Thema des Tages

KEYWAN kann auch Frühling

Anders als vergangenes Wochenende, wo uns dank Hoch KEYWAN und 
Nordwind der Winter noch einmal heimsuchte, gesellt sich an diesem 
Wochenende zur Sonne auch die Wärme. Ursache dafür ist nach wie vor 
KEYWAN.

Der ein oder andere mag sich noch an letztes Wochenende erinnern, an 
dem uns der Winter noch einmal einen Besuch abstattete. Abgesehen von
recht kühler Temperatur schneite es teils bis in tiefere Lagen. 
Meistens blieb nichts oder nicht viel liegen, aber für einige war es 
winterlicher als in den Monaten zuvor.

Grund für den "Wintereinbruch" war Hoch KEYWAN, welches aus seiner 
Position über dem Nordatlantik Polarluft anzapfte und mit nördlichem 
Wind zu uns nach Deutschland führte (siehe Thema des Tages vom 
26.03.2020: 
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2020/3/26.html).

Wie bereits in der vergangenen Woche ist auch an diesem Wochenende 
KEYWAN der "Mann" für unser Wetter. Inzwischen hat sich das Hoch in 
einen Teil über West/Südwesteuropa und einen Teil über Südosteuropa 
gespaltet (vgl. Analyse- und Prognosekarten: https://www.dwd.de/DE/fachnutzer/hobbymet/wetter_europa/_node_teaserg
roup.html). Wetterwirksam ist für uns der Teil über West bzw. 
Südwesteuropa, der sich im Laufe des Wochenendes über Deutschland und
zu Beginn der neuen Woche Richtung Polen und Weißrussland schieben 
wird. Anders als letztes Wochenende bringt uns das Hoch aber keine 
Polarluft mehr, sondern zunehmend milde Atlantikluft. 

Am Samstag hält sich noch etwas Restfeuchte und vor allem in der 
Osthälfte Deutschlands sind die Wolken zunächst noch kompakter. Auch 
ein paar Tropfen sind im Osten und Norden nicht ausgeschlossen. Im 
Tagesverlauf setzt sich die Sonne aber immer besser durch, und die 
Niederschlagswahrscheinlichkeit nimmt ab. Die Höchsttemperatur liegt 
zwischen 10 Grad an den Küsten und 17 Grad am Oberrhein.
In der Nacht zum Sonntag geht die Bewölkung deutlich zurück und die 
zweite Nachthälfte ist weitestgehend klar. Dabei sinkt die Temperatur
auf 4 Grad am Niederrhein und bis -3 Grad im Alpenvorland.

Am Sonntag scheint die Sonne von früh bis spät von einem meist 
wolkenlosen Himmel. Die Luft erwärmt sich auf 16 Grad im Nordosten 
und 22 Grad im Westen. Lediglich direkt an den Küsten ist es etwas 
kühler. 
Die Nacht zum Montag verläuft klar, allerdings sorgt die einfließende
mildere Luft für deutlich weniger Frost. In der Nordwesthälfte des 
Landes liegt die Tiefsttemperatur zwischen 3 und 8 Grad. In der 
Südosthälfte sind Tiefstwerte zwischen -2 und +4 Grad zu erwarten, 
wobei Frost am ehesten in windgeschützten Lagen sowie Richtung Alpen 
auftritt.

Auch der Montag kommender Woche zeigt sich durch und durch sonnig. 
Erst gegen Abend ziehen im Nordwesten Wolken auf. Es bleibt trocken 
bei 19 bis 23 Grad, nur in Vorpommern ist es mit 14 bis 17 Grad 
weniger mild.
Zwar zieht sich das Hochdruckgebiet in der nächsten Woche weiter 
Richtung Ost- und Südosteuropa zurück, aber das korrespondierende 
Hoch in der Höhe bleibt uns erhalten. Zusammen mit einem Bodentief 
über dem Nordatlantik wird bis weit über Wochenmitte hinaus sehr 
milde Luft zu uns geführt, was je nach Anzahl der Sonnenstunden in 
Höchstwerten zwischen 17 und 24 Grad resultiert.

Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 03.04.2020

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