Thema des Tages
Wetter aktuell
Die Zeichen stehen auf Frühling
Nach ein paar kühleren und wechselhafteren Tagen kehrt nun wieder
Ruhe in die Wetterküche ein. Zudem wird es in der kräftigen Märzsonne
deutlich milder.
Was war das doch kalt in der vergangenen Nacht im Osten Deutschlands!
Im südlichen Brandenburg wurden an der Station Schipkau-Klettwitz
knappe -10 Grad registriert, an der Station
Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge sogar -11,2 Grad. Bereits am
gestrigen Montag überquerte uns ein schwacher Tiefausläufer südwärts.
Dieser brachte rückseitig einen Schwall maritimer Kaltluft aus
polaren Breiten mit sich. Diese Kaltluft liegt nun unter dem Einfluss
von Hoch "Konstantina", das heute seinen Schwerpunkt nach
Mitteleuropa verlagert. So stellt sich hierzulande ruhiges, meist
störungsfreies Hochdruckwetter mit viel Sonnenschein ein.
Niederschläge sind dagegen Mangelware. Die Trockenheit, die in vielen
Teilen Deutschlands seit Wochen anhält, setzt sich weiter fort.
Die Temperatur steigt im Westen und Südwesten tagsüber mit
Unterstützung der kräftigen Märzsonne auf bis zu 13 Grad an, am
morgigen Mittwoch werden sogar frühlingshafte 18 Grad erreicht.
Dennoch zeigt sich in den Nächten, was in der trockenen Polarluft
steckt. Bei klarem Himmel sinkt die Temperatur recht verbreitet in
den leichten bis mäßigen Frostbereich ab. In der kommenden Nacht zum
Mittwoch sind im Osten vereinzelt erneut bis zu -10 Grad nicht
ausgeschlossen.
Bis zum Donnerstag verlagert das Hoch seinen Schwerpunkt allmählich
nach Südosteuropa. Deutschland gelangt damit mehr und mehr zwischen
die Stühle. Zum einen liegt Hoch "Konstantina" dann mit seinen
Schwerpunkten über Italien, der Balkanhalbinsel und dem östlichen
Mittelmeer. Zum anderen findet man in Biskaya-Nähe über dem
Nordostatlantik ein weiteres Tief, das vergangene Nacht international
auf den Namen "Martinho" getauft wurde. Somit dreht die Strömung bei
uns auf südliche Richtungen und es kann deutlich mildere Luft aus
subtropischen Breiten nach Deutschland einfließen.
So ganz störungsfrei bleibt das Wettergeschehen jedoch nicht. Am
Donnerstag ziehen die Reste eines ehemals kräftigeren Tiefs, das
international auf den Namen "Laurence" getauft wurde, in Deutschland
auf. In der Wetterkarte in Abbildung 1 lässt sich dieses über Spanien
wiederfinden. Dort sorgte das Tief in den vergangenen beiden Tagen
lokal für unwetterartige Regenfälle und kräftigen Wind. Bis es
Deutschland erreicht, ist es nur mehr "ein Schatten seiner selbst".
So ziehen am Donnerstag vorübergehend dichtere Wolken über die
Nordwesthälfte hinweg, dabei bleibt es meist aber trocken. Sonst
scheint vielerorts die Sonne.
Die Temperatur klettert tagsüber noch etwas höher, im Südwesten
werden bereits bis zu 20 Grad erreicht. Zudem nimmt die Frostgefahr
sukzessive ab. In der Nacht zum Freitag bleibt es im Westen und
Nordwesten sowie im küstennahen Binnenland frostfrei. Sonst wird
nochmals leichter Frost bis -3 Grad vorhergesagt.
Am Freitag scheint dann erneut vielerorts die Sonne, nur im Westen
und Südwesten zeigen sich hohe Wolkenfelder. Die Kombination aus
subtropischer Luft und kräftiger Sonne lässt die Temperatur noch ein
wenig weiter klettern. Örtlich sind im Westen bis zu 23 Grad möglich.
In der Wetterkarte von Freitag lässt sich jedoch bereits erahnen, was
uns im Laufe des Wochenendes erwartet. Das Tief, welches weiterhin im
Bereich der Biskaya zu finden ist, schickt seinen Ausläufer nach
Deutschland, der das Wochenendwetter mit dichten Wolken und etwas
Regen wieder wechselhafter gestalten wird - zumindest in der
Westhälfte. Die Details werden derzeit aber noch etwas ungenau von
den Wettermodellen vorhergesagt. Allerdings ist bereits heute klar:
Mit dem Wetterwechsel geht auch ein Rückgang der Temperaturen einher.
Während am Samstag im Westen voraussichtlich noch ungewöhnlich milde
20 Grad erreicht werden können, nähern wir uns am Sonntag mit 9 bis
16 Grad etwas mehr der für die Jahreszeit üblichen Temperatur an.
(Die Bilder und den Link zum heutigen Thema des Tages finden Sie wie
immer im Internet unter www.dwd.de/tagesthema.)
MSc.-Met. Sebastian Schappert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 18.03.2025
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