sind wohl den meisten noch gut in Erinnerung, die Schäden in den betroffenen Städten und Dörfer wohl noch nicht gänzlich beseitig. Da kündigt sich für die zweite Wochenhälfte schon wieder eine ähnliche
Gefahrensituation an: Ab Mittwoch nimmt die Gewittertätigkeit von Südwest nach Nordost sukzessive zu, wobei erneut lokal heftiger Starkregen auf der Agenda stehen wird – mit all den schlimmen Folgeerscheinungen.

Im Grunde hätte man die Bodenwetterkarte von letzter Woche kopieren können. Es hat sich nämlich seit dem wenig getan. Die extrem weit aufgefächerten Isobaren, das sind die Linien gleichen Luftdrucks, zeigen außerordentlich geringe Luftdruckgegensätze über Mitteleuropa an. Es fällt daher schwer, dort Tiefs und Hochs zu identifizieren. Dennoch: Bei genauerem Hinsehen erkennt man relativ tiefen Luftdruck, eine breite Tiefdruckrinne, die von West- und Südwesteuropa bis ins südliche Mitteleuropa reicht und in ein etwas stärkeres Tief mit Kern über Nordwestrussland mündet. Diese Rinne markiert einen Bereich, in dem feucht-warme Subtropikluft wetterbestimmend ist. Diese neigt zur Ausbildung von Schauern und Gewittern.

Nach einem Gewitterminimum am heutigen Dienstag, greift mit einer langsamen Nordostverlagerung dieser Tiefdruckrinne die
Gewittertätigkeit ab Mittwoch, insbesondere aber am Donnerstag und Freitag wieder verstärkt auf die Südwesthälfte Deutschlands über. In der sehr feuchten Luftmasse reifen die Gewitter schnell zu
regelrechten „Wasserbomben“ heran. Da sie sich aufgrund der schwachen Winde in der Atmosphäre zudem nur sehr langsam verlagern und an Ort und Stelle „abregnen“, ist lokal wieder mit extrem heftigem Starkregen zu rechnen. In stark gegliedertem Gelände, besonders in Hang- und Tallagen, führt dies wieder zu den gefürchteten
Sturzfluten, also zu sehr plötzlichen, starken Überschwemmungen. Denn die Böden können solch gewaltige Wassermassen nicht auf einmal aufnehmen, sodass das Wasser oberflächlich in tiefer gelegenes Terrain abfließen muss.

Dabei muss allerdings bedacht werden, dass es bei weitem nicht jeden treffen wird. Im Gegenteil: Es wird auch diesmal nur ein Bruchteil des Landes von den wirklich extremen und gefährlichen
Starkregenereignissen betroffen sein. Da eine präzise, verlässliche Vorhersage der Gewitter erst einige Minuten bis wenige Stunden vor Eintreffen des Ereignisses möglich ist, wird eine regelmäßige Überwachung der Wetter- und Warnlage, beispielsweise über www.dwd.de oder die WarnWetter-App empfohlen.

Von all dem unbeeinflusst bleiben der Norden und weite Teile des Ostens. Hier fließt am Rande einer Hochdruckzone, die im
Wochenverlauf vom Nordmeer bis nach Osteuropa reichen wird, etwas trockenere Luft ein. Dort darf man sich also auf sonniges und niederschlagsfreies Wetter freuen.

Durchweg sommerlich bleiben übrigens die Temperaturen, die Tag für Tag verbreitet auf Werte zwischen 25 und 29 Grad steigen.
Stellenweise wird gar die 30 Grad-Marke geknackt. Eine
durchgreifende, spürbare Abkühlung – von vorübergehenden kalten Gewitterduschen abgesehen – ist noch nicht in Sicht.“

Das erklärt Dipl.- Met. Adrian Leyser von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter: www.wettergefahren.de

Aktuelle Wetter- und Klimainformationen finden Sie unter:
www.dwd.de

Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333

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