Thema des Tages 

Auf Hitze folgen Gewitter 

Es ist Sommer und sehr warm in Deutschland. Allerdings nähert sich 
von Westen ein umfangreiches Tiefdruckgebiet mit feuchten Luftmassen. 
Im Ergebnis bedeutet das: Gewitter, teils auch mit Unwettergefahr. 

Die „Hitzewelle“ hat Deutschland erreicht. Es ist hochsommerlich warm 
und vielerorts dominiert die Sonne. Grund dafür ist Hoch UTZ (vgl. 
Thema des Tages v. 23.06.2020: 
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2020/6/23.html). Der in 
diesem Thema ebenfalls erwähnte Kaltlufttropfen sorgt nur im Osten 
und Südosten unseres Landes für mehr Gewölk und auch ein paar 
Schauer, lokal Gewitter, hat auf das übrige Bundesgebiet aber kaum 
Einfluss. 

Am Wochenende ändert sich jedoch die großräumige Zirkulation und das 
Sommerwetter findet ein Ende in einer gewitterträchtigen und nach 
Unwetter „riechenden“ Wetterlage. Ein umfangreiches Tiefdruckgebiet 
über dem Ostatlantik dehnt sich weiter aus und erreicht am Freitag 
die Britischen Inseln und am Samstag schließlich auch Deutschland. 
Das Tief bringt zunächst warme, aber sehr feuchte Luft zu uns, die 
auf die trockenere und heiße Luft prallt, die in den letzten Tagen 
aus Osten eingeflossen ist. Die heiße Luft wird angehoben, 
angefeuchtet und kondensiert. Es bilden sich mächtige Wolkentürme und 
aus diesen gehen Gewitter nieder. 

Da die Luft vom Atlantik viel niederschlagbares Wasser enthält und 
durch geringe Luftdruckgegensätze wenig Bewegung in der Atmosphäre 
ist, verlagern sich die Gewitter nur langsam. Für einige Orte heißt 
es also wieder Unwettergefahr durch Starkregen. Bis zu 40 Liter pro 
Quadratmeter und Stunde geben die Modelle derzeit an potenziellem 
Regen an. Im Warnmanagement des Deutschen Wetterdienstes kratzt 
dieser Wert gerade am „extrem heftigen Starkregen“ (höchste 
Warnstufe). Durch die langsame Zuggeschwindigkeit der Gewitterzellen 
kann es an einem Ort längere Zeit regnen. Dadurch erhöht sich dann 
der Wasserzufluss und es besteht die Gefahr von Überschwemmungen. 

Wie es bei Gewittern so üblich ist, treten diese nicht überall auf. 
Zwar unterliegt ein größerer Bereich Deutschlands dem Hebungsantrieb 
des Tiefdruckgebietes, dennoch ist es fast willkürlich, wo sich 
heftige Gewitter bilden. Klar ist im Moment nur, dass sich das Tief 
von Westen her nähert und durch die Umströmung des Tiefs entgegen dem 
Uhrzeigersinn feucht-warme Luft aus dem Südwesten ins Land gelangt. 
Damit ergibt sich ein erstes Gefahrengebiet im Südwesten 
Deutschlands. Im Laufe des Samstags dringt die gewitterträchtige Luft 
nordostwärts, wodurch sich weitere Gefahrengebiete erschließen. 

Hinter der Gewitterzone beruhigt sich das Wetter wieder. Zwar folgen 
in dann höhenkälterer Luft noch einzelne Schauer und Gewitter, die 
Unwettergefahr geht aber deutlich zurück. Mit dem Vorstoß kühlerer 
Luftmassen ab Sonntag sinkt auch die Temperatur spürbar. Zunächst 
werden der Westen und Nordwesten erfasst, am Montag hat es sich 
bundesweit dann soweit abgekühlt, dass ein Sommertag, also ein Tag 
mit mehr als 25 Grad Höchsttemperatur, nur noch sehr schwer zu 
erreichen ist. 
Das Tief (mit dem wahrscheinlichem Namen SYLVIA) wird uns auch im 
Laufe der kommenden Woche beschäftigen. Zwar verlagert sich das 
Tiefzentrum nach Skandinavien, am Südrand fließt aber mäßig-warme und 
feuchte Luft zumindest in die Nordhälfte Deutschlands. Die Südhälfte 
kann voraussichtlich von der Nähe zum Hochdruckgebiet über dem 
Mittelmeer profitieren und dadurch voraussichtlich mehr Sonne und 
eine sommerliche Temperatur aufweisen. 

Dipl.-Met. Jacqueline Kernn 
Deutscher Wetterdienst 
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 25.06.2020 

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst 

Diesen Artikel und das Archiv der „Themen des Tages“ 
finden Sie unter www.dwd.de/tagesthema

Weitere interessante Themen zu Wetter und Klima finden 
Sie auch im DWD-Wetterlexikon unter: www.dwd.de/lexikon