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Wetter aktuell
Regenreicher "Rudolf" auf Rundreise
In den kommenden Tagen bestimmt Tief "Rudolf" unser Wetter in
Deutschland. Dieses gestaltet sich wechselhaft, stellenweise kann es
auch etwas mehr regnen.
Heute setzt sich das Aprilwetter fort - zumindest in der Westhälfte.
An der Südflanke von Tief "Quax I" im Bereich der Nordsee fließt eine
tagsüber zu Schauern neigende Luftmasse nach Deutschland.
Insbesondere am heutigen Nachmittag können dort dann auch einzelne
Gewitter auftreten. Dazu frischt auch der Wind im Westen und
Nordwesten stark böig auf. In der kommenden Nacht lassen die Schauer
jedoch rasch nach und der Wind schläft wieder ein, sodass in
ungünstigen Lagen mit klarem Himmel leichter Frost auftreten kann.
Die Alpen liegen heute wiederum im Einflussbereich von Tief "Rudolf",
dem Hauptakteur des Deutschlandwetters der kommenden Tage. Dieses
schaufelt von Norditalien her bereits heute Niederschläge in den
Süden und Südosten Deutschlands. Dort kann ab etwa 1000 m sogar etwas
Neuschnee runterkommen, der sich in einzelnen, höher gelegenen
Staulagen zu einer veritablen Schneedecke akkumuliert. Entspannter
geht es hingegen in der Osthälfte der Bundesrepublik zu. Diese
befindet sich unter leichtem Zwischenhocheinfluss und bleibt
entsprechend zunächst noch niederschlagsfrei.
Am Freitag zieht Tief "Rudolf" über Ungarn und die Slowakei nordwärts
in Richtung Polen und lässt insbesondere die Osthälfte Deutschlands
seinen Einfluss spüren. Dort setzt verbreitet Regen ein, der teils
auch schauerartig verstärkt niedergehen. Stellenweise kommen dann
rund 20 bis 30 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden zusammen. Im Stau
von Erzgebirge und dem Bayerischen Wald kann es auch länger anhaltend
regnen. Lokal sind dort auch bis zu 45 Liter pro Quadratmeter
möglich. Dabei lassen die Schneefälle in den Alpen im Tagesverlauf
nach. Sonst reicht es nur auf den höchsten Gipfeln der östlichen und
südöstlichen Mittelgebirge für etwas Neuschnee. In der Westhälfte
sorgt Zwischenhocheinfluss hingegen für einen heiteren bis sonnigen
und meist niederschlagsfreien Tag. Vereinzelte Schauer stellen die
Ausnahme dar.
Nahe des "Drei-Länder-Ecks" Polen, Tschechien und Deutschland dreht
"Rudolf" am Samstag dann nordwestwärts in Richtung Deutschland ein.
Somit machen die Niederschläge von Osten her Boden in Richtung der
Mitte, am Nachmittag und Abend bis in den Westen und Süden
Deutschlands, gut. In höheren Lagen der Alpen kann es erneut
schneien. Dazu frischt der Wind im Tagesverlauf zeitweise auf und
weht vor allem im Ostseeküstenumfeld zeitweise stark böig. Frost ist
in der Nacht zum Sonntag dann meist kein Thema mehr, die starke
Bewölkung verhindert die Auskühlung.
Am Sonntag zieht "Rudolf" unter Abschwächung vom Osten in den Süden
Deutschlands. So gibt es im Westen und Süden tagsüber weitere
Niederschläge, die aber ab dem Abend an Intensität verlieren und in
der Nacht zum Montag schließlich abklingen. Nach Norden und Osten zu
zeigt sich hingegen wieder etwas häufiger die Sonne.
Damit beendet "Rudolf" seine kleine Rundreise. Inwieweit zum Start in
die kommende Woche dann ein weiteres kleinräumiges Tief in höheren
Atmosphärenschichten (ein sogenannter "Kaltlufttropfen") unser Wetter
in Deutschland leicht wechselhaft gestalten könnte, ist noch etwas
unsicher.
M.Sc.-Met. Sebastian Schappert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 13.04.2023
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