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Wetter aktuell
Gabrielle
Zwischen Australien und Neukaledonien hat sich ein tropischer Zyklon 
der Kategorie 3 entwickelt. Er zieht südostwärts und erreicht am 
Wochenende Neuseeland.

Schon seit ein paar Tagen wird das Wettergeschehen rund um Australien
kritisch beobachtet. Nordöstlich und nordwestlich des Landes 
entwickelten sich bereits am vergangenen Wochenende Tiefdrucksysteme,
die vor wenigen Tagen zu tropischen Zyklonen anwuchsen. Das 
nordwestliche Tief wurde FREDDY getauft. Er trifft auf seinem Weg 
westwärts nicht auf bewohntes Land und wütet hauptsächlich über Meer.
Das nordöstliche Tief wurde GABRIELLE genannt und entwickelte sich 
inzwischen zu einem tropischen Zyklon der Kategorie 3 
(Windgeschwindigkeit zwischen 165 und 224 km/h). 

Während FREDDY also eher uninteressant ist, zieht GABRIELLE nun 
zwischen Australien und Neukaledonien südostwärts in Richtung 
Neuseeland und wird dort ab Samstag unserer Zeit für heftige 
Regenfälle und ab Sonntag für stürmischen Wind sorgen. Die Zugbahn 
ist noch nicht ganz sicher, zumal sich GABRIELLE auf ihrem Weg 
südostwärts in ein außertropisches Tief umwandelt und abschwächt. 
Aktuell wird erwartet, dass es die nördliche Insel als Kategorie 1 
Zyklon (Windgeschwindigkeit zwischen 90 und 125 km/h) erreicht. Es 
ist aber davon auszugehen, dass mindestens der nördliche Teil 
Neuseelands betroffen ist.

Die Windspitzen erreichen aktuellen Berechnungen zufolge Böen 
zwischen 100 und 120 Kilometern pro Stunde, was schweren Sturmböen 
(Bft 10) bis hin zu Orkanböen (Bft 12) entspricht. Punktuell sind 
auch stärkere Böen möglich. Die exakte Verteilung der höchsten 
Windgeschwindigkeit hängt stark von der Zugbahn des Tiefs ab. Es kann
jedoch davon ausgegangen werden, dass an den Küsten der nördlichen 
Regionen mindestens schwere Sturmböen auftreten. Mit dem Wind 
einhergehend nimmt die Wellenhöhe zu, sodass küstennah auch eine 
Sturmflut möglich ist.

Wie bereits oben geschrieben, bringt GABRIELLE heftige Regenfälle. 
Bis Montagabend mitteleuropäischer Zeit (MEZ) werden in den 
nördlichen Regionen Neuseelands bis zu 300 Litern pro Quadratmeter 
erwartet. Allein zwischen Sonntagabend und Montagmittag (MEZ) können 
regional 150 bis 200 Liter pro Quadratmeter fallen. Überschwemmungen 
und Erdrutsche können die Folge sein. Wie schon der Wind, hängt auch 
die exakte Regenmenge von der tatsächlichen Zugbahn ab.

Am Mittwoch unserer Zeit zieht das Tief süd-südostwärts ab. Damit 
lassen Regen und Wind rasch nach.

Dipl.-Met. Jacqueline Kernn 
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 10.02.2023

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