VHDL16 DWSG 061000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Samstag, 06.07.2024, 10:30 Uhr

Von Südwesten teils kräftiger Regen, bis Sonntagmittag im Allgäu 
Dauerregen. Heute vor allem im Südosten auch Gewitter. 

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Die Kaltfront von Tief DELIA über der Nordsee überquert 
Baden-Württemberg und führt tagsüber von Südwesten hochreichend 
feuchtlabile Luft heran. Rückseitig davon strömt von Westen kühlere 
Meeresluft ein. 

GEWITTER (UNWETTER):
Anfangs von Südwesten aufziehende Schauer, vereinzelt mit 
eingelagerten Gewittern mit Starkregen bis 15 l/qm in kurzer Zeit und
Windböen um 60 km/h. Am Nachmittag mit Schwerpunkt in 
Oberschwaben/Allgäu sowie auf der Ostalb teils linienartig 
angeordnete Gewitter. Dabei (heftiger) Starkregen zwischen 15 und 25,
lokal um 35 l/qm in einer Stunde; Sturmböen oder schwere Sturmböen 
zwischen 75 und 90 km/h; sowie Hagel bis 2 cm. Abends nachlassende 
Gewittertätigkeit.

WIND/STURM:
Bis zur zweiten Nachthälfte zum Sonntag auf den Schwarzwaldgipfeln 
starke bis stürmische Böen bis 60, auf dem Feldberg Sturmböen bis 80 
km/h aus Südwest.
Dazu heute tagsüber im Zuge der Frontpassage auch in den Niederungen 
vorübergehend Böen bis 60, vereinzelt bis 70 km/h.

DAUERREGEN:
Bis Sonntagmittag im Allgäu örtlich Regenmengen zwischen 30 und 45 
l/qm in 24 Stunden. 

Heute Mittag zunächst heiter bis sonnig, von Südwesten jedoch rasch 
dichte Wolken und verbreitet aufkommender, schauerartig verstärkter 
Regen, lokal mit eingebetteten Gewittern. Nachmittags vor allem 
südlich der Alb auch Gewitter mit Starkregen und Sturmböen. Zum Abend
in der Nordwesthälfte Auflockerungen, aber noch Schauer. Höchstwerte 
zwischen 20 Grad im Bergland und 27 Grad im Schwäbischen Wald. 
Mäßiger, in Böen vorübergehend starker bis stürmischer Wind aus 
Südwest bis West. Auf dem Feldberg auch Sturmböen. 

In der Nacht zum Sonntag entlang und südlich der Alb sowie im 
Südschwarzwald und am Hochrhein weiterhin stark bewölkt mit Regen 
oder Schauer. Ansonsten abklingender Niederschlag und wechselnd 
bewölkt. Tiefstwerte von 14 bis 8 Grad. 

Am Sonntag in Oberschwaben/Allgäu viele Wolken mit leichtem Regen, im
Tagesverlauf nachlassend. Sonst trocken bei einer Mischung aus Sonne 
und Wolken. Höchsttemperatur zwischen 17 Grad im anhaltenden Regen 
und 24 Grad in der Rhein-Neckar-Region. Im Bergland 16 bis 19 Grad. 
Meist schwacher Wind, vorwiegend um West.  

In der Nacht zum Montag Wolkenauflockerung und trocken. Lokal Nebel. 
Tiefstwerte 13 bis 10, in Senken und Mulden um 8 Grad. 

Am Montag im Bereich der Alb und in Oberschwaben zeitweise wolkig, 
sonst viel Sonne. Temperaturanstieg auf 22 bis lokal 27 Grad am 
nördlichen Oberrhein. Überwiegend schwachwindig. 

In der Nacht zum Dienstag vielerorts klar, in Donaunähe und im Allgäu
lokal Dunst oder flacher Nebel. Frühwerte zwischen 16 und 11 Grad. 

Am Dienstag viel Sonne, im Tagesverlauf ein paar Quellwolken. Am 
Nachmittag im Schwarzwald mehr Wolken, aber nur geringes Risiko für 
einzelne Schauer. Hochsommerlich mit maximal 27 in hohen Lagen bis 33
Grad am Rhein. Schwacher bis mäßiger, in den wärmsten Stunden etwas 
auflebender Wind aus überwiegend östlicher Richtung. 

In der Nacht zum Mittwoch vom Elsass her auf die westlichen 
Landesteile übergreifende Schauer oder Gewitter. Im Osten noch 
trocken. Minima 20 bis 15 Grad. Exponiert im Schwarzwald starke bis 
stürmische Böen aus Südwest.


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Deutschlandübersicht:
Offenbach, Samstag, den 06.07.2024, 10:15 Uhr -
"Was für ein Spiel gestern Abend in Stuttgart mit - aus deutscher 
Sicht - leider bitterem Ausgang... Das Wetter ist darüber anscheinend
höchst verärgert und dürfte heute hier und da für einen turbulenten 
Samstag sorgen. 

Grund hierfür ist DELIA, ein Sturmtief über der Nordsee, das im 
heutigen Tagesverlauf seine Kaltfront über Deutschland ost- und 
südostwärts hinwegschwenken lässt. Im Vorfeld strömt zunächst aber 
noch feuchtwarme bis -heiße Luft aus Süden ins Land, sodass vor allem
in der Osthälfte die Temperatur auf schwülwarme Höchstwerte von 26 
bis 30 Grad, Richtung Neiße auch bis zu 32 Grad ansteigt. In den 
westlichen Landesteilen werden dagegen kaum 25 Grad erreicht, was 
einerseits der aufziehenden Kaltfront von DELIA geschuldet ist, 
andererseits aber auch einem schauerartigen und gewittrigem 
Regengebiet, das in den Mittagsstunden auf den Südwesten übergreift. 


In Sachen Gewittertätigkeit gibt es in der Folge heute zwei 
Baustellen. Das betrifft zum einen die ostwärts durchziehende 
Kaltfront, an der sich im Westen und Norden einzelne Schauer- und 
Gewitterlinien entwickeln können, in deren Nähe es kurzzeitig 
stürmisch werden kann. Zum anderen muss der Bereich vor der Front im 
Auge behalten werden, der hauptsächlich die Osthälfte betrifft. Dort 
können sich im Tagesverlauf örtlich kräftige Gewitter mit Sturmböen, 
Starkregen und Hagel entwickeln, wobei lokal auch einzelne schwere 
Sturmböen nicht auszuschließen sind. 

Der Fokus in Sachen Gewittertätigkeit liegt aber im Süden und 
Südosten Bayerns, genau genommen in einem Streifen vom Allgäu über 
das südliche Alpenvorland hinweg bis zum südlichen Bayerwald. Dort 
liegt die energiereichste Luft und es muss örtlich mit heftigem 
Starkregen, schweren Sturm- bis orkanartigen Böen und größerem Hagel 
gerechnet werden. Lokal kann es also zu Überflutungen kommen oder 
Bäume entwurzelt werden. Wie sooft werden viele aber auch kaum etwas 
von der Gewittertätigkeit mitbekommen, dort wo Gewitter auftreten, 
können sie aber entsprechend kräftig ausfallen. 

Richten wir den Blick kurz auf Berlin, wo heute um 21 Uhr die 
Niederlande auf die Türkei im EM-Viertelfinale trifft. Am Nachmittag 
und frühen Abend muss auch dort mit teils kräftigen Gewittern 
gerechnet werden, die bis Spielbeginn aber längst abgezogen sein 
sollten. Nach aktuellem Stand zieht während des Spiels die Kaltfront 
von DELIA über Berlin hinweg, die sich bis dahin aber wohl deutlich 
abgeschwächt hat. Zumindest für einen kurzen Schauer und einen 
kurzzeitig böig auffrischender Wind dürfte die Front aber noch gut 
sein. 

In Düsseldorf, wo um 18 Uhr England gegen die Schweiz spielt, ist die
Front zu Spielbeginn bereits durch und bei einem allenfalls nur 
geringen Schauerrisiko wird sich zeitweise auch die Sonne das Spiel 
anschauen. Es wird dort allerdings recht windig, wenngleich der Wind 
dort bereits auf dem absteigenden Ast ist. 

Anders sieht es an der Nordsee aus, wo zum Abend an der Südflanke von
DELIA erst der Höhepunkt mit schweren Sturmböen erwartet wird. In der
Nacht zum Sonntag lässt aber auch dort der Wind schon wieder nach.

Am Sonntag ist DELIA nach Skandinavien abgezogen und es kehrt etwas 
Ruhe beim Wetter ein, wenngleich der Tag im Alpenvorland ziemlich 
verregnet sein wird. Dazu wird es deutlich kühler mit nur noch 16 bis
23 Grad. In der neuen Woche geht es dann aber schon wieder steil 
bergauf bei der Temperatur, am Dienstag könnte sogar recht verbreitet
die 30-Grad-Marke geknackt werden. Doch nach beständigem 
Hochdruckwetter sieht es auch weiterhin nicht aus. Schon am Mittwoch 
deutet sich die nächste Gewitterlage an.  "

Das erklärt Dipl.-Met. Tobias Reinartz  von der 
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in 
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.


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