VHDL16 DWSG 091000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg
ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Donnerstag, 09.01.2025, 10:30 Uhr
Im Tagesverlauf auffrischender Wind, mit Kaltfrontdurchgang
stürmische und Sturmböen, in Schauernähe auch schwere Sturmböen. Im
Bergland anhaltend stürmisch. In der Nacht Frost und Glätte durch
geringen Schneefall.
Vorhersage für Baden-Württemberg:
Ein kleinräumiges Tief zieht von Frankreich über die Mitte
Deutschlands hinweg nach Polen. Die dazugehörige Kaltfront überquert
Baden-Württemberg heute tagsüber von Nordwest nach Südost.
Anschließend setzt sich Kaltluft für mehrere Tage fest.
WIND/STURM:
Auf der Albhochfläche sowie im Schwarzwald starke bis stürmische Böen
bis 70 km/h, in hohen Lagen Sturm-, auf dem Feldberg Orkanböen bis
120 km/h aus Südwest, später Nordwest.
Ab Mittag im gesamten Bundesland auffrischender Wind, am Nachmittag
und Abend stürmische und Sturmböen bis 80 km/h, in Schauernähe
schwere Sturmböen bis 100 km/h. In der ersten Nachthälfte rasch
nachlassender Wind.
GEWITTER:
Heute Nachmittag und am Abend mit Kaltfrontdurchgang vereinzelte
Gewitter. Dabei schwere Sturmböen bis 100 km/h nicht ausgeschlossen.
FROST:
Am Freitagmorgen leichter Frost bis -3 Grad.
GLÄTTE/SCHNEE:
In der Nacht zum Freitag gebietsweise Glätte durch gefrierende Nässe
und geringfügigen Schneefall. Im Schwarzwald und auf der Alb bis 3 cm
Neuschnee.
Heute wechselhaft mit Regen, Regenschauern und vereinzelten
Gewittern. Mild mit 9 bis 14 Grad. Im Tagesverlauf auffrischender,
von Südwest auf Nordwest drehender Wind mit starken bis stürmischen,
in Schauernähe mit Sturm- und vereinzelten schweren Sturmböen. Am
Feldberg Orkanböen um West.
In der Nacht zum Freitag deutliche Wetterberuhigung, verbreitet
geringfügiger Schneefall sowie Glätte. Tiefstwerte +1 bis -3 Grad.
Mäßiger Westwind.
Am Freitag zunächst stark bewölkt, vereinzelt geringer Schneefall. Im
Tagesverlauf vermehrt Auflockerungen. Vom Breisgau bis zum Bodensee
hingegen ganztägig bedeckt und gegen Nachmittag geringer Schneeregen
oder ein paar Flocken. Mäßig kalt mit 2 bis 5 Grad. Schwacher Wind um
West.
In der Nacht zum Samstag im Bergland meist sternenklar, im
Rheingraben aber auch am Neckar hingegen hochnebelartig trüb,
gebietsweise dichter Nebel. Bei -2 bis -6 Grad verbreitet Glätte.
Am Samstag überwiegend stark bewölkt, nur örtlich freundlich mit
hervorkommender Sonne. Im Mittelgebirgsraum aber auch in Oberschwaben
kalt bei -2 Grad, entlang des Rheins hingegen 1 bis +3 Grad.
Schwacher Wind um Nord.
In der Nacht zum Sonntag wechselnd bewölkt, vereinzelt ein paar
Flocken, zeitweise Auflockerungen. In Baden und dem nördlichen
Schwaben verbreitet dichter Nebel. Tiefstwerte -3 bis -8 Grad,
gebietsweise Reif.
Am Sonntag sehr wahrscheinlich grau und trüb, allenfalls in der
zweiten Tageshälfte hervorkommende Sonne. Verbreitet Dauerfrost bei
-3 bis 0 Grad, nur am Hochrhein und Neckar örtlich bis +2 Grad.
Schwacher bis mäßiger Nordostwind.
In der Nacht zum Montag verbreitet Aufklaren, am Rhein und unterem
Neckar hingegen weiter trüb durch Nebel und Hochnebel. Bei -5 bis -9
Grad verbreitet Reif.
Am Montag im Laufe des Tages überwiegend sonnig, teils durch hohe
Wolken eingetrübt. Entlang des Rheingrabens aber auch am Bodensee
ganztägig Nebel und Hochnebel. Hier Dauerfrost bei -2 Grad, am
Odenwald bis +2 Grad. Schwacher Nordostwind.
In der Nacht zum Dienstag freundlich bei Durchzug von hohen Wolken,
nur stellenweise Nebel. Kalt bei -5 bis -9 Grad.
Deutschlandübersicht:
Offenbach, Donnerstag, den 09.01.2025, 10:15 Uhr -
"Eine markante Luftmassengrenze hat sich über Deutschland entwickelt.
Sie verläuft - Stand heute Vormittag - etwa von der Nordeifel
nordostwärts über den Harz hinweg bis zum Oderbruch in Brandenburg
und trennt polare Meereskaltluft im Norden von warmer Subtropikluft
im Süden. An dieser Luftmassengrenze entlang zog bereits in der
vergangenen Nacht zum heutigen Donnerstag ein kleines Tief und
brachte auf der kalten Seite, also an ihrem Nordrand bis in tiefe
Lagen recht verbreitet 1 bis 3 cm Neuschnee. Etwas mehr mit oftmals 5
bis 10 cm Neuschnee kam vor allem in den westdeutschen Mittelgebirgen
zusammen. In Lüdenscheid auf 387 m Meereshöhe beispielsweise wurden
heute früh um 7 Uhr stolze 13 cm gemessen, gestern waren es zur
selben Zeit gerade einmal 3 cm.
Nach Abzug diese Schneefälle allmählich ostwärts abzogen, kamen in
den heutigen Frühstunden in NRW bereits die nächsten auf. Diese
liegen nun im Verantwortungsbereich von Tief CHARLY, das im
Tagesverlauf über die Mitte ost-/nordostwärts hinweg zieht. Mit ihm
verlagern sich auch die Schneefälle bis in den Osten unseres Landes,
wobei der meiste Neuschnee mit rund 5 bis 10 cm vom Sauerland über
Südniedersachsen bis nach Nordostbrandenburg erwartet wird. Im Stau
der Mittelgebirge sind lokal auch bis zu 15 cm drin.
Während man es im morgendlichen Berufsverkehr besonders in NRW mit
dem Schnee und entsprechenden Einschränkungen zu tun hatte, dürfte
der abendliche Feierabendverkehr u.a. in Berlin 'spannend' werden.
Denn genau dann wird der Schneefall dort, wie auch im Westen und
Norden Brandenburgs, am kräftigsten ausfallen.
Zunächst keine Spur von Winter dagegen in der Südhälfte. Am Oberrhein
lag die Temperatur heute früh teilweise bei 13 Grad (Freiburg)! Dazu
regnet es besonders im Südwesten mitunter kräftig. Im Tagesverlauf
überquert dann jedoch die Kaltfront von CHARLY die Südhälfte. Bei
ihrem Durchgang wird es vorübergehend ziemlich stürmisch, besonders
Richtung Südosten sind auch einzelne schwere Sturmböen bis 100 km/h
vorstellbar. Ähnliches gilt auch in der Nähe von Gewittern, die sich
an der Front entwickeln können. Hinter der Front gelangt schließlich
auch die polare Kaltluft in den Süden, wodurch die Schneefallgrenze
bis in tiefe Lagen absinkt. Da die Niederschläge rückseitig der Front
aber rasch abklingen, sind höchstens im Bergland wenige Zentimeter
Neuschnee zu erwarten.
Zudem lockert die Bewölkung hinter der Front stark auf, sodass die
Temperatur in der kommenden Nacht recht verbreitet in den
Frostbereich sinkt. Dadurch kann es durch überfrierende Nässe
vielerorts gefährlich glatt werden.
Noch ein kurzer Ausblick auf die kommenden Tage: Morgen gibt es vor
allem in der Nordosthälfte ein paar Schneeschauer, auch ganz im Süden
schneit es noch etwas. Ansonsten übernimmt zunehmend hoher Luftdruck
das Wettergeschehen, sodass die nächsten Nächte klirrend kalt werden
und auch tagsüber die Temperatur nur wenig über die 0-Grad-Grenze
schreiten wird. Damit dürfte sich von dem Schnee zwischen Rheinland
und Brandenburg nicht nur im Bergland einiges über die nächsten Tage
hinweg halten. "
Das erklärt Dipl.-Met. Tobias Reinartz von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.
Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter:
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