VHDL16 DWSG 111000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg
ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Donnerstag, 11.07.2024, 10:30 Uhr
Wolken und zeitweise Sonne, örtlich Schauer oder Gewitter.
Vorhersage für Baden-Württemberg:
Mit südwestlicher Strömung wird weiterhin sehr warme und feuchte Luft
nach Baden-Württemberg geführt. Von Nordwesten nähert sich eine
Kaltfront, die aber lediglich die nördlichen Landesteile streift.
GEWITTER/STARKREGEN (UNWETTER):
Heute und in der Nacht zum Freitag einzelne Gewitter, dabei lokal
Starkregen um 20 l/qm in kurzer Zeit, kleinkörniger Hagel und
stürmische Böen um 70 km/h. Punktuell Gewitter mit Starkregen bis 35
l/qm in kurzer Zeit und Hagel bis 2 cm Durchmesser möglich. Ab der
zweiten Hälfte der Nacht zum Freitag dann von Westen wieder häufiger
Gewitter, lokal -insbesondere Freitagnachmittag- dann Unwettergefahr
durch heftigen Starkregen mit bis zu 40 l/qm in kurzer Zeit, mitunter
schwere Sturmböen um 90 km/h und Hagel um 2 cm Durchmesser.
WIND:
In der Nacht zum Freitag auf dem Feldberg zeitweise stürmische Böen
um 70 km/h um Südwest.
Heute Mittag und am Nachmittag viele Wolken. Gebietsweise
schauerartiger Regen, dabei örtlich Gewitter. Zum Abend vor allem im
Süden etwas mehr Sonne. Temperaturanstieg auf 24 Grad in hohen Lagen,
am nördlichen Oberrhein bis 30 Grad. Meist schwacher Wind aus
unterschiedlichen Richtungen, zeitweise mit frischen Böen, bei
Gewittern stürmische Böen.
In der Nacht zum Freitag bei anfangs oft geringer Bewölkung zunächst
einzelne, ab der zweiten Nahthälfte von Südwesten häufiger
durchziehende Schauer und Gewitter. Tiefstwerte von 19 bis 15 Grad.
Auf den Schwarzwaldgipfeln aus Südwest und bei Gewittern Sturmböen,
teils schwere Sturmböen.
Am Freitag viele Wolken und weiterhin viele Schauer, aber zudem teils
schwere Gewitter. Hohes Unwetterpotential! Maxima 20 Grad im
Hochschwarzwald, sonst zwischen 23 und 26 Grad. Mäßiger Südwestwind
mit frischen bis starken, bei Gewittern sowie auf dem Feldberg auch
stürmischen Böen.
In der Nacht zum Samstag allmählich nachlassende Schauer- und
Gewitteraktivität. Von Nordwesten zunehmende Auflockerungen. Minima
16 bis 9 Grad. In hohen Schwarzwaldlagen weiter starke bis stürmische
Böen aus Südwest.
Am Samstag Mischung aus Sonne und vielen Wolken, vereinzelt Schauer.
Höchstwerte zwischen 17 Grad im höheren Bergland und 23 Grad am
Rhein, Neckar und an der Tauber. Schwacher bis mäßiger Westwind mit
frischen bis starken Böen.
In der Nacht zum Sonntag gering bewölkt, trocken. Tiefstwerte von 14
bis 7 Grad.
Am Sonntag abgesehen von harmlosen Quellwolken viel Sonnenschein und
niederschlagsfrei. Erwärmung auf 22 Grad im Bergland und bis 27 Grad
an Oberrhein, unterem Neckar und Tauber. Schwacher Wind aus
unterschiedlichen Richtungen, teils starke Böen.
In der Nacht zum Montag wolkig und trocken. Temperaturrückgang auf 15
bis 10 Grad.
Am Montag heiter und anfangs trocken, im Tagesverlauf vor allem über
dem Bergland lokal Schauer und Gewitter. Höchstwerte bei 25 Grad im
Bergland und bis 30 Grad an Oberrhein, Neckar und Tauber. Schwacher
Wind aus unterschiedlichen Richtungen und lokal frische, bei
Gewittern stürmische Böen.
In der Nacht zum Dienstag noch abklingende Schauer oder einzelne
Gewitter. Temperaturrückgang auf 17 bis 13 Grad.
Deutschlandübersicht:
Offenbach, Donnerstag, den 11.07.2024, 10:15 Uhr -
"Nach den teils schweren Unwettern am gestrigen Tag kehrt auch
weiterhin keine Ruhe in das Wettergeschehen. Während nur der äußerste
Nordwesten aktuell in den Genuss einer etwas kühleren und vor allem
trockeneren Luftmasse kommt, muss der Rest des Landes in warmer und
vor allem ziemlich schwüler Luftmasse weiter schwitzen. Der gefallene
Regen bringt dabei nur kurzzeitig etwas Abkühlung.
Bereits am heutigen Vormittag ziehen weitere Schauer und Gewitter
über Deutschland hinweg und bringen durch Starkregen stellenweise
hohe Niederschlagsmengen in kurzer Zeit. Das Ganze klingt nur heute
Nachmittag und Abend vorübergehend ab. Dann kommt vielerorts - vor
allem im Süden - nochmal zwischenzeitlich die Sonne zum Vorschein.
Dieses Vergnügen ist aber insgesamt nur von kurzer Dauer. Bereits im
Laufe der kommenden Nacht nähern sich aus Richtung Frankreich,
Schweiz und Benelux die nächsten gewittrig durchsetzten
Starkregenfälle. Diese ziehen im Laufe des Freitags gen Osten und
können bereits in den Vormittagsstunden durch heftige Starkregenfälle
für Unwetter sorgen.
Am Nachmittag erreichen diese Gewitterkomplexe den Osten Deutschlands
und treffen dort auf eine vorher durch die Sonne aufgeheizte und
energiereiche Luftmasse. Das führt dazu, dass sich dort weitere
Gewitter bilden und sich die bereits bestehenden Gewitterkomplexe,
die in diese Region ziehen, noch weiter verstärken. Das führt in
Summe vor allem in Sachsen und Brandenburg zu hohem Unwetterpotential
durch extreme Mengen an Starkregen, die potentiell die Marke von 100
Litern auf den Quadratmeter innerhalb weniger Stunden übertreffen
können.
Leider ist bezüglich einer genaueren Einordnung das letzte Wort noch
nicht gesprochen und die Vorhersage der verschiedenen Wettermodelle
ausgesprochen schwammig. Es bleibt dadurch nichts anderes übrig, als
noch etwas zu warten, bis sich ein genaueres Szenario
herauskristallisiert. Stand jetzt kann auch nicht ausgeschlossen
werden, dass ein großer Teil der Starkniederschläge stattdessen über
Tschechien und Polen niedergeht.
Die Unwetterlage setzt sich anschließend bis in die Nacht zum Samstag
hinein fort. Dann sind wahrscheinlich große Teile
Mecklenburg-Vorpommerns, ausgehend von der Uckermark bis an die
Ostseeküste, betroffen. Auch hier sollen nach aktuellen Prognosen
teils über 50 Liter pro Quadratmeter in wenigen Stunden fallen.
Im Laufe des Samstags schwächt sich das Unwetterpotential ab. Zwar
bekommen die Regionen nördlich der Elbe noch einiges vom Nass ab,
dann aber schon mit weit geringeren Mengen in der Summe. Erst danach
beginnt sich das Wettergeschehen allmählich zu beruhigen.
"
Das erklärt M.Sc. Felix Dietzsch von der Wettervorhersagezentrale des
Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der kommenden
Tage.
Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter:
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