VHDL16 DWSG 151000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Samstag, 15.02.2020, 11:30 Uhr

Tagsüber heiter. Auf Schwarzwaldhöhen zunehmend stürmisch. Am Sonntag auch im übrigen Bergland sowie im Nordwesten windig, ungewöhnlich mild.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag und im weiteren Tagesverlauf im äußersten Norden wolkig, sonst heiter. Trocken. Höchstwerte von 7 Grad im Bergland sowie am Bodensee, bis 14 Grad am Oberrhein. Schwacher Wind aus Süd bis Südwest, mit vereinzelt frischen Böen. Auf Schwarzwaldgipfeln gegen Abend aufkommende starke bis stürmische Böen.

In der Nacht zum Sonntag vor allem im Westen und Norden zunehmende Bewölkung, trocken. Tiefstwerte zwischen 7 Grad am Oberrhein und 0 Grad in Oberschwaben. Im höheren Bergland starke bis stürmische Böen, auf Schwarzwaldgipfeln Sturmböen, am Feldberg schwere Sturmböen aus Südwest.

Am Sonntag im Norden zum Teil stark bewölkt und am Vormittag ein paar Tropfen. Im Süden durch mittelhohe Wolkenfelder getrübter
Sonnenschein, aber trocken. Ungewöhnlich milde 12 Grad am Bodensee bis knapp 20 Grad im südlichen Rheintal. Zunehmend lebhafter Südwestwind mit vor allem im Nordwesten und im Bergland starken bis stürmischen Böen, im oberen Schwarzwald Sturmböen, auf
Schwarzwaldgipfeln schwere Sturmböen oder orkanartigen Böen.

In der Nacht zum Montag weiter zunehmende Bewölkung, im Westen und Norden im Laufe der zweiten Nachthälfte einsetzender Regen. Minima 11 bis 4 Grad. Starke bis stürmische Böen, vereinzelt Sturmböen. Im Bergland häufiger Sturmböen, auf Schwarzwaldgipfeln orkanartige Böen, am Feldberg Orkanböen aus Südwest.

Am Montag im Tagesverlauf bei dichter Bewölkung sich nach Südosten ausbreitender Regen, nachmittags in Nordbaden abklingend. Am Abend in den höchsten Schwarzwaldlagen mit Schnee vermischt. Höchstwerte 9 bis 14 Grad. Meist mäßiger Südwestwind mit starken bis stürmischen Böen. Im Hochschwarzwald Sturmböen, exponiert schwere Sturmböen.

In der Nacht zum Dienstag nach Südosten abziehender Regen.
Nachfolgend bei wechselnder Bewölkung örtlich Schauer, im höheren Bergland Schneefall mit Glätte. Tiefstwerte 6 bis 1 Grad. Starke bis stürmische Böen aus Südwest, im Hochschwarzwald Sturmböen, am Feldberg orkanartigen Böen.

Am Dienstag wolkig mit einzelnen Schauern, im höheren Bergland Schneeschauer und Glätte. In der zweiten Tageshälfte überwiegend trocken. Maxima von 4 Grad im Bergland bis 12 Grad in der Ortenau. Mäßiger Südwestwind mit starken bis stürmischen Böen, auf
Schwarzwaldgipfeln Sturmböen.

In der Nacht zum Mittwoch wolkig, von Nordwesten stark bewölkt und zeitweise Regen. Im höheren Bergland Schneefall und Glätte. Minima +5 bis -1 Grad. Im Flachland lokal, im Bergland häufiger steife Böen aus Südwest. Im Hochschwarzwald stürmische Böen, exponiert Sturmböen.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Samstag, den 15.02.2020, 11:30 Uhr –
“ Zwischenhocheinfluss bleibt auch bis in die erweiterte Mittelfrist, also bis zu einem Vorhersagezeitraum von 10 bis 13 Tagen, die Ausnahme. Einem großräumigen Tiefdruckkomplex, der sich von Neufundland bis nach Skandinavien erstreckt und die als steuerndes System derzeit das Orkantief VIKTORIA südlich von Island umfasst, steht hoher Luftdruck von den Kanaren über dem westlichen und zentralen Mittelmeerraum bis in die Balkanregion gegenüber. Und diese großräumige Luftdruckverteilung bleibt auch mittelfristig so bestehen. Durch die großen Luftdruckgegensätze kann der Wind auf der Südflanke des Tiefdruckkomplexes im Mittel richtig blasen. Werden nun noch die Höhenwinde des Polarjets angezapft und durch turbulente Prozesse zum Boden transportiert, können auch in tiefen Lagen Böen teils deutlich über 120 km/h auftreten.

Deutschland bleibt aber davon weitgehend verschont. Am heutigen Samstag können die Tiefausläufer von Tief UTA III noch den äußersten Norden streifen und dort durch vertikale Umlagerungen zu Regenfällen im Küstenumfeld sorgen. Ansonsten wird der Samstag durch
Zwischenhocheinfluss geprägt. Umso weiter nach Süden desto löchriger die Wolkendecke. Südlich des Mains kann die Sonne sogar längere Zeit vom meist nur gering bewölkten Himmel strahlen. Da zudem mit einer südwestlichen Grundströmung schon milde Luft subtropischen Ursprungs nach Deutschland geführt wird, steigen die Temperaturen auf sehr milde Werte zwischen 7 und 15 Grad an.

Abgesehen von den Regionen südlich der Donau sollte man diesen, meist ruhigen und teils auch noch sonnigen Tag in der Natur nutzen. Ab dem morgigen Sonntag wird es nämlich wieder zunehmend unbeständig und ruppig.

Mit Verlagerung von Orkantief VIKTORIA zur Nordküste Schottlands gelangen auch Teile Deutschlands in deren Einflussbereich. Der Wind lebt vor allem in der Nordwesthälfte des Landes auf und erreicht dort verbreitet Sturmstärke, auf den Bergen und an den Küsten herrscht schwerer Sturm. Dazu peitscht der Wind Regenwolken über das Land, sodass es zeit- und gebietsweise kräftig schütten kann. Am Sonntag erreicht dann auch die Zufuhr an warmer Luft aus Südwesteuropa den Höhepunkt. Am Oberrhein sind nach Leseart diverser Modelle demnach rekordverdächtige Höchsttemperaturen von über 20 Grad im Angebot. Das Wetter erinnert dabei mehr an den April als an einen Februartag.

Auch zu Beginn der kommenden Woche geht es zunächst windig bis stürmisch und unbeständig weiter. Die Ausnahme bilden die Regionen südlich der Donau, wo kaum Niederschlag fallen soll und die Sonne auch größere Chancen hat. In der Nacht zum Dienstag kommt aber auch dort der erste Schwung Regen, in den Alpen auch zunehmend Schnee, an.

Schnee? Ja richtig, die weiße, feste Phase des Wassers! Nach den frühlingshaften Temperaturen am Sonntag und Montag lässt eine Kaltfront die Temperaturen zumindest etwas purzeln. Die einströmende Meeresluft polaren Ursprungs lässt die Schneefallgrenze auf 500 bis 800 Meter sinken. Am Mittwoch stehen dann landesweit wohl nur noch einstellige Höchstwerte auf dem Programm.

Doch auch dies ist nicht nachhaltig. Stattdessen bleibt es, wie eingangs schon angekündigt, wohl überwiegend beständig unbeständig und windig bis stürmisch sowie für die Jahreszeit teils deutlich zu mild! “

Das erklärt Dipl.-Met. Lars Kirchhübel von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
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Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333

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