Thema des Tages


Wetter aktuell


Bevorstehende Hitzewelle 


Das heutige Thema des Tages beleuchtet einige Aspekte der uns in den 
kommenden Tagen bevorstehenden Hitzewelle. 


Während für den Juni als erstem Sommermonat noch am Resümee gefeilt 
wird, was gar nicht so einfach sein dürfte, weil sein Ausklang den 
Start einer Hitzewelle markiert, steht der Juli schon jetzt 
kraftstrotzend in den Startlöchern. Das Hoch ANITA, aktuell noch das 
westliche oder nordwestliche Ende einer Hochdruckbrücke, die bis über
die Azoren hinaus auf den zentralen Nordatlantik reicht, schaufelt 
schon jetzt heiße Luft zu uns. Schon in der kommenden Nacht schnürt 
sich ein eigenständiger Hochschwerpunkt ab, der zum Morgen etwa über 
dem Westausgang des Ärmelkanals zu finden sein wird. Im Weiteren 
wandert dieser Schwerpunkt nach Ost-Nordosten. Etwa am Montagmittag 
hat er die Oder und die westliche Ostsee erreicht. Mit anderen 
Worten: Wir liegen dann auf seiner Rückseite und heiße Luft kann umso
besser zu uns einfließen.

Der Blick auf das Meteogramm der Station Frankfurt Flughafen in 
Abbildung eins zeigt dies eindrücklich. Im oberen Teil erkennt man 
die Temperaturkurve (rot) und die Taupunktkurve (Maß für die Feuchte,
bräunlich). Von Samstag (Höchsttemperatur 32,5°C) auf Sonntag 
(Höchsttemperatur 33,1°C) macht die Temperatur noch keine großen 
Sprünge. Aber dann geht es deutlicher nach oben; 35°C sollen es am 
Montag und 37,5°C respektive 37,7°C am Dienstag und Mittwoch werden 
(Daten aus dem DWD-Modell MOSMIX). Die entsprechenden Zahlen findet 
man als Maximaltemperaturen auch in Abbildung eins, wobei pro Tag 
immer zwei Temperaturen angegeben sind. Es handelt sich dabei um die 
Maxima von 06 bis 18 UTC (08 bis 20 MESZ) bzw. 18 bis 06 UTC (20 bis 
08 MESZ). 

Das gleiche Schema mit den zwei Temperaturen pro Tag finden wir bei 
den Minimaltemperaturen. Während es in der Nacht zum Montag zumindest
nochmal knapp unter 20°C abkühlt, liegen die Minima in den Nächten zu
Dienstag und zu Mittwoch bei 21,1°C bzw. 21,2°C. Mithin stehen dem 
Frankfurter Flughafen Tropennächte ins Haus, zumindest wenn das 
Modell Recht behält. 

Dass die Advektion der heißen Luftmasse ein wesentlicher Faktor für 
die bevorstehende Hitzewelle ist, wurde ja schon angesprochen. Ein 
weiterer ist die fast ungehinderte Einstrahlung. Dazu kann man sich 
den unteren Teil der Abbildung eins anschauen. Die gelben Balken 
geben die Sonnenscheindauer in Minuten pro voller Stunde an. Und sie 
erreichen am Montag und Dienstag fast ganztägig das stündlich maximal
Mögliche. Letztendlich heißt das an beiden Tagen über 15 Stunden 
Sonnenschein. Dazu passen die Angaben zu den Wolken, die man an bzw. 
in den kleinen Kreisen ablesen kann. Die obere Kreisreihe gibt die 
Gesamtbewölkung an, die sich aus der hohen, mittelhohen und tiefen 
Bewölkung ergibt (den darunterliegenden drei Reihen von Kreisen). Die
leeren Kreise bei den tiefen und mittelhohen Wolken weisen auf deren 
Ausbleiben hin. Allenfalls ein paar hohe Wolkenfelder lässt das 
Modell durchziehen. 

Über 35°C und pralle Sonne ? das schreit nach Sonnenschutz und ruft 
die empfohlenen Hitze-Verhaltensweisen in Erinnerung: viel trinken, 
Anstrengung vermeiden und kühle Plätze aufsuchen. 

Bleibt die Frage, ob der Frankfurter Flughafen repräsentativ ist für 
das gesamte Land? In gewisser Weise, beispielsweise bezüglich des 
Temperaturtrends, gilt das tatsächlich. Mit anderen Worten: Die 
Temperatur steigt überall bis zur Wochenmitte an, und der Mittwoch 
dürfte deutschlandweit der heißeste Tag werden (vgl. Abbildung zwei).
Allerdings zeigt sich der Montag in der Nordosthälfte mit 
Höchstwerten um 30°C noch vergleichsweise handzahm, während die 
Südwesthälfte schon recht verbreitet 33 bis 35°C aufzuweisen hat. In 
den Folgetagen greift die Hitze dann weit nach Norden und Nordosten 
aus, in Hamburg und Bremen soll die 35°C-Marke fallen oder zumindest 
angekratzt werden, das ist schon eine Hausnummer. 

Dabei scheint im Norden die Sonne verbreitet sogar länger als in 
Frankfurt, was nicht verwundert, weil die astronomisch mögliche 
Sonnenscheindauer im Sommer im Norden höher ist als im Süden. Es 
weist allerdings darauf hin, dass auch dort kaum eine Wolke den 
Himmel trübt, was für weite Teile des Landes gilt, womit der 
Frankfurter Flughafen auch diesbezüglich wieder in gewisser Weise 
repräsentativ ist.

Dipl.-Met. Martin Jonas 

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 28.06.2025

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