VHDL16 DWSG 091000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg
ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Samstag, 09.08.2025, 10:30 Uhr
Trockenes und heißes Sommerwetter.
Vorhersage für Baden-Württemberg:
Eine Hochdruckbrücke erstreckt sich quer vom Atlantik über Mittel-
nach Osteuropa. In der Nacht zieht von Nordwesten her eine
wetterinaktive Kaltfront durch.
HITZE:
Heute tagsüber vom südlichen Oberrheingraben bis zum Bodenseebereich
starke Wärmebelastung.
Heute viel Sonnenschein. In der ersten Tageshälfte im Norden des
Landes ein paar hohe Wolken. Trocken. Höchstwerte von 29 Grad im
Odenwald und bis 35 Grad im Breisgau. Schwacher Südwest- bis
Westwind.
In der Nacht zum Sonntag meist klar. Tiefstwerte 18 bis 13 Grad.
Am Sonntag viel Sonne bei überwiegend wolkenlosem Himmel. Nachmittags
über dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb flache Quellbewölkung.
Sehr warm mit 26 bis 29 Grad. Schwacher bis mäßiger Nordwind.
In der Nacht zum Montag oft sternenklar. Zwischen Breisgau, Alb und
Allgäu gering bewölkt. 16 bis 11, entlang des Neckars bis 9 Grad.
Am Montag sonnig und wolkenlos. Höchstwerte von 27 Grad auf der Alb
und bis 32 Grad entlang des Rheins. Schwacher bis mäßiger
Nordostwind.
In der Nacht zum Dienstag wolkenlos und sternenklar. Am Rhein kaum
Abkühlung bei Tiefstwerten um 18 Grad, auf der Hohenloher Ebene bis
11 Grad.
Am Dienstag viel Sonnenschein bei tiefblauem und wolkenlosem Himmel.
Heiß bis sehr heiß mit 31 bis 36 Grad. Schwacher Wind, meist aus
Südost.
In der Nacht zum Mittwoch gering bewölkt, stellenweise wolkenlos. Bei
Tiefstwerten von 21 bis 14 Grad lokal tropische Nacht.
Am Mittwoch wolkenlos und viel Sonne. Oft sehr heiß mit Höchstwerten
von 31 Grad auf der Albhochfläche und bis 37 Grad im Rheingraben.
Schwacher Wind um West.
In der Nacht zum Donnerstag sternenklar. Kaum Abkühlung bei
Tiefstwerten von 21 bis 16 Grad, einzig in Muldenlagen örtlich bis 14
Grad.
Deutschlandübersicht:
Offenbach, Samstag, den 09.08.2025, 10:15 Uhr -
"Hoch JULIA über dem Ostatlantik und Hoch INES über Osteuropa
versuchen gemeinsame Sache zu machen und so die Wetterküche in Europa
nachhaltig zu dominieren. Doch ganz geben die Tiefs nicht auf, die
sich von Neufundland über den Nordatlantik bis nach Skandinavien
tummeln und auch zahlreiche Frontenzüge im Gepäck haben. Da
Deutschland zwischen JULIA im Westen und INES im Osten liegt, besteht
genau hier eine Schwachstelle in der ausgeprägten Hochdruckzone.
Diese nutzen derzeit wiederholt Tiefausläufer, um zumindest den
Norden zu Streifen. Zudem sorgen Prozesse in größeren Höhen, dass das
Wetter im Norden und teilweise auch in der Mitte derzeit zwar
sommerlich warm aber nicht ganz frei von Störungen ist. Neben
dichteren Wolkenfeldern tröpfelte es am gestrigen Freitag vor allem
von Hessen bis nach Sachsen und Franken bzw. der Oberpfalz. Dieser
zusätzliche Feuchteinput sorgte schließlich dafür, dass es schwül
wurde und die sehr warmen bis heiße Temperaturen schon wieder gen
unerträglich
gingen. Da half nur der Sprung ins kühlere Wasser, egal ob See, Fluss
oder Schwimmbad. In der vergangenen Nacht und am heutigen Morgen
tröpfelte es von Rheinland-Pfalz über Süd- und Mittelhessen hinweg
bis nach Franken und Südthüringen weiter. Nicht nur, dass die
dichteren Wolken das nächtliche Abkühlen ausbremsten und somit
Tiefstwerte zwischen 20 und 16 Grad brachte, der leichte Regen
feuchtete die Luft nochmals an, sodass der im Tagesverlauf bei
zunehmendem Sonnenschein schwül-heiße Werte zum Schwitzen anregen.
Aber zurück zu unseren Hochs. Vor allem JULIA wird in den kommenden
Tagen das Wetter in Deutschland prägen. Sobald der Tiefausläufer des
Tiefs zwischen Island und Norwegen ost- bis südostwärts gezogen ist
und voraussichtlich nur im Norden ein paar Regentropfen abgeladen
hat, zieht Hoch JULIA am Sonntag mit seinem Schwerpunkt Richtung
Britische Inseln und die südwestliche Nordsee. Damit schiebt JULIA
aber hinter der Kaltfront vorübergehend nochmals kühlere Nordseeluft
ins Land, die fast bis zu den Alpen vorankommt. Diese gelangt vor
allem in der Südwesthälfte rasch unter den Einfluss von JULIA. Bei
nur wenigen Wolken kann dort die Sonne lange scheinen. Anders im
Norden und Osten, wo die Kaltfront samt der feuchten Luft teilweise
dichtere Wolkenfelder produziert und lokal auch mal etwas Regen
bringen könnte. Auch wenn die Kaltfront nahezu wetterinaktiv den Weg
nach Südosten sucht, wird der Luftmassenwechsel bei den Temperaturen
sichtbar. Im Norden sollen die Höchstwerte unter den Wolken
mal wieder wenig sommerliche Werte unter 25 Grad erreichen. Der
mäßige und stark böige Nordwestwind lässt schließlich die
Temperaturen noch etwas kühler wirken. Aber auch sonst gehen die
Temperaturen im Vergleich zum heutigen Samstag zurück und pendeln
zwischen 24 und 30 Grad, im Südosten örtlich auch nochmals bis heiße
32 Grad.
Zur neuen Woche will es Hoch JULIA aber so richtig wissen und nimmt
Südwest-, West und Mitteleuropa in die Hitzezange. Denn JULIA wandert
mit ihrem Schwerpunkt nach Polen bzw. Rumänien. Gleichzeitig kann
sich von den Britischen Inseln ein Tief Richtung Nordwestfrankreich
schieben. Zusammen kann von der Iberischen Halbinsel richtig heiße
Luft über Frankreich bis nach Mitteleuropa gelangen. Entsprechend
sollen die Höchstwerte hierzulande von 21 bis 32 Grad am Montag auf
27 bis 37 Grad am Mittwoch ansteigen. Leider verliert aber auch das
Hoch an Einfluss, sodass ruhiges und trockenes Hochdruckwetter eher
nicht nachhaltig in Sicht ist. Stattdessen steigt ab Dienstag von
Süden und Westen das Gewitterrisiko. Gebietsweise kann sich wieder
ordentlich etwas zusammenbrauen. Die Folge wären mal wieder starke,
teils schwere Gewitter mit Starkregen, Sturmböen und Hagel. Zudem
wäre die Luft schwül-heiß und daher für viele Menschen eher
unerträglich.
Im Trend soll es voraussichtlich sommerlich warm, aber auch
unbeständig bleiben. Wie immer sind die mittelfristigen Prognosen
aber auch mit größeren Unsicherheiten behaftet. "
Das erklärt Dipl.-Met. Lars Kirchhübel von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.
Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter:
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