Thema des Tages


Wetter aktuell
Jahresrückblick 2022 | Teil 2

Im heutigen Tagesthema gibt es Teil 2 eines Jahresrückblicks der 
anderen Sorte. Anhand von Nutzermeldungen aus der Warnwetter-App 
lassen wir das Jahr Revue passieren und schauen auf ein paar 
interessante Ereignisse.

Statistiken zu den Nutzermeldungen

Schon im gestrigen Tagesthema wurde die Statistik der Nutzermeldungen
vorgestellt, die uns über die Warnwetter-App tagtäglich erreichen. 
3524 Meldungen waren es im Schnitt zwischen dem 01.01.2022 und dem 
06.12.2022 pro Tag. Der Spitzenwert mit 30.455 Meldungen wurde in 
diesem Jahr bereits am 18.02. erreicht. Im heutigen zweiten Teil wird
die zweite Jahreshälfte ab Juli betrachtet. Zum besseren Überblick 
gibt es zunächst noch einmal die Übersichtsgrafik über das gesamte 
Jahr. 

Der Juli

Im Juli verschärfte sich Dürre durch ausbleibende Niederschläge in 
vielen Regionen Deutschlands. Die Folge waren niedrige Flusspegel und
zahlreiche Feld- und Waldbrände. Diese Dürre war ein europaweites 
Phänomen. Über den gesamten Sommer hinweg wurde in Europa so viel 
Wald zerstört wie nie zuvor seit Aufzeichnungsbeginn. Das folgende 
Thema des Tages fasst die Trockenheit gut zusammen: 
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2022/7/31.html

Auch in Sachen Hitze konnte der Juli punkten und brachte regional 
neue Hitzerekorde. So zum Beispiel in der norddeutschen Tiefebene, wo
erstmals über 40 Grad gemessen wurden. Details dazu gibt es hier: 
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2022/7/21.html

Mehr ''Action'' und eine Zunahme der Nutzermeldungen lässt sich zum 
Monatsende hin feststellen.

Der August

Auch der August fügt sich nahtlos in den Rekordsommer 2022 ein, der 
am Ende der sonnigste und viertwärmste seit Aufzeichnungsbeginn war. 
Er brachte nicht nur eine Fortsetzung und damit einhergehende 
Verschärfung der Dürresituation, sondern war als zweitwärmster 
Augustmonat seit Aufzeichnungsbeginn auch außergewöhnlich warm. Im 
Rhein-Main Gebiet gab es an jedem Tag in diesem Monat einen Sommertag
mit Höchstwerten über 25 Grad.

Unwetter gab es nur regional und verstärkt in der letzten 
Augustdekade. Am stärksten fielen die Unwetter am 26.08. in 
Verbindung mit Gewittertief ?Ornella? aus. An diesem Tag gingen über 
20.000 Nutzermeldungen beim DWD ein. 

Der September

Mit dem ersten Herbstmonat war in vielen Regionen endlich Schluss mit
der Trockenheit. Stattdessen fielen im Schnitt 65% mehr Niederschlag 
als im Mittel, sodass sich auch die Dürresituation deutlich 
entspannte.

Dementsprechend lässt sich ein Rückgang bei den Nutzermeldungen 
erkennen. Zumindest in der ersten Monatsdekade gab es aber noch ein 
einige statistische ?Peaks? zu verzeichnen, die mit einigen 
intensiven Gewitterlagen im Zusammenhang standen.

Zum Ende des Monats machte sich dann schon ganz zaghaft der Winter 
mit den regional ersten Nachtfrösten bemerkbar. Ob es dabei neue 
Rekorde beim frühesten ersten Frost gab, klärt das folgende 
Tagesthema: 
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2022/9/27.html

Der Oktober

Der erste Hauch von Winter war im Oktober aber bereits schnell wieder
verschwunden. Stattdessen gab es den wärmsten Oktobermonat seit 
Aufzeichnungsbeginn, gleichauf mit dem Jahr 2001. An zahlreichen 
Stationen wurden neue Temperaturrekorde aufgestellt. Einige Details 
zu den Rekorden finden sich in dem folgenden Thema des Tages: 
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2022/10/27.html

Dass der Oktober ein wahrhaft goldener mit viel Sonnenschein war, 
lässt sich auch an den Nutzermeldungen erkennen. Diese verlaufen 
meist auf einem niedrigen Niveau. Nur zu Beginn der zweiten Dekade 
zeigen sich mal ein paar stärkere Zuckungen, als Tiefdruckgebiete 
etwas stärkere Niederschläge und auflebenden Wind brachten.

Der November

Kaum Meldungen von den Nutzern brachte auch der letzte Herbstmonat. 
Da überrascht es nicht, dass auch der November wird ein sattes Plus 
bei der Sonnenscheindauer von 40 % zu verzeichnen hatte. Von grauem 
Novemberwetter bis kurz vor Ende keine Spur. Wenig Niederschlag und 
ein deutliches Plus bei der Durchschnittstemperatur runden die 
Monatsstatistik ab.

Erst zum Monatsende am Totensonntag begann eine Umstellung mit ersten
Schneefällen und Glätte vor allem in den östlichen Landesteilen und 
im Bergland. In höheren Lagen des Bayerischen Waldes begann sich der 
Winter schon richtig einzunisten. Details zum ersten Wintereinbruch 
gibt es hier nachzulesen: 
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2022/11/18.html

Und was bringt der letzte Monat des Jahres?

Schon zum vergangenen zweiten Adventswochenende und in der 
darauffolgenden Woche begann sich das aktuell herrschende 
Winterwetter immer weiter auszubreiten. So fielen im Osten regional 
bis zu 20 cm Schnee und auch in Ostwestfalen reichte es vorübergehend
für Mengen um 10 cm.

Nach einem winterlich kalten Wochenende kommt in der neuen 
Wetterwoche wieder Spannung auf. Ein Tief zieht in der Nacht auf 
Mittwoch von Frankreich kommend über Deutschland weiter bis nach 
Osteuropa und beschäftigt uns auch am Mittwoch selbst. Unklar ist 
bisher noch auf welcher Zugbahn dies genau geschieht. Die Modelle 
sind sich da auch heute noch nicht einig. 
Bei einer südlichen Zugbahn würde es vor allem im süddeutschen Raum 
zu mitunter kräftigen Schneefällen kommen. Zieht das Tief weiter 
nördlich, müssen die zentralen Landesteile mit kräftigem Schneefall 
rechnen. Über dem Süden würde es dann in einem mehr oder weniger 
schmalen Streifen Eisregen mit erheblichen Auswirkungen geben. Es 
gibt auch Modellvorhersagen, die den Eisregenstreifen bis zur Mitte 
vorankommen lassen. Dann würde ganz im Süden Regen ohne Glätte 
fallen.

Trotz der noch bestehenden Unsicherheiten kann man jetzt schon 
festhalten, dass wir wieder auf Ihre Nutzermeldungen angewiesen sind 
und bedanken uns schon einmal im Voraus dafür!

Diplom-Meteorologe Marcus Beyer
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 11.12.2022

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