VHDL16 DWSG 241000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Mittwoch, 24.01.2024, 10:30 Uhr

Bis in die Nacht hinein stürmische, in Schwarzwaldhochlagen
orkanartige Böen. Donnerstag Wetterberuhigung.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Mit lebhafter westlicher Strömung fließt heute feuchte und sehr milde
Luft nach Baden-Württemberg. Im Tagesverlauf passiert uns zwar von
Norden die Kaltfront eines Sturmtiefs bei Skandinavien, die dahinter
einfließende Luftmasse bleibt aber weiterhin für die Jahreszeit
überdurchschnittlich mild.

WIND/STURM/ORKAN:
Heute tagsüber starke bis stürmische Böen um 60 km/h aus West bis
Südwest, in freien Lagen sowie generell im Bergland Sturmböen bis 85
km/h. In Schwarzwaldhochlagen orkanartige Böen um 115 km/h
(UNWETTER). In der Nacht zum Donnerstag nachlassender Wind, in den
Frühstunden überall unter die Warnschwellen abschwächend.

STARKREGEN:
Am Mittwoch etwa von 8 bis 15 Uhr im Nordschwarzwald in Staulagen
vereinzelt Starkregen mit Mengen von 20 bis 30 l/qm wahrscheinlich.

Heute Mittag und im weiteren Tagesverlauf stark bewölkt oder bedeckt
und Durchzug mehrere Schauerlinien. Am Nachmittag/Abend vom
nördlichen Oberrheingraben übers Kraichgau bis nach Tauberfranken
abtrocknend. Sehr milde 8 Grad im Südschwarzwald bis 15 Grad am
Oberrhein. Frischer West-/Südwestwind, dabei stürmische Böen. Im
Bergland sowie in freien Lagen Sturmböen, in den höchsten
Schwarzwaldlagen orkanartige Böen oder Orkanböen.

In der Nacht zum Donnerstag in den südlichen Landesteilen zeitweise
leichter Regen. Sonst lediglich stark bewölkt. Tiefstwerte 9 bis 3
Grad. Anfangs stark böiger Westwind, im Bergland noch (schwere)
Sturmböen. Im Verlauf der Nacht weiter abschwächend.

Am Donnerstag meist dichte Wolken und zunächst im Süden und Südwesten
leichter Regen, im weiteren Tagesverlauf Ausweitung auf die Mitte des
Landes. Im Osten voraussichtlich ganztags trocken. Höchsttemperatur
zwischen 7 Grad auf der Zollernalb und 13 Grad im Breisgau. In freien
Lagen starke Böen, sonst nur schwacher bis mäßiger Südwestwind.

In der Nacht zum Freitag stark bewölkt, aber nur gelegentlich etwas
Regen. Tiefstwerte von 8 bis 4 Grad.

Am Freitag überwiegend stark bewölkt und wiederholt Regen oder
Regenschauer. Höchsttemperatur zwischen 7 Grad im Bergland und 13
Grad am südlichen Oberrhein. Mäßiger, zum Teil frischer und stark
böiger Wind aus Südwest. Im höheren Schwarzwald stürmische Böen oder
Sturmböen.

In der Nacht zum Samstag nach Südosten abziehende Niederschläge.
Anschließend Auflockerungen. Örtlich Nebel. Frühwerte +3 bis -1 Grad
und örtlich Glätte durch überfrierende Nässe.

Am Samstag nach örtlich Nebel, oft Sonne bei durchziehenden
Schleierwolken. Höchsttemperatur zwischen 5 Grad im Bergland und 9
Grad am Oberrhein. Schwacher südlicher Wind. Lokal frische Böen.

In der Nacht zum Sonntag anfangs wenige Wolken später Durchzug von
Wolkenfeldern. Trocken. An den großen Flüssen und Seen Nebelbildung.
Tiefstwerte +1 bis -4 Grad.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Mittwoch, den 24.01.2024, 10:15 Uhr –
„Stürmisch ist es aktuell (Stand heute, Mittwochvormittag) in weiten
Teilen des Landes und so wird es auch noch einige Stunden bleiben.
Immer wieder kommt es zu stürmischen Böen und Sturmböen zwischen 65
und 85 km/h, vor allem an den Küsten, auf den Bergen und vereinzelt
in der norddeutschen Tiefebene auch zu schweren Sturmböen bis 100
km/h. Böen bis Orkanstärke bleiben weitestgehend den Gipfellagen
vorbehalten, sind vereinzelt aber auch an exponierten
Küstenabschnitten sowie bei kräftigen Schauern nicht ausgeschlossen.

Verantwortlich für das turbulente Wetter ist Sturmtief JITKA, das
international auch unter dem Namen JOCELYN bekannt ist. Bei JITKA
handelt es sich genaugenommen sogar um einen Sturmtiefkomplex mit
zwei Kernen. Kern 1 liegt derzeit vor der Westküste Norwegens, Kern 2
bildet sich im heutigen Vormittagsverlauf über Südskandinavien.
Während sich Kern 1 in der Folge abschwächt, übernimmt Kern 2 die
Sturmregie und zieht bis Donnerstagfrüh zum Baltikum. In der Folge
bleibt es im Nordosten und Osten bis weit in die kommende Nacht zum
Donnerstag hinein stürmisch, mit schweren Sturmböen an der Ostsee. Im
großen Rest des Landes lässt der Wind dagegen bereits ab dem
Nachmittag von Südwesten her mehr und mehr nach. Am Donnerstag bleibt
es im Osten und Nordosten zunächst noch sehr windig, im Tagesverlauf
geht der Wind dann aber auch dort endgültig in die Knie.

Dass heute auch noch die Kaltfront von JITKA Deutschland überquert
bzw. überquert hat, hinter der eine etwas kühlere Luftmasse
einfließt, bekommt man – was die Temperatur angeht – gar nicht
richtig mit. Die Höchstwerte liegen heute zwischen 8 und 15 Grad!
Grund hierfür ist die durch den starken Wind vorhandene gute
Durchmischung der unteren Luftschichten. Somit ist es eben möglich,
dass die einfließende Luftmasse in rund 1500 m Höhe zwar nur etwa 0
Grad aufweist, in Bodennähe dagegen teils zweistellige Werte gemessen
werden.

Am Donnerstag ist die Durchmischung, aufgrund der deutlichen
Windabnahme nicht mehr ganz so gut, sodass oftmals „nur noch“ hohe
einstellige Höchstwerte erwartet werden – für Januar aber natürlich
immer noch recht mild. Ansonsten sorgt schwacher Zwischenhocheinfluss
für eine Wetterberuhigung, im Tagesverlauf greift von Südwesten her
aber schon das nächste atlantische Frontensystem auf uns über.

Ein Ausläufer dieses Systems wird am Freitag von sich Reden machen,
wenn er vor allem im Norden des Landes mit seinem Durchgang erneut
für zumindest vorübergehend stürmische Bedingungen sorgen wird –
wenngleich nicht so stark wie die heutige Sturmlage. Auch sonst wird
es am Südrand des zugehörigen Tiefs über Südskandinavien vor allem in
der Nordhälfte sehr windig und verbreitet fällt Regen.

Doch nach Abzug des Tiefs macht sich hoher Luftdruck breit, sodass
das Wochenende ruhig, trocken und mild bei einem freundlichen Mix aus
Sonne und Wolken ablaufen dürfte, wobei sich im Süden vor allem in
den Niederungen von Donau und Rhein örtlich zäher Hochnebel halten
kann.

Dieser Hochdruckeinfluss könnte sich vor allem in der Südhälfte auch
noch bis in die neue Woche hineinstrecken, wie lange genau ist
allerdings noch unsicher.

Das erklärt Dipl.-Met. Tobias Reinartz von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
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