Thema des Tages

Der April und das kommende Wochenende

Wir alle bekommen es gerade mit: Der April macht was er will. Der 
vierte Monat im gregorianischen Kalender zeigt sich momentan so, wie 
er seit Jahrhunderten von den Menschen beschrieben wird, als 
wechselhaft und durchaus noch einmal kalt.


Im römischen Kalender war der April ursprünglich der zweite Monat des
Jahres. Sein Name bezieht sich vermutlich auf die sich im Frühling 
öffnenden Knospen (lat. aperire = öffnen), oder das Auftauchen des 
Kuckucks (lat. Aprilis). Alte deutsche Namen für den April sind 
"Ostarmanoth", nach Ostara, der altgermanischen Göttin der 
Morgenröte, "Ostermond", aber auch "Wandelmonat" oder "Launing", was 
auf die Wechselhaftigkeit der Witterung im April hinweist, die schon 
unseren frühmittelalterlichen Vorfahren auffiel. 

Der Grund für das wechselhafte Wetter wurde bereits in einem Thema 
des Tages zu Beginn dieser Woche ausführlich besprochen 
(https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2021/4/6.html). Kurzum:
Es ringen mal polare, mal subtropische Luftmassen um die 
Vorherrschaft in Mitteleuropa. Je nach "Sieger" ist es entweder 
frühsommerlich warm mit Sonnenschein oder wechselhaft mit Nachtfrost 
und Schneefall.

In den letzten Tagen gewannen eher die polaren Luftmassen, doch nun 
kommt Hoch PEGGY und trocknet die Luft zunehmend ab. Allerdings 
verlagert sich das Hochdruckgebiet rasch ostwärts. Wir gelangen dann 
auf die Vorderseite einer Tiefdruckzone über Südwesteuropa. Mit ihr 
dringt aus Südwesten warme Luft nach Deutschland, was die Temperatur 
in den kommenden Tagen vor allem im Süden deutlich steigen lässt. So 
sind am Samstag 15 bis 17, am Sonntag gar bis 21 Grad in der 
Südhälfte Deutschlands möglich. 

Im Norden kann sich die Milderung nicht so richtig durchsetzen. Grund
dafür ist ein Tiefdruckgebiet über Nordeuropa, das mit westlicher 
Strömung frische Meeresluft ins Land führt. Daher liegen die 
Höchstwerte am Wochenende in Norddeutschland nur zwischen 7 und 10 
Grad. Über der Mitte des Landes treffen sich beide Luftmassen und es 
kommt am Wochenende zu Regenfällen, die teils kräftiger und länger 
anhaltend sein können. Schneefälle, wie wir sie in den vergangenen 
Tagen gesehen haben, sind jedoch nicht zu erwarten. Auch die 
Nachtfröste lassen wir vorübergehend hinter uns.

Zu Beginn der neuen Woche zieht die Tiefdruckzone von Südwesteuropa 
nach Mitteleuropa. Sie schiebt die milde Luft vor sich her und zapft 
auf der Rückseite kühlere Luftmassen aus Nordeuropa und den 
subpolaren Regionen an. Damit geht die Temperatur in Deutschland 
wieder zurück. Auch Schnee ist dann wieder möglich, allerdings sind 
die konkreten Aussichten noch unsicher.

Hinter der Tiefdruckzone scheint sich ab Wochenmitte erneut 
Hochdruckeinfluss durchzusetzen, was die Luft abtrocknet und für 
zunehmend Sonnenschein sorgt. Die Sonne kann die recht kühle 
Luftmasse tagsüber erwärmen, sodass wir verbreitet wieder 
zweistellige Höchstwerte erwarten.

Fazit: Es geht auf und ab beim Wetter und eine beständige Lage ist 
nicht in Sicht. 

Dipl.-Met. Jacqueline Kernn 
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 08.04.2021

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