Thema des Tages

Wetter aktuell
Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da?

Heute ist Herbstanfang, zumindest der meteorologische. Doch wie
verhält es sich mit der Definition des Herbstanfangs? Und wie zeigt
sich das Wetter zu Beginn des meteorologischen Herbstes? Das wird im
heutigen Thema des Tages erläutert.

Es gibt den meteorologischen und den astronomischen Herbstanfang. Der
meteorologische ist immer am 01. September. Dies hat statistische
Gründe. Auswertungen von Jahreszeiten bezüglich Temperatur,
Niederschlagsmenge, usw. sind einfacher zu erstellen, wenn man als
Beispiel für den Herbst die Monate September, Oktober und November
als Ganzes heranzieht. Wenn man sich hierbei auf den astronomischen
Herbstanfang beziehen müsste, so müsste man den jährlich variablen
Herbstanfang und das variable Ende beachten, was jede Auswertung
unnötig komplizierter machen würde.

Beim astronomischen Herbstanfang handelt es sich um den Tag, an dem
die Tag-und-Nacht-Gleiche gilt, also an dem überall auf der Welt Tag
und Nacht zumindest theoretisch gleich lang sind. Dieser Tag wird
auch als Äquinoktium (von lat. „aequus“ = gleich und „nox“ = Nacht)
bezeichnet. In diesem Jahr ist das am 23. September um 08:49 Uhr
Mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ). Zu diesem Zeitpunkt überquert
die Sonne den Erdäquator und bringt damit der Südhalbkugel allmählich
den Frühling. Wie die Jahreszeiten an sich entstehen und wie gleich
nochmal die Zusammenhänge mit dem Erdorbit und der Neigung der
Erdachse waren, ist im Thema des Tages vom 17.09.2021 dargelegt
(https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2021/9/17.html).
Grau und herbstlich wirkt am heutigen Freitag in weiten Teilen der
Mitte Deutschlands der Blick aus dem Fenster. Dies ist durchaus eines
meteorologischen Herbstanfangs würdig. Der Unterschied zu einem Tag
im Oktober oder November sind die noch mit grünen Blättern behangenen
Bäume. Die erhalten auch heute ihr zum Leben notwendiges Nass von
oben, denn es regnet zeitweise, im Westen mitunter auch kräftiger.
Die Höchstwerte auf der Temperaturskala bewegen sich in diesem
Bereich am heutigen Freitag um die 20-Grad-Marke.

Anders sieht es vor allem im Südwesten aus. Dort erreichen die
Temperaturwerte bei längerem Sonnenschein bis zu 26 Grad am
Oberrhein. Einzelne Schauer sind zwar nicht ganz ausgeschlossen, aber
diese Tatsache sollte einen nicht daran hindern, bei einem
Spaziergang im Grünen etwas Sonne zu tanken. Ähnliches gilt für den
Norden und Nordosten, auch wenn dort die Temperaturen bei bis zu 22
Grad nicht ganz das sommerliche Maß wie im Südwesten annehmen.

Am Samstag schauen alle Bewohner Mitteldeutschlands wieder etwas in
die Röhre beziehungsweise in einen Himmel mit vielen Wolken. Im
Gegensatz zum Freitag verirrt sich vielleicht doch einmal mehr der
ein oder andere Sonnenstrahl durch dieselben. Wenn dann doch ein
Schauer oder vereinzelt ein Gewitter durchzieht, so verlegt man seine
Aktivitäten einfach kurzerhand nach drinnen. Die Temperaturwerte
vermitteln bei 24 bis 26 Grad nämlich schon fast sommerlichen
Charakter, also kein Grund, um letztendlich dann den ganzen Tag
drinnen zu verweilen. Südlich von Main und Mosel sowie im
Küstenumfeld lädt der heitere Himmel hingegen zu einem größeren
Ausflug ein. An der See ist es bei 20 bis 22 Grad vielleicht etwas
ratsam, eine Jacke dabeizuhaben. Im Süden sucht man hingegen bei 25
bis 28 Grad den Herbst vergeblich. Am Oberrhein sind sogar 30 Grad
nicht ganz ausgeschlossen.

Am Sonntag ziehen allenfalls in der Nordosthälfte und im Südosten
Bayerns Wolkenfelder über den Himmel und von Sachsen bis zum
östlichen Alpenrand sind auch einzelne Schauer mit dabei. Im Rest des
Landes ist es heiter bis sonnig und bei bis zu 29 Grad am Oberrhein
macht der Sonntag seinem Namen alle Ehre.
Zum Start in die neue Woche scheint die Sonne dann verbreitet vom
Himmel und im Südwesten tauchen dann auch die 31 Grad, vereinzelt 32
Grad, auf der Vorhersagekarte auf. Ein spätsommerlicher Ausklang also
für alle Schüler, die noch Ferien haben und natürlich auch für alle,
die in den nächsten Tagen ihren wohlverdienten Urlaub genießen.

M.Sc. Tanja Sauter
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 01.09.2023

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