VHDL16 DWSG 151000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Samstag, 15.11.2025, 10:30 Uhr

Heute und in der Nacht zum Sonntag viele Wolken, gebietsweise etwas 
Regen.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Ein Tief mit Zentrum vor der Biskaya lenkt mit südwestlicher Strömung
sehr milde und teilweise feuchte Luft nach Baden-Württemberg. 

WIND:
Heute Abend und in der ersten Hälfte der Nacht zum Sonntag in den 
Schwarzwaldhochlagen vorübergehend stürmische Böen um 70 km/h aus 
Südwest bis West wahrscheinlich. 

GEWITTER:
Am späten Nachmittag und am Abend im Südschwarzwald Blitz und Donner 
nicht ganz ausgeschlossen.


Heute in Baden stark bewölkt bis bedeckt und etwas Regen. In 
Württemberg dagegen auch Wolkenlücken. Zum Abend von der Schweiz her 
öfter nass, im Südschwarzwald Blitz und Donner nicht ganz 
ausgeschlossen. Zwischen 11 Grad im Raum Ulm und 17 Grad im Breisgau.
Schwachwindig, zum Abend in den Schwarzwaldhochlagen aber starke bis 
stürmische Böen aus Südwest bis West. 

In der Nacht zum Sonntag von Südwest nach Nordost Regen, nachfolgend 
aufklarend und lokal Nebel. 8 bis 4 Grad. Im Hochschwarzwald zunächst
noch starke bis stürmische Böen. 

Am Sonntag nach Auflösung örtlicher Nebelfelder anfangs oft Sonne, in
den südlichen Landesteilen aber bald dichtere Wolkenfelder. Am 
späteren Nachmittag und am Abend vom Breisgau bis nach Oberschwaben 
etwas Regen. Höchsttemperatur zwischen 10 Grad an Hochrhein und 
Bodensee und 14 Grad am nördlichen Oberrhein und am Neckar. Schwacher
Wind. 

In der Nacht zum Montag anfangs lokal Nebel. Später verbreitet 
aufkommender Regen, in den höheren Lagen des Nordschwarzwalds auch 
etwas Schnee. Tiefstwerte zwischen 7 und 3 Grad.

Am Montag am Vormittag verbreitet Regen, im höheren Bergland in 
Schnee übergehend, zögernd südostwärts abziehend. Am Nachmittag von 
Nordwesten Auflockerungen, aber noch einzelne Regen- oder Graupel-, 
im Bergland Schneeschauer. Kälter mit nur noch 5 bis 9, im Bergland 
um 3 Grad. Mäßiger, mitunter frischer, im Bergland stark böiger 
Nordwestwind. 

In der Nacht zum Dienstag abklingende Schauer und von Nordwesten 
aufklarender Himmel. Lokal Nebel. Bei verbreitet leichtem, im höheren
Bergland auch mäßigem Frost gebietsweise Glätte durch gefrierende 
Nässe. 

Am Dienstag nach Nebelauflösung viel Sonne, im Tagesverlauf von 
Westen ein paar Wolkenfelder. Kalt mit Höchstwerten zwischen 1 Grad 
im höheren Bergland und 6 Grad an Rhein und Neckar. Schwacher Wind, 
vorherrschend aus Südwest. 

In der Nacht zum Mittwoch überwiegend gering bewölkt oder auch klar. 
Tiefsttemperatur zwischen 0 und -4, im Bergland bis -6 Grad. 

Am Mittwoch zunächst sonnig. Später von Westen zunehmend dichte 
Wolken und aufkommende Niederschläge, in mittleren und höheren Lagen 
teilweise als Schnee. Maximal 3 bis 7, im Bergland um 2 Grad. 
Auffrischender Südwestwind mit starken bis stürmischen Böen im 
Hochschwarzwald. 

In der Nacht zum Donnerstag von West nach Ost gebietsweise etwas 
Regen oder Schnee, dabei vor allem im Bergland und Richtung 
Oberschwaben bei leichtem Frost Glätte. In den tiefen Lagen an Rhein 
und Neckar Minima von 4 bis 1 Grad. Im Hochschwarzwald weiterhin 
starke bis stürmische Böen aus Südwest. 


Deutschlandübersicht:
Offenbach, Samstag, den 15.11.2025, 10:15 Uhr -
"Der November ist nun auch schon wieder zur Hälfte rum, und die 
Atmosphäre zeigt in den kommenden Tagen, dass der Winter vor der Türe
steht. Bisher hat Tief PEPE von seiner Position über dem östlichen 
Atlantik ja noch weite Teile Deutschlands mit subtropischer Warmluft 
versorgt. Was dafür sorgte, dass gestern nochmals punktuell 
Höchstwerte über 20°C gemessen wurden, so z. B. in Schwäbisch Gmünd 
mit 20,1°C, vor allem aber an den Alpen (z. B. Oy-Mittelberg 20,8°C, 
Bad Kohlgrub sogar 22,0°C). Aber PEPE verliert an Kraft, und im 
Norden, nördlich einer markanten Luftmassengrenze, ist ja auch schon 
Kaltluft am Start, so dass es dort gestern maximal einstellige Werte 
gab (z. B. Hohn bei Rendsburg in Schleswig-Holstein nur 7,4°C).

Die Wetterumstellung in den kommenden Tagen sorgt dann dafür, dass 
die Kaltluft einen kräftigen Schubser bekommt und in der Folge 
deutlich nach Süden vorankommt. Dabei ist folgender Ablauf von den 
Modellen geplant: Im Zirkulationsfeld von PEPE soll sich ein 
kleinräumiges Tief etablieren, welches am heutigen Abend an der 
französisch-belgischen Grenze aufschlägt. Dieses Tief wandert im 
Verlauf der Nacht über Norddeutschland hinweg (wo es in der Folge 
weiteren Regen gibt) und erreicht morgen die Ostsee. 

Schon allein die Tatsache, dass wir (bzw. insbesondere der Norden 
Deutschlands) auf die Rückseite des Tiefs kommen, sorgt für eine 
Drehung des Windes auf Nord bis Nordwest und als Konsequenz daraus 
für eine Verschiebung der Luftmassengrenze nach Süden. Ein zweiter 
Aspekt ist der, dass das kleinräumige Tief über der Ostsee als 
südliche Spitze einer langgestreckten Tiefdruckzone fungiert, die 
sich vom Nordmeer über Finnland bis ins östliche Mitteleuropa 
breitmacht (oder besser "langmacht"). Diese Konstellation sorgt 
dafür, dass für reichlich Nachschub an Polarluft gesorgt ist, denn 
diese kann ohne große Umwege aus dem hohen Norden auf einer 
"Kaltluftautobahn" direkt zu uns strömen.

Dafür, dass die Kaltluft nicht falsch abbiegt, sorgt dann zu guter 
Letzt und sozusagen als dritter Faktor eine sich kräftigende 
Hochdruckzone über dem Nordatlantik. Diese weitet sich nach Süden aus
und lässt den Luftdruck über den Britischen Inseln, später auch über 
Frankreich deutlich steigen. Somit hat schlussendlich die Polarluft 
gar keine andere Chance mehr als direktemang zu uns nach Mitteleuropa
zu strömen.

Nachdem nunmehr die Hintergründe der Wetterentwicklung beleuchtet 
sind, können wir noch einen Blick auf die Wetterausprägung werfen. Am
morgigen Sonntag bleibt es in der Südhälfte wohl trocken, mitunter 
zeigt sich auch die Sonne, dem Sonntagsausflug steht dort nichts im 
Wege. Über der Nordhälfte dagegen regnet es. Diese Regenfälle greifen
allmählich in die Mitte aus, während es von der Nordsee her 
freundlicher wird, bevor zum Abend erneut Schauer (Graupel, kurze 
Gewitter) aufziehen. Mit anderen Worten: Wer nach draußen will, 
sollte sich entsprechend kleiden bzw. "ausrüsten". Die Regenfälle 
sind dabei übrigens nichts anderes als die o. e. Luftmassengrenze, 
die sich allmählich nach Süden vorarbeitet. 

In der Nacht zum Montag gibt es dann im Süden viel Regen, in 
Hochlagen auch die ersten Flocken, im Norden Schauer, an den Küsten 
stark böigen, an der Nordsee sogar "bissigen" Wind mit Sturmböen; 
eine ebenso kurze wie vielerorts zutreffende Bezeichnung könnte da 
"Schmuddelwetter" oder "Schietwetter" sein. 

Am Montag "prallt" die Kaltluft dann gegen die Alpen. Der Süden 
bekommt einiges an Regen ab, der in höheren Lagen zunehmend in Schnee
übergeht. Im Norden Schauer, dazu allgemein lebhafter, an den Küsten 
auch starker bis stürmischer Wind - eigentlich schade, dass das Wort 
"Schmuddelwetter" schon gefallen ist. Immerhin: Man muss kein Prophet
sein, um vorauszusagen, dass dann die ersten Schneebilder die Runde 
machen dürften, und das nicht nur aus den Alpen, auch in den 
Hochlagen der Mittelgebirge kann sich - teils aber wohl nur 
vorübergehend - eine dünne Schneedecke ausbilden. Die Höchstwerte 
sind dann am Montag allenfalls noch einstellig, und nachts gibt es 
verbreitet Frost - da gilt es auf Glätte zu achten. "

Das erklärt Dipl.-Met. Martin Jonas  von der Wettervorhersagezentrale
des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der 
kommenden Tage.


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