Thema des Tages


Wissenschaft kompakt

Blick hinter die Kulissen - TV-Studio

Bei besonderen Wetterlagen produziert der Deutsche Wetterdienst 
Warnvideos, in denen die Meteorologen auf eine bevorstehende oder 
akute Warnlage hinweisen. Diese Videos werden dann in den Medien 
verteilt. Wir werfen heute einen Blick hinter die Kulissen.

Uns erreichen immer wieder Anfragen, ob es möglich ist, den DWD mal 
zu besuchen und zu schauen, was wir so den ganzen Tag tun und worin 
unsere Aufgaben bestehen. Möglich ist das zum Tag der offenen Tür, 
der in den letzten Jahren leider pandemiebedingt ausfiel. Als 
Gegenstück haben wir in den letzten Jahren immer wieder beschrieben, 
was wir hier tun und wieso. Zu jeder Schicht in der Warnzentrale in 
Offenbach lässt sich im Archiv des "Thema des Tages" (mindestens) ein
Artikel finden. Bis neulich waren die visuellen Möglichkeiten im 
Tagesthema eingeschränkt. Nun können wir Ihnen mehrere Bilder zum 
Thema zur Verfügung stellen.

Deshalb nehme ich Sie heute mit auf einen Gang in unser TV-Studio. 
Was viele nämlich nicht wissen: Wir produzieren täglich Wettervideos.
Veröffentlicht werden sie aber nur im Unwetterfall.

Bevor es in den Keller ins Studio gehen kann, muss der 
Medienmeteorologe seinen oder die Medienmeteorologin ihren Clip 
vorbereiten. Beim DWD verwenden wir dafür die TriVis-Software der 
Firma ask. In diese werden Wetterdaten und Modelle gespeist, die dann
optisch ansprechend aufbereitet werden. Der Meteorologe (das 
generische Maskulinum steht hier und im Folgenden stellvertretend für
alle Geschlechter) passt die Filme und Grafiken seinen Vorstellungen 
und neuesten Erkenntnissen an. Nötigenfalls kann er selbst Grafiken 
in TriVis erzeugen oder fertige einladen.

Wenn alle Grafiken fertig sind, werden diese gerendert und in einen 
Clip gepackt. Zusammen mit einem Kollegen geht es dann in den Keller,
wo der Clip auf den großen Bildschirm gespielt wird. Der Meteorologe 
nimmt sich ein Mikrofon und einen Handsender, um in den Grafiken 
weiter zu springen, und stellt sich vor den Bildschirm.

Der Kollege bereitet im Nebenraum die Aufnahme vor, stellt den 
Tonpegel auf das richtige Maß ein und kontrolliert den korrekten 
Stand des Meteorologen. Dann kann die Aufnahme auch schon beginnen.

Läuft alles gut, ist der Clip nach wenigen Minuten "im Kasten". Ab 
und zu muss eine Aufnahme aber auch wiederholt werden. Nach der 
Moderation wird im "Hinterzimmer" an den Clip noch Intro und Outro 
angefügt, Ton und Bild werden noch einmal kontrolliert und 
gegebenenfalls angepasst und schließlich ein fertiges Video in zwei 
Auflösungen produziert. Diese Aufnahmen werden dann auf verschiedene 
Laufwerke verteilt. Im Unwetterfall geht der Meteorologe nach 
Cliperstellung an seinen Arbeitsplatz zurück und lädt den fertigen 
Film in hoher Auflösung auf YouTube und in niedrigerer Auflösung in 
die sozialen Medien hoch. Die Verteilung in die App erfolgt per 
Formular. In allen anderen Fällen landet der Clip ausschließlich im 
Archiv und auf der Intranetseite des Deutschen Wetterdienstes.

Dipl.-Met. Jacqueline Kernn 
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 22.01.2023

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Diesen Artikel, eventuell im Text erwähnte Bilder und das Archiv der "Themen des Tages"
finden Sie unter www.dwd.de/tagesthema

Weitere interessante Themen zu Wetter und Klima finden
Sie auch im DWD-Wetterlexikon unter: www.dwd.de/lexikon