VHDL16 DWSG 011000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg
ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Samstag, 01.03.2025, 10:30 Uhr
Anfangs örtlich Frost, vereinzelt Glätte und Nebel. Viele Wolken,
später auch Auflockerungen.
Vorhersage für Baden-Württemberg:
Die eingeflossene Meereskaltluft gelangt zunehmend unter
Hochdruckeinfluss.
FROST/GLÄTTE:
Anfangs noch vereinzelt und in der Nacht zum Sonntag vielerorts
leichter Frost. Dabei streckenweise Glätte durch überfrierende Nässe,
in der Nacht zum Sonntag vereinzelt auch durch Reif.
NEBEL:
Anfangs noch vereinzelt und in der Nacht zum Sonntag lokal Nebel mit
Sichten auch unter 150 m.
WIND/STURM:
Auf dem Feldberg bereits starke bis stürmische Böen um 60 km/h aus
Nordost bis Ost. Tagsüber am Hochrhein und Bodensee zudem zeitweise
Böen um 50 km/h aus Nordost. In der Nacht zum Sonntag in den
Hochlagen des Schwarzwaldes zunehmend stürmische Böen bis 70, auf dem
Feldberg auch Sturmböen bis 80 km/h. Am Sonntag tagsüber auf
exponierten Schwarzwaldgipfeln auch noch stürmische Böen bis 70 km/h.
Heute häufig stark bewölkt, anfangs auch neblig-trüb. Ab dem
Nachmittag öfters Auflockerungen. Maxima zwischen 2 Grad im Bergland
und 9 Grad am Oberrhein. Meist mäßiger und in Böen frischer
Nordostwind. Am Hochrhein und Bodensee sowie im Schwarzwald starke
bis stürmische Böen.
In der Nacht zum Sonntag oft nur gering bewölkt. Örtlich Nebel sowie
Glätte durch überfrierende Nässe oder Reif. Vielerorts Frost bei
Tiefstwerten zwischen +1 und -4 Grad. Exponiert im Schwarzwald starke
bis stürmische Böen aus Nordost, auf dem Feldberg Sturmböen.
Am Sonntag heiter bis sonnig und niederschlagsfrei. Höchstwerte
zwischen 4 Grad im Bergland und 11 Grad am Rhein. Schwacher bis
mäßiger Nordostwind mit frischen, im Hochschwarzwald mit starken bis
stürmischen Böen.
In der Nacht zum Montag meist klar, örtlich Nebel und Reifglätte.
Verbreitet Frost bei Tiefstwerten zwischen -1 und -6 Grad. Auf den
Schwarzwaldgipfeln anfangs noch starke bis stürmische Böen aus Ost.
Am Montag nach Auflösung von Nebel und Hochnebel verbreitet sonnig
und niederschlagsfrei bei Höchstwerten zwischen 7 und 12 Grad.
Schwacher Nordostwind.
In der Nacht zum Dienstag verbreitet klar, vereinzelt Nebel und
örtlich Reifglätte. Verbreitet Frost bei Tiefstwerten zwischen 0 und
-5 Grad.
Am Dienstag nur anfangs vereinzelte Nebelfelder, ansonsten sonnig und
niederschlagsfrei. Maxima zwischen 8 Grad in Oberschwaben und 13 Grad
am Neckar. Schwacher Wind aus nordöstlichen Richtungen.
In der Nacht zum Mittwoch klar, örtlich Nebel und Reifglätte. Minima
zwischen +1 Grad im Schwarzwald und -5 Grad in Oberschwaben.
Am Mittwoch nach Auflösung örtlicher Nebelfelder viel Sonne bei meist
wolkenlosem Himmel. Höchstwerte von 11 Grad in Oberschwaben bis 16 in
der Kurpfalz. Schwacher und variabler Wind.
In der Nacht zum Donnerstag klar, in feuchten Niederungen örtlich
Nebel. Stellenweise Reifglätte. Tiefstwerte +2 bis -3 Grad.
Deutschlandübersicht:
Offenbach, Samstag, den 01.03.2025, 10:15 Uhr -
" Am heutigen Donnerstag ist es soweit, der meteorologische Frühling
wird eingeläutet. Mit dem 1. März eines jeden Jahres beginnt für die
Wetterkundler eine neue Jahreszeit. Die meteorologischen Jahreszeiten
dauern immer 3 komplette Monate. Dies hat allerdings nur Arbeit
vereinfachende Gründe. Für die Auswertung von Wetter- oder Klimadaten
und die Erstellung von Statistiken ist es insbesondere im
Computerzeitalter, angenehmer und auch einfacher, volle Monate zu
betrachten. Daher wurden die Monate März, April und Mai aus
meteorologischer Sicht als Frühling definiert.
Der kalendarische Frühling folgt schließlich am 20. März um 10:01 Uhr
MEZ. Aus astronomischer Sicht beschreibt er Frühlingsbeginn die erste
Tag-und-Nacht-Gleiche des Jahres (Primär-Äquinoktium). Die Sonne
befindet dabei genau über dem Äquator, also im sogenannten
Frühlingspunkt der Erdbahn.
Doch hält sich nun das Wetter an die Meteorologen und lässt einen
Frühlingshauch über Deutschland wehen oder lässt doch der Winter
weiter die Muskeln spielen, sodass doch erst der kalendarische
Frühlingsbeginn den wahren Frühlingsstart markiert?
Schon letztes Wochenende tastete sich der Frühling heran. Auf der
Vorderseite eines kräftigen Tiefs bei Island wurde warme subtropische
Luft von der Iberischen Halbinsel bis nach Deutschland geführt. Da
allerdings auch ausreichend Feuchte im Spiel war, gestaltete sich das
Wetter leicht unbeständig. Dennoch konnten die Temperaturen am
Freitag, 21. Februar, im Ruhrgebiet bis auf 19 Grad steigen. Auch an
den beiden Folgetagen wurden im Westen und Südwesten 13 bis 17 Grad
erreicht. Ab Wochenmitte war dann aber nochmals der Spätwinter auf
der Überholspur und brachte bei einstelligen Höchstwerten vor allem
im Bergland nochmals eine Ladung Neuschnee.
Doch nun probiert es der Frühling zum zweiten Mal. Ob dieser Versuch
nun nachhaltig wird sich zeigen. Die Vergangenheit offenbarte schon
häufiger, dass auch der Winter im März nochmals zuschlagen kann. Doch
nun erst mal zu den sonnigen und teils frühlingshaften Aussichten.
Am heutigen Samstag stehen die Hochs HELTRAUT über den Britischen
Inseln und INGEBORG über dem Ostatlantik schon in den Startlöchern.
Vor allem HELTRAUT kann seinen Einflussbereich schon weit nach Osten
bis an die weißrussische Grenze ausbauen. Resultierend setzt sich
verbreitet aus der Höhe absinkende Luft durch. Bei diesem Prozess
erwärmt sich die Luft und kann somit mehr Wasser aufnehmen.
Bestehende Wolkentröpfchen verdunsten und Wolken lösen sich auf.
Allerdings ist die Luft am heutigen Samstag noch so feucht und die
Absinkbewegung noch nicht stark genug, um alle Wolken vom Himmel zu
putzen. Daher ist heute nochmals wechselnde Bewölkung angesagt. Da
das Hoch mit Schwerpunkt über England liegt, kann auf der Vorderseite
zudem weiter feuchte Luft von Nord- und Ostsee in die Nordosthälfte
einsickern. Vor allem im Stau von Erzgebirge und des kann es auch
noch etwas schneien. Sonst hält sich potentieller Sprühregen doch
eher zurück.
In den kommenden Tagen können sich die beiden Hochs weiter kräftigen
und eine ausgeprägte Hochdruckbrücke vom Ostatlantik über Nordwest-,
West- und Mitteleuropa hinweg bis nach Südosteuropa aufbauen. Dabei
verlagern sich auch die Schwerpunkte von HELTRAUT und INGEBORG etwas.
HELTRAUT kann sich schließlich über Tschechien bzw. der Slowakei
einnisten. Nachfolgend kann die Luft unter stärker werdenden
Absinkvorgängen abtrocknen, sodass die Sonne zunehmend freie Bahn
hat. Allerdings gibt es eine Ausnahme. Da sich weiter ein Hoch über
den Britischen Inseln wohlfühlt und auch die Frontalzone zeitweise
bis nach Schleswig-Holstein hinein schwappt, wird vor allem der
Norden und Nordosten bis zur Wochenmitte von feuchterer Luft geprägt,
die dort zahlreiche Wolken produziert. Abgesehen von örtlichem
Sprühregen sind aber keine Niederschläge in Sicht. Die Lage des Hochs
über den Britischen Inseln hat zunächst zudem auch Einfluss auf die
Temperaturentwicklung in Deutschland. Demnach kommt die Luft
von Nord- und Ostsee, teils auch aus Osteuropa ins Land. Diese ist
wiederum noch recht kühl. Zudem sorgt nächtliches Abkühlen teils bis
weit in den Frostbereich, dass die Temperaturen tagsüber trotz
Sonnenschein nur zögerlich ansteigen und erst ab Montag und Dienstag
Höchstwerte zwischen 8 und 15 Grad erreichen. In der Sonne selber
fühlt sich diese aber deutlich wärmer an. Im Vergleich hat die Sonne
derzeit schon die gleiche Kraft wie Anfang/Mitte Oktober.
Auch der Trend zeigt derzeit frühlingshafte Wetterbedingungen. Ab
Wochenmitte soll der Schwerpunkt der Hochdruckzone südlich bzw.
östlich von Deutschland liegen. Entsprechend würde dann mildere Luft
aus südlichen Gefilden nach Deutschland gelangen. Dies macht sich
wiederum in den Temperaturprognosen bemerkbar, die ab Mittwoch
abseits der Küsten verbreitet 12 bis 18 Grad zeigen. Ob zum
Wochenende auch wieder tieferer Luftdruck mitspielt und das Wetter
unbeständiger gestaltet, muss derzeit noch abgewartet werden. "
Das erklärt Dipl.-Met. Lars Kirchhübel von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.
Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter:
www.wettergefahren.de
Aktuelle Wetter- und Klimainformationen finden Sie unter:
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Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr
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