VHDL16 DWSG 221000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Donnerstag, 22.02.2024, 10:30 Uhr

Gebietsweise Dauerregen. Dazu windig bis stürmisch, in hohen Lagen
Orkanböen. Nachts zeitweilig (schwere) Sturmböen auch im Tiefland
möglich.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Im Einflussbereich des sich entwickelnden Orkantiefs WENCKE über der
Nordsee fließt mit kräftiger Südwestströmung hochreichend feuchte und
milde Meeresluft nach Baden-Württemberg ein.

WIND/STURM/ORKAN (UNWETTER):
Heute tagsüber im Bergland häufig, in tieferen Lagen gebietsweise
starke bis stürmische Böen bis 60, oberhalb von 800 m bis 70 km/h aus
Südwest. Im Hochschwarzwald Sturmböen bis 85, in exponierten Lagen
schwere Sturmböen bis orkanartige Böen bis 110 km/h (UNWETTER). Ab
dem Nachmittag auf dem Feldberg Orkanböen bis 130 km/h.
Eingangs der Nacht zum Freitag in Verbindung mit Kaltfrontpassage
vorübergehend Windzunahme. Dabei landesweit Windböen bis 60,
zeitweise auch in den tiefsten Lagen stürmische Böen oder Sturmböen
bis 85, bei kräftigen Schauern schwere Sturmböen um 100 km/h
weiterhin aus Südwest. In hohen Lagen unverändert.
In der zweiten Nachthälfte abflauender Wind. Am Freitagvormittag
lediglich im Hochschwarzwald starke bis stürmische Böen bis 60, auf
dem Feldberg Sturmböen bis 75 km/h aus Südwest.

DAUERREGEN:
Bis zur zweiten Nachthälfte zum Freitag im Odenwald, Schwäbischen
Wald sowie in Oberschwaben und am Hochrhein örtlich Dauerregen bis 40
l/qm innerhalb von 24 Stunden. Im Schwarzwald Mengen zwischen 30 und
50, in typischen Weststaulagen bis 80 l/qm.

GEWITTER:
In der ersten Nachthälfte in Verbindung mit Kaltfrontpassage kurze
eingelagerte Gewitter mit schwere Sturmböen oder sogar orkanartige
Böen (UNWETTER) bis 105 km/h nicht komplett auszuschließen.

FROST/GLÄTTE:
In der Nacht zum Freitag im Bergland oberhalb etwa 1000 m leichter
Frost, örtlich Glätte durch überfrierende Nässe oder geringfügiger
Schnee.

Heute Mittag sowie im Tagesverlauf bedeckt und regnerisch.
Gebietsweise, in Staulagen des Schwarzwaldes auch lokal
unwetterartiger Dauerregen. Tagesmaxima von 8 Grad auf der
Schwäbische Alb bis lokal 15 Grad am südlichen Oberrhein. Frischer
Wind aus Südwest mit starken bis stürmischen Böen; im Schwarzwald
Sturmböen; auf exponierten Schwarzwaldgipfeln Orkanböen.

In der Nacht zum Freitag durch eingelagerte Schauer teils kräftig
verstärkter Regen, rasch nach Osten abziehend. Kurze Gewitter mit
schweren Sturmböen oder orkanartigen Böen nicht auszuschließen!
Dahinter wechselnd bis stark bewölkt und noch einzelne Schauer, in
hohen Lagen mit Schnee vermischt. Bei Minima +6 bis -1 Grad vor allem
im Bergland geringe Wahrscheinlichkeit für vereinzelte Glätte.
Verbreitet stürmische Böen bis Sturmböen aus Südwest, im
Feldbergbereich Orkanböen.

Am Freitag wechselnd bewölkt und lokale Schauer, in höheren Berglagen
auch mit Schnee vermischt. Nachmittags längere sonnige Abschnitte.
Höchstwerte von 5 Grad im höheren Bergland bis 13 Grad in der
Ortenau. Mäßiger, in Böen frischer bis starker Südwestwind, auf
exponierten Schwarzwaldgipfeln auch stürmische Böen oder Sturmböen.

In der Nacht zum Samstag oft stark bewölkt mit einzelnen Schauern, im
Bergland Schneeregen- oder Schneeschauern mit Glätte. Tiefstwerte von
+4 Grad bis -2 Grad. Auf exponierten Schwarzwaldgipfeln vereinzelt
stürmische Böen aus Südwest.

Am Samstag wechselnd bewölkt. Zeitweise Schauer, im Bergland auch
Schneeschauern. Ab dem Mittag mit Schwerpunkt im Schwarzwald einzelne
Graupelgewitter möglich. Maxima 5 Grad in den Hochlagen und zwischen
8 und 12 Grad im Tiefland. Wind teils schwach, meist mäßig aus
Südwest mit frischen bis starken, auf dem Feldberg stürmischen Böen.

In der Nacht zum Sonntag überwiegend gering bewölkt und trocken. In
der zweiten Nachthälfte von Westen aufziehende hohe Wolkenfelder. Bei
Minima zwischen +3 und -3 Grad lokal Glätte. Exponiert im Schwarzwald
starke bis stürmische Böen aus Südwest.

Am Sonntagvormittag bei sich ausbreitende mittelhöhe und höhe
Bewölkung meist freundlich. Im Laufe des Nachmittags zunehmend dicht
bewölkt; im Westen örtlich etwas Regen, sonst weiterhin trocken.
Höchstwerte zwischen 5 Grad in Höhenlagen und 12 Grad im
Oberrheingraben. Wind schwach bis mäßig aus Süd bis Südost, in Böen
frisch bis stark. Auf dem Feldberg starke bis stürmische Böen.

In der Nacht zum Montag stark bewölkt bis bedeckt. In der Westhälfte
häufig, sonst vereinzelt Regen. In hohen Lagen Schneeregen oder
Schnee. Tiefstwerte zwischen +4 und -2 Grad.

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Deutschlandübersicht:
Offenbach, Donnerstag, den 22.02.2024, 10:15 Uhr –
„Da braut sich etwas zusammen über dem Atlantik beziehungsweise über
dem Süden der Britischen Inseln. Dass es sich dabei um ein Sturmtief
handelt, das sich an der Südflanke des umfangreichen
Tiefdruckkomplexes VIVIENNE mit Sitz bei Island entwickelt, ist klar.
Auch dass dieses Sturmtief den Namen WENCKE trägt, im weiteren
Verlauf ost- nordostwärts über die Nordsee hinweg zieht und ab dem
Abend mit seinem Sturmfeld auf Deutschland übergreift, ist klar.
Fraglich ist aber weiterhin, wie die Windentwicklung im Detail
ablaufen wird.

Während es am gestrigen Mittwoch noch zum Teil sehr große
Unterschiede gab, sowohl zwischen den verschiedenen Modellen, als
auch zwischen den einzelnen Vorhersageläufen eines Modells selbst,
haben sich die Modelle mittlerweile zum Glück etwas angeglichen.
Demnach wird es in weiten Teilen des Landes stürmisch, wobei der
Schwerpunkt nach aktuellem Stand in der kommenden Nacht zum Freitag
im Nordseeumfeld und im Norden von Schleswig-Holstein zu finden sein
wird. Böen bis Orkanstärke zwischen 100 und 125 km/h sind dort zu
erwarten. Südlich angrenzend – etwa vom Emsland und NRW bis zur
Ostsee sind vorübergehend schwere Sturmböen bis 100 km/h möglich,
vereinzelt sind auch orkanartige Böen um 110 km/h nicht
ausgeschlossen. Im höheren Bergland sind ohnehin schwere Sturm- bis
Orkanböen zu erwarten, ebenso wie lokal in der Nähe von Gewittern,
die sich eventuell an oder hinter der von West nach Ost
durchschwenkenden Kaltfront von WENCKE entwickeln.

Bedenkt man, dass die Böden durch die vergangenen Regenfälle zum Teil
recht aufgeweicht sind, muss vor allem in der Nordwesthälfte mit dem
ein oder anderen umgestürzten Baum gerechnet werden.

Ansonsten lässt der Wind nach Durchgang der Kaltfront rasch wieder
nach, sodass das Ereignis in vielen Regionen meist nur wenige Stunden
anhält. Am längsten dauert es im Nordwesten beziehungsweise im
Nordseeumfeld, wo man sich relativ nah am Kernbereich des Sturmtiefs
befindet. In den Frühstunden des Freitags lässt der Wind aber auch
dort mehr und mehr nach.

Ganz in die Knie geht der Wind im Nordseeumfeld allerdings nicht,
denn am Freitag bleibt es dort weiterhin stürmisch und auch in der
Nordwesthälfte frischt der Wind stark böig auf. Alles aber kein
Vergleich zur vorangegangenen Nacht.

Und wie geht es in den kommenden Tagen weiter? Es bleibt vor allem in
der West- und Nordwesthälfte, am Freitag auch noch im Südosten
unbeständig bei leicht zurückgehendem Temperaturniveau. Mit
Höchstwerten von etwa 7 bis 12 Grad bleibt es aber weiterhin mild.

Das erklärt Dipl.-Met. Tobias Reinartz von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
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