VHDL16 DWSG 111000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg
ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Freitag, 11.07.2025, 10:30 Uhr
Heute zunächst wolkig, nachmittags Auflockerungen. Im Osten einzelne
Schauer und Gewitter nicht ausgeschlossen.
Vorhersage für Baden-Württemberg:
Die aus nördlichen Richtungen eingeflossene Meeresluft kann sich
zunehmend erwärmen. Nach Osten hin sorgt die Nähe zu einem Tief über
Polen für eine schwache Labilisierung der Luft.
GEWITTER:
Heute Nachmittag im äußersten Osten einzelne kurze Gewitter mit
Starkregen um 15 l/qm in kurzer Zeit, kleinkörnigem Hagel und Böen um
60 km/h nicht ausgeschlossen.
Heute zunächst wolkig, später Auflockerungen. Im Osten einzelne
Schauer, nachmittags auch kurze Gewitter nicht ausgeschlossen.
Höchstwerte im Bergland um 21, am Rhein bis 28 Grad. Meist schwacher
Nordwind, zeitweise mit frischen Böen.
In der Nacht zum Samstag wechselnd bewölkt und trocken. Tiefstwerte
13 bis 9 Grad.
Am Samstag freundliche Mischung aus Sonne und Quellwolken. Meist
trocken. Maxima von 23 Grad in hohen Lagen und 29 Grad am Rhein.
Schwacher Wind aus Nord.
In der Nacht zum Sonntag von Norden ausbreitende kompakte Bewölkung,
im Nordosten ein paar Tropfen Regen möglich. Minima 15 bis 9 Grad.
Am Sonntag im Norden wolkig und örtlich etwas Regen möglich. Im Süden
zunächst viel Sonne, ab dem Mittag Entwicklung von einzelnen
Quellwolken mit Schauerneigung am Hochrhein und Bodenseebereich. Dort
auch einzelne Gewitter nicht auszuschließen. Temperaturanstieg auf 24
Grad im Bergland, sonst 26 bis 31 Grad. Meist schwacher West- bis
Nordwestwind mit frischen, auf Schwarzwaldgipfeln und bei eventuellen
Gewittern auch starken bis stürmsichen Böen.
In der Nacht zum Montag zunächst gering bewölkt, später aus Südwesten
dichtere Bewölkung und im äußersten Südwesten einzelne Schauer oder
kurze Gewitter. Frühwerte 19 bis 12 Grad. Auf Schwarzwaldgipfeln und
bei Gewittern stürmische Böen.
Am Montag schon morgens von Südwesten ausbreitende Schauer und
einzelne Gewitter. Im Norden wolkig, aber mit geringerem Schauer- und
Gewitterrisiko als im Süden. Höchstwerte 24 Grad auf der Westalb, am
Rhein, Necker sowie an der Tauber um 27 Grad. Mäßiger Westwind mit
frischen bis starken, exponiert sowie bei Gewittern stürmischen Böen.
In der Nacht zum Dienstag wechselnd bewölkt, lokal Schauer, evtl.
auch einzelne Gewitter. Tiefstwerte 17 bis 12 Grad. Auf den
Schwarzwaldgipfeln starke bis stürmische Böen aus West.
Am Dienstag zunächst oft stark bewölkt mit Schaueraktivitäten und
einzelnen Gewittern. Zum Abend hin von Westen her Auflockerungen und
zunehmend trocken. Maxima von 22 Grad im Bergland bis 28 Grad in der
Kurpfalz. Oft mäßigere westlicher Wind mit frischen, auf
Schwarzwaldgipfeln und bei Gewittern auch stürmischen Böen.
In der Nacht zum Mittwoch anfangs in Oberschwaben noch örtlich letzte
Tropfen möglich, sonst gering bewölkt und trocken. Minima 14 bis 9
Grad.
Deutschlandübersicht:
Offenbach, Freitag, den 11.07.2025, 10:15 Uhr -
"Man muss zugeben, dass diese Aussage nicht für alle in Deutschland
zutreffend ist. Einerseits, weil der Juli in Deutschland bisher nicht
überall zu trocken war (es gab sogar lokal sehr extreme
Niederschlagsspitzen), andererseits auch deswegen, weil die Gebiete,
in denen im Juli bisher schon recht viel Regen gefallen ist (z. B.
der Nordwesten, der Westen und der Alpenrand), in den kommenden Tagen
auch gar nicht so viel Regennachschub zu erwarten haben. Man könnte
das Ganze also so zusammenfassen, dass übers Wochenende hinweg der
Regen die Richtigen trifft und der Wettergott gewissermaßen ein
Einsehen hat. Aber der Reihe nach...
Zum meteorologischen Einsortieren sei vorab gesagt, dass wir uns
aktuell zwischen einem Hoch (DORLE) über Westeuropa und einem Tief
(GABRIEL) mit Kern über Litauen befinden. Da Druckgebilde über den
mittleren Breiten der Nordhalbkugel gerne von West nach Ost ziehen
(nicht exakt und immer, aber statistisch doch sehr häufig), könnte
man auf die Idee kommen, dass das genannte Hoch allmählich zu uns
zieht und uns ruhiges Sommerwetter beschert.
Diesen Plan verfolgen aber weder DORLE noch GABRIEL. Denn DORLE hat
sich Nordskandinavien als Ziel gesetzt und bewegt sich somit übers
Wochenende hinweg nach Lappland bzw. ins Nordmeer. Und auch GABRIEL
ist kein großer Fan der Statistik. Er zieht allmählich nach Westen,
am Samstag um die Mittagszeit soll er das Stettiner Haff erreicht
haben, am Sonntagmittag dann die Mecklenburger Seenplatte. Damit
nimmt über das Wochenende hinweg bei uns von Osten her der
Tiefdruckeinfluss zu.
Die Aussage des zunehmenden Tiefdruckeinflusses lässt einiges an
Wolken und auch Regen erwarten. Dies gilt auch deswegen, weil GABRIEL
nicht nur bodennah, sondern auch in höheren Luftschichten deutlich
ausgeprägt ist. Und das gilt auch deswegen, weil aus den o. e.
Positionen, die GABRIEL während des Wochenendes erreichen soll,
erkennbar ist, dass er alles andere als flott unterwegs ist.
Länger anhaltender Regen, davon wurde bisher in den besonders
trockenen Gebieten, die sich von der Ostsee bis an die Donau
erstrecken, nur geträumt. Aber jetzt stehen die Chancen auf flächigen
Regen gut. Das betrifft insbesondere die Landstriche von der Ostsee
bis zum Erzgebirge - aber auch bis ins Emsland und bis an die Alpen
fällt übers Wochenende Regen, wobei sich der dort im Mittel größere
Abstand zum Tief in geringeren Niederschlägen "niederschlägt".
Auch wenn im Osten vermutlich jeder etwas vom Regenkuchen abbekommt,
können die Unterschiede in den Mengen doch beachtlich sein. Denn wie
so oft im Sommer sind die Niederschläge schauerartig und gewittrig
und weisen somit lokale Spitzen auf, die durchaus Unwetterpotential
besitzen. Das heißt: Vereinzelt könnte es auch etwas (zu) viel werden
mit dem Regen. Aber davon sollte man sich die Vorfreude nicht
vermiesen lassen.
Wer keine Lust auf Regen hat, sollte sein Lager zwischen Eifel und
Oberrhein aufschlagen. Dort sehen die Modelle nur geringe
Regenmengen, meist sollte es dort sogar trocken bleiben.
Neben dem Topthema "Regen" gibt es so viel nicht zu berichten. Die
Höchstwerte bewegen sich moderat schwankend zwischen 20 und 30 Grad,
wobei die Regengebiete meist die "Rote Laterne" mit sich
herumschleppen. "Frostbeulen" nehmen in diesen Gegenden also nicht
nur den Regenschirm, sondern sicherheitshalber auch noch ein Jäckchen
mit.
Und der Wind? Kann rund um die Ostsee auch mal böig auffrischen,
sonst weht er meist nur mäßig um unser Tief herum, was auch bedeutet,
dass er je nach Lage zum Tiefkern aus unterschiedlichen Richtungen
kommt. "
Das erklärt Dipl.-Met. Martin Jonas von der Wettervorhersagezentrale
des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der
kommenden Tage.
Hinweis:
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Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr
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