Thema des Tages 

Juni – vom Frühling in den Sommer 

Der Juni ist der sechste Monat im gregorianischen Kalender. In ihm 
wendet die Sonne am nördlichen Wendekreis, erreicht somit ihren 
Höchststand auf der Nordhalbkugel und der Sommer beginnt. 

Im altrömischen Kalendarium war der Juni ursprünglich der vierte 
Monat des Jahres. Überlieferungen zufolge ist er nach der 
Himmelsgöttin Juno, der Gattin des Göttervaters Jupiter, benannt. Sie 
galt als „jugendlich blühende“, sie war die Göttin der Gestirne, 
außerdem Stifterin und Hüterin der Frauen, der Liebenden und der Ehe. 
Ein altdeutscher Name für den Juni ist „Brachmond“, da in der 
mittelalterlichen Dreifelderwirtschaft in diesem Monat die 
Bearbeitung der seit der Vorjahresernte liegen gebliebenen Brache 
begann. 
Sowohl die Tageslänge als auch die Mittagshöhe der Sonne wächst im 
Juni nur noch wenig an, bevor sie zwischen dem 20. und 22. ihren 
Höchststand erreicht. Dieses Jahr findet die Sonnenwende am 
nördlichen Wendekreis am 20.06. gegen 23:44 Uhr MESZ statt. Mit der 
Wende beginnt auf der Nordhalbkugel der astronomische oder 
kalendarische Sommer. Am 20. Juni beträgt die lichte Tageslänge in 
Frankfurt am Main 16 Stunden 23 Minuten und 19 Sekunden. Aufgrund der 
Wende gegen Mitternacht ist die lichte Tageslänge am 21. Juni nur 
eine Sekunde kürzer. Ein Umstand, den man kaum merken wird. 
Übrigens war am 1. Juni klimatologischer Sommerbeginn, jedoch kann 
der Juni durchaus nicht-sommerlich ausfallen. Eine bekannte 
Wettersingularität im Juni ist die Schafskälte. Unter ihr versteht 
man einen Polarlufteinbruch aus Nord oder Nordwest, welcher mit hoher 
Wahrscheinlichkeit, aber nicht alljährlich, etwa zwischen dem 4. und 
dem 20. Juni auftritt. Der Name lässt sich auf die Schafe 
zurückführen, die zu diesem Zeitpunkt meist schon geschoren sind und 
durch die niedrige Temperatur dann frieren müssen. In diesem Jahr 
schlug die Schafskälte in Deutschland bereits in der ersten Juniwoche 
zu (vgl. Thema des Tages v. 04.06.2020: 
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2020/6/4.html). 
Eine weitere Singularität stellt der Siebenschläfertag am 27. Juni
dar. Durch die Kalenderreform rückt der meteorologische Lostag für 
die Witterung der folgenden 7 Wochen zwar etwa 10 Tage in die 
Zukunft, also auf den 07. Juli, der Gedenktag an die Siebenschläfer 
bleibt aber der 27. Juni. Mit dem Tier Siebenschläfer hat der Tag 
nichts zu tun, vielmehr gedenkt er sieben Christen, die auf ihrer 
Flucht im 2. Jahrhundert nach Christi in einer Höhle Zuflucht gesucht 
hatten und dort bei lebendigem Leib eingemauert wurden. Der Legende 
zufolge starben die Sieben nicht, sondern schliefen fast 200 Jahre 
bis zu ihrer Entdeckung an einem 27. Juni, erwachten dann und starben 
kurz darauf.  

Dipl.-Met. Jacqueline Kernn 
Deutscher Wetterdienst 
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 17.06.2020 

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