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Weihnachtswetter


Im heutigen Tagesthema werden Statistiken rund um das Weihnachtsfest 
vorgestellt. Wie oft gibt es weiße Weihnachten, wie häufig fällt 
Regen und wie schaut es eigentlich mit Sonnenschein aus?



Das Weihnachtsfest 2022 rückt näher und damit mehren sich auch die 
Fragen, wie es an diesem Weihnachtsfest werden wird. Gerade nach der 
vergangenen hochwinterlichen Woche keimten Hoffnungen auf, dass es 
doch nach 2010 endlich mal wieder landesweit weiße Weihnachten geben 
würde. Bevor wir aber zu den konkreten Aussichten kommen, sollen 
zunächst einmal allerlei Statistiken an ausgewählten 
Beispielstationen vorgestellt werden.

Weiße Weihnachten
Die Statistiken basieren alle auf Zeitreihen zwischen 1950 und 2021. 
Beginnen wollen wir mit der klassischen Frage: Wie oft gibt es an 
Weihnachten eine Schneedecke. Für die Betrachtung werden alle drei 
Tage vom 24.12. bis zum 26.12. herangezogen. In der Grafik sieht man 
für ausgewählte Stationen jeweils die höchste gemessene Schneedecke 
seit 1950. Zum einen findet man die Anzahl an Weihnachtsfesten, an 
denen es an mindestens einem der drei Tage eine Schneedecke gegeben 
hat. Im linken Kästchen wurde die 30-jährige Referenzperiode 1961 bis
1990 herangezogen, in der rechten Spalte die Referenzperiode 1991 bis
2020. Schauen wir uns beispielhaft wieder Frankfurt an, so sieht man,
das an 6 von 30 Jahren an Weihnachten Schnee lag. Oder anders 
gesprochen: An jedem fünften Weihnachten gibt es an einem der drei 
Tage eine Schneedecke. Würde man nur den 24.12. betrachten, dann ist 
die Anzahl reduziert.

Während es in Frankfurt keine Änderung bei den Referenzperioden gab, 
sieht man beim Vergleich 1961-1990 mit 1991-2021 an vielen anderen 
Stationen hingegen einen deutlichen Rückgang der Anzahl an 
Weihnachtsfesten, an denen es Schnee gab. Beispielhaft sei Augsburg 
erwähnt. Dort gab es 1961 bis 1990 noch in 13 von 30 Jahren eine 
Schneedecke, während dies von 1991 bis 2020 nur an sieben von 30 
Jahren der Fall war.

Niederschlag am Weihnachtsfest

Schauen wir nun auf den Niederschlag an sich. In der Grafik sind 
jeweils eingetragen die höchste 24h Niederschlagssumme an einen der 
drei Tage. Außerdem findet man die Anzahl der Jahre, an denen es an 
mindestens einem der drei Tage Niederschlag gab. Dies wurde wieder 
unterteilt nach den beiden Referenzperioden. 

Zunächst einmal sei festgehalten, dass es keinen klaren Trend 
zwischen den beiden Referenzperioden gibt. Die schlechtesten Karten 
auf ein trockenes Fest hat man im Westen und Nordwesten des Landes. 
Dort gibt es an mehr als zwei von drei Weihnachtsfesten Niederschlag.
Die besten Chancen trocken davon zu kommen, bestehen im Süden und 
Südosten, wo es nur an jedem zweiten Weihnachtsfest Niederschlag 
gibt.

Sonne am Weihnachtsfest 

Wie schaut es eigentlich mit dem Sonnenschein aus? Diese Frage 
beantwortet die nächste Grafik. Für die Stationsauswahl ist zum einem
die Anzahl an Jahren mit Sonnenschein an einem der drei Tage für 1961
bis 1990 dargestellt (links). Auf der rechten Seite sieht man dies 
für die neue Klimareferenzperiode 1991 bis 2020.

Es gibt zwar einen leichten Trend hin zu sonnigeren Weihnachtsfesten,
dies gilt aber nur für das Deutschlandmittel. Betrachtet man einzelne
Stationen, so gibt es solche, nach denen die Sonnentage weniger 
geworden sind. Am größten sind die Sonnenchancen im Süden (zwei von 
drei Weihnachten mit Sonnenschein), während es im Nordwesten an zwei 
von drei Weihnachtsfesten grau bleibt.

Temperaturen am Weihnachtsfest 

Bleibt noch die Temperatur. Hier gibt es nun vier Spalten. Zum einen 
ist oben die niedrigste (links) und höchste Messung (rechts) 
dargestellt. Darunter folgen dann die mittleren Minima/Maxima über 
alle drei Tage im Vergleich der Referenzperioden. 

An den Absolutwerten kann man klar erkennen, dass es an Weihnachten 
eine große Spannbreite an Möglichkeiten gibt. Greifen wir 
beispielhaft erneut Frankfurt heraus. Es gab Weihnachtsfeste mit 
Tiefstwerten bis -17 Grad, aber auch solche, wo die Maxima bis nahe 
15 Grad gestiegen sind.
Ganz klar zu erkennen ist ein Anstieg der Temperatur im Vergleich der
beiden Referenzperioden. Das gilt für alle Stationen und sowohl für 
die Minima, als auch die Maxima. In Frankfurt liegen die Minima und 
auch die Maxima von 1991 bis 2020 um 1.8 K über denen von 1961 bis 
1990. 

Speziell für Frankfurt sei zur Verdeutlichung auch nochmal eine 
Grafik dargestellt, die für jedes Jahr die mittlere Maximum- und 
Minimumtemperatur über alle drei Tage zeigt. Deutlich ist der Anstieg
zu erkennen. Ein interessanter Aspekt sei für die Referenzperiode 
1991 bis 2020 festgehalten. In Frankfurt ist der wärmste Tag demnach 
der 24.12. mit einem mittleren Minimum von 1.1°C und einem mittleren 
Maximum von 6.3°C. An den Folgetagen gehen die Werte sukzessive 
zurück. 25.12.: 0.5°C/5.6°C; 26.12: -0.4°C/4.8°C. In der 
Referenzperiode 1961 bis 1990 war dies noch nicht zu sehen. Um diese 
Feststellung zu festigen, müsste man allerdings noch deutlich mehr 
Stationen näher untersuchen.

Wie wird Weihnachten 2022

Nach all den Statistiken fehlt noch ein Blick auf das Weihnachtsfest 
2022. Was manche befürchtet haben, schlägt in diesem Jahr wieder zu: 
Das Weihnachtstauwetter. Das komplette Weihnachtsfest fällt in vielen
Landesteilen mild bis sehr mild aus. So gibt es von der Mitte bis in 
den Süden zweistellige Höchstwerte und es bleibt häufig frostfrei. 
Etwas kälter ist es im Norden und Nordosten. An der Grenze zu 
Dänemark liegen die Maxima an Heiligabend nur um 4 Grad. Nicht 
ausgeschlossen, dass sich dort vorübergehend auch mal ein paar nasse 
Flocken drunter mischen.

Den Niederschlag betreffend ist die Gefahr im Norden hoch, dass man 
einen Regenschutz benötigt. Der Schirm sollte es aber besser nicht 
sein, da auch ein lebhafter West- bis Südwestwind unterwegs ist. Im 
Rest des Landes sind die Unsicherheiten noch groß. In der Grafik 
sieht man die Lösung der deutschen Modellkette. Demnach würde es über
der breiten Mitte häufig trocken bleiben. Andere Modelle sind 
diesbezüglich aber deutlich pessimistischer. Insofern muss man noch 
etwas abwarten. Die Chance auch mal die Sonne sehen zu können, ist 
aber in der Mitte und im Süden deutlich höher als im Norden.

Um sich über das doch recht unwinterliche Weihnachten hinweg zu 
trösten, zum Abschluss noch eine Statistik: Das sonnigste, nasseste, 
kälteste, schneereichste und wärmste Weihnachtsfest für vier 
ausgewählte Stationen.







Dipl.-Met. Marcus Beyer
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 20.12.2022

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