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Wetter aktuell
Schneetiefs nehmen uns in die Zange
Allmählich kommt der Winter richtig in Fahrt. Kleinräumige Tiefs
bringen heute und am Sonntag verbreitet eine weiße Überraschung nach
Deutschland.
Nachdem der Januar in diesem Jahr rekordverdächtig warm gestartet
ist, kehrte in der Zwischenzeit der Winter zurück nach Deutschland.
Bei niedrigen einstelligen Höchstwerten, teilweise Dauerfrost in
Berglagen und nächtlichem (lokal strengem) Frost fallen die
aufziehenden Niederschläge häufig als Schnee oder Schneeregen.
Entsprechend schnell wurden insbesondere die Mittelgebirge und die
Alpen in ein weißes Kleid gehüllt. Teilweise gab es auch bereits in
tieferen Lagen eine veritable Schneedecke. Der Winter scheint sich
allmählich einzugrooven.
Bereits am heutigen Freitag (20.01.2023) sorgen kleinräumige Tiefs
für weitere Schneeschauer. Vor allem vom Niederrhein und der Eifel
bis zum Saarland und der Pfalz zieht ein namensloses Tief südwärts
und sorgt dabei für einige Zentimeter Neuschnee, insbesondere im Stau
der Berglagen kann es auch kräftiger schneien. Zudem drückt eine
nördliche Strömung feuchte Luft gegen die Alpen, wo die Schneefälle
in der Folge sogar bis in den Sonntag hinein anhalten sollen. Ein
weiteres kleines Tief namens "Ingo" über Südschweden sorgt hingegen
im äußersten Norden für einige Regen- und Schneeschauer.
Am Samstag halten die Schneefälle an den Alpen weiter an. Sonst ist
es wolkig mit Auflockerungen, teilweise ziehen dichtere Wolkenfelder
durch. Meist bleibt es jedoch niederschlagsfrei. Interessant wird es
dann im Laufe des Samstagnachmittags: Ein steuernder Tiefdruckkomplex
über Südeuropa namens "Jan" treibt ein weiteres Tief namens "Khang"
von Griechenland über Rumänien und Polen bis nach Deutschland,
wodurch wir von den Tiefs in die Zange genommen werden. Dabei kommt
es verbreitet zu Aufgleitniederschlägen, die am Samstagabend den
Osten Deutschlands erreichen und dort als Schnee niedergehen. Bis in
die erste Nachthälfte zum Sonntag hinein frischt zudem der Wind teils
stark böig auf, sodass dort insbesondere im Bergland auch
Schneeverwehungen möglich sind.
In der Nacht zum Sonntag breiten sich die Niederschläge dann bis in
die mittleren Landesteile aus und greifen am Sonntag auch auf den
Westen über. Im Osten lassen die Schneefälle dann mehr und mehr nach
und auch über dem Westen schwächen sich diese im Laufe des Sonntags
allmählich ab. So wird sich am Wochenende vielerorts eine dünne
Schneedecke zeigen, insbesondere in den Mittelgebirgen und den Alpen
sowie deren Staulagen können die Schneefälle auch kräftiger
ausfallen. In Staulagen der Alpen sind örtlich bis zu 50 cm möglich.
Zum Start in die neue Woche nimmt dann der Hochdruckeinfluss am
Montag zu und die Niederschläge klingen spätestens im Tagesverlauf
vollends ab. Die Temperaturen liegen weiterhin im mäßig-kalten
Bereich, in den Nächten muss mit Frost gerechnet werden. Zum
Donnerstag kündigt sich dann der nächste Tiefausläufer an, der
zumindest für die Mittelgebirge und für den Süden Deutschlands einen
Nachschlag an Neuschnee bereithalten sollte.
M.Sc.-Met. Sebastian Schappert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 20.01.2023
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