VHDL16 DWSG 271000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg
ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Mittwoch, 27.11.2024, 10:30 Uhr
Kommende Nacht in hohen Lagen stürmisch, darunter teils windig. Dazu
einsetzender, teils kräftiger Regen; morgens im Bergland lokal
Glätte.
Vorhersage für Baden-Württemberg:
Ein Tief zieht vom Ärmelkanal nach Norddeutschland und dessen
Frontensystem überquert in der Nacht Baden-Württemberg. Im Anschluss
Hochdruckeinfluss.
WIND/STURM:
Zunehmender Wind, in höheren Lagen des Schwarzwaldes ab dem
Nachmittag, in mittleren Lagen ab dem Abend teilweise Überschreitung
der Warnschwellen. Höhepunkt kommende Nacht, dabei auf dem Feldberg
schwere Sturmböen um 90 km/h aus West, gebietsweise bis in die
Niederungen starke bis stürmische Böen um 50 km/h. Zum Morgen
Abklingen der Böen in den Niederungen, in den Hochlagen noch starke
bis stürmische Böen aus Nordwest. Bis Donnerstagmittag ebenfalls
abklingend.
DAUERREGEN:
In der Nacht zum Donnerstag in den Staulagen des Schwarzwaldes
einsetzender Dauerregen mit bis zu 40 l/qm in 24h. Bis
Donnerstagmittag abklingend.
SCHNEE/GLÄTTE:
In der zweiten Nachthälfte zum Donnerstag und am Morgen in den
Hochlagen des Schwarzwaldes vereinzelt Glätte durch Schnee. Am
Donnerstag tagsüber im Allgäu leichter Schneefall bis zu 1 cm mit
Glätte.
Heute Mittag sowie im weiteren Tagesverlauf wolkig. Aus Nordwesten ab
dem Nachmittag zunehmend bedeckt, ab dem Abend Regen und in den
Staulagen des Schwarzwaldes Dauerregen. Maxima zwischen 7 und 12
Grad, bis 14 Grad im Breisgau. Schwacher bis mäßiger, böig
auffrischender Südwestwind. Auf Schwarzwaldgipfeln stürmische Böen
bis Sturmböen.
In der Nacht zum Donnerstag bedeckt, aus Nordwesten durchziehender
Regen, in Staulagen des Schwarzwaldes länger anhaltender Regen. In
den Frühstunden in dessen Hochlagen Übergang in Schnee mit Glätte.
Minima zwischen 8 und 3 Grad, im Breisgau bis 10 Grad. In mittleren
Lagen starke bis stürmische Böen, in Hochlagen des Schwarzwalds
Sturmböen und exponiert schwere Sturmböen aus West.
Am Donnerstag nach Süden abziehender Regen, im hohen Südschwarzwald
und Allgäu mit Schnee vermischt. Danach Wolkenauflockerung,
nachmittags mit Ausnahme des äußersten Südens trocken. Höchstwerte
zwischen 6 und 11 Grad. Mäßiger Westwind. In den Hochlagen
nachlassende starke bis stürmische Böen.
In der Nacht zum Freitag leicht bewölkt bei sich verbreitet
ausbreitenden Nebelfeldern. Tiefstwerte +1 bis -4 Grad. Vor allem im
Bergland und in Oberschwaben gebietsweise Glätte.
Am Freitag zögerliche Auflösung von Nebel und Hochnebel, sonst meist
freundlich und trocken. Maxima von 0 Grad auf der Alb bis 8 Grad im
Rheintal. Schwacher Ostwind.
In der Nacht zum Samstag nur gering bewölkt, vor allem entlang des
Rheins und in Oberschwaben Nebel. Verbreitet Frost zwischen -1 und -6
Grad. Vereinzelt Glätte.
Am Samstag abseits von teils zähem Nebel und Hochnebel sonnig und
trocken. Bei längerem Nebel Höchstwerte nur um die 1, ansonsten 2 bis
6 Grad. Schwacher bis mäßiger Wind, überwiegend aus östlichen
Richtungen.
In der Nacht zum Sonntag oft wolkenfrei, erneut verbreitet Auftreten
von Nebel und Hochnebel. Bei Tiefstwerten von -1 bis -7 Grad lokal
Reifglätte.
Am Sonntag zögerliches Auflösen des Nebels, lokal entlang des Rheins
ganztägig Hochnebel gering wahrscheinlich. Ansonsten sonnig und
trocken. Höchstwerte zwischen 1 und 5 Grad, im Bergland bis 7 Grad.
Schwachwindig.
In der Nacht zum Montag erneut verbreitet Nebelbildung, später
darüber aus Westen aufziehende Bewölkung. Verbreitet Frost zwischen
-1 und -6 Grad und lokal Reifglätte.
Deutschlandübersicht:
Offenbach, Mittwoch, den 27.11.2024, 10:15 Uhr -
"Die Überschrift suggeriert es schon: Das wird heute ein eher
unentspannter Tag, was das Wetter betrifft. "TELSE" ist ein
ausgeprägtes Sturmtief. Es hat sich bereits über dem Ärmelkanal
gebildet und macht sich nun auf den Weg zu uns nach Deutschland,
wobei es sich noch weiter intensiviert. Anschließend zieht es auf
einer Bahn ausgehend von Emsland und Ostfriesland ostwärts Richtung
Hamburger Raum, wo es etwa um Mitternacht liegen wird. Anschließend
geht es weiter Richtung Vorpommern, bis es am Donnerstagmittag nach
Polen abzieht.
Dabei ist aber aus Sicht des Wettergeschehens gar nicht so sehr
entscheidend, wo sich der Kern des Sturmtiefs befindet, sondern was
sich an dessen Flanken abspielt. Da wäre zum einen der Wind bzw.
Sturm: Die höchsten Windgeschwindigkeiten treten an der Süd- und
Westflanke des Tiefs auf.
Davon sind anfangs vor allem Niedersachsen und der Norden NRWs
betroffen. Hier treten im Laufe des heutigen Abends und eingangs der
Nacht teils schwere Sturmböen der Windstärke 9 bis 10 auf mit
Geschwindigkeiten von 75 bis 90 km/h. An der ostfriesischen Küste
dreht der Wind mit Drehung auf nördliche Richtung mit Abzug des Tiefs
voll auf und erreicht Stärke 10, auf den Inseln vereinzelt auch
Stärke 11 mit orkanartigen Böen von Geschwindigkeiten von 100 bis 110
km/h. Auch hier wird der Höhepunkt etwa um Mitternacht erreicht.
In der zweiten Hälfte zieht TELSE schließlich ostwärts und verlagert
sein Sturmfeld weiter in den Osten Deutschlands. Hiervon betroffen
sind vor allem die Ostseeküste mit stürmischem Nordwind sowie
Mitteldeutschland und größere Teile Brandenburgs. Insbesondere in
Mitteldeutschland erreicht der Wind oftmals Stärke 8 (stürmische
Böen) mit Geschwindigkeiten von 60 bis 75 km/h, im Bergland auch
Stärke 9 (Sturmböen). Aufpassen sollten ganz besonders Ausflügler auf
den Brocken. Der Gipfel liegt so exponiert, dass hier vorübergehend
extreme Orkanböen mit über 140 km/h zu erwarten sind!
An der Ostseeküste erreicht der Wind ebenfalls Sturmstärke, einzelne
schwere Sturmböen der Stärke 10 mit Geschwindigkeiten um 90 km/h sind
auch hier nicht auszuschließen. Erst im Laufe des
Donnerstagnachmittags und
-abends lässt der Wind schließlich nach. Am längsten bleibt es noch
im Umfeld des Erzgebirges und an der Ostseeküste stürmisch.
Aber nicht nur Wind spielt eine Rolle. Es fällt auch eine ganze Menge
Niederschlag. An der Nordsee, in ganz Schleswig-Holstein sowie in
Mecklenburg sind stellenweise Mengen von 25 bis 30 Litern auf den
Quadratmetern innerhalb von zwölf Stunden möglich. Nach Abzug des
Tiefs gelangt zudem kältere Polarluft zu uns nach Deutschland, die in
den Mittelgebirgen die Schneefallgrenzen deutlich absinken lässt. Mit
Nordweststau sind im Erzgebirge im Laufe der kommenden Nacht und am
Donnerstag in den oberen Lagen Neuschneemengen von 5 bis 10 cm
möglich. Ebenfalls heftig schneit es im Verlauf auch an den Alpen,
hier besonders im Allgäu. Nach anfänglichem Regen sinkt die
Schneefallgrenze am Donnerstag allmählich bis in die Tallagen ab. In
staugünstigen Lagen können dann innerhalb recht kurzer Zeit 15 bis 20
cm Neuschnee fallen.
Erst in der Nacht zum Freitag hat der ganze Trubel ein Ende. Dann ist
TELSE für uns Geschichte und Hoch CLEMENS übernimmt vorrübergehend
das Geschehen und sorgt für Wetterberuhigung. Das dann aber bei
deutlich kühleren Temperaturen und wieder verbreitet auftretenden
Nachtfrösten mit Tiefstwerten bis -4 Grad. "
Das erklärt M.Sc. Felix Dietzsch von der Wettervorhersagezentrale des
Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der kommenden
Tage.
Hinweis:
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