VHDL16 DWSG 291000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Samstag, 29.06.2024, 10:30 Uhr

Tagsüber heiß, aber freundlich. Abends im Westen Baden-Württembergs 
aufziehende UNWETTERartige Gewitter mit Orkanböen, Großhagel, 
Starkregen. 

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Tagsüber strömt von Süden schwülheiße, gewitterträchtige Luft nach 
Baden-Württemberg, die abends durch die Annährung eines kleinräumigen
aber kräftigen Tiefs von Südfrankreich her stark labilisiert wird. 
Mit der Passage von schweren und extremen Gewittern wird nachts diese
Luft rasch mit deutlich kühlerer Atlantikluft ausgetauscht. 

GEWITTER (UNWETTER):
Am späten Samstagabend und in der ersten Nachthälfte zum Sonntag vor 
allem im Westen Baden-Württembergs schwere Gewitter von Frankreich 
her aufziehend. Dabei häufig UNWETTER/EXTREME UNWETTER. 
Begleiterscheinungen: Sturm- bis Orkanböen um 120 km/h, Großhagel um 
5 cm und (extrem) heftiger Starkregen bis 50 l/qm in einer oder bis 
80 l/qm in wenigen Stunden. Beachten Sie bitte die weitere Warnlage 
für dieses Ereignis und die laufende VORABINFORMATION UNWETTER.
Nachfolgend bis Sonntagfrüh mit Schwerpunkt dann südlich der Donau 
weiterhin lokale starke Gewitter mit Starkregen um 20 l/qm in kurzer 
Zeit, stürmische Böen oder Sturmböen bis 80 km/h sowie Hagel bis 2 
cm.
Am Sonntagmittag in der Osthälfte einzelne Gewitter mit Starkregen 
zwischen 15 und 25 l/qm pro Stunde, Sturmböen um 75 km/h und Hagel um
1 cm, nachmittags abklingend.

HITZE:
Heute tagsüber verbreitet starke, am Rhein teils extreme 
Wärmebelastung.

WIND/STURM:
In der Nacht zum Sonntag auch unabhängig von Gewittern gebietsweise, 
am Sonntag tagsüber eher verbreitet starke bis stürmische Böen bis 
60, im Bergland bis 70 km/h aus West bis Südwest. In hohen Lagen des 
Schwarzwaldes Sturmböen oder schwere Sturmböen bis 90 km/h.

STARKREGEN: 
Am Sonntag tagsüber in Staulagen des Schwarzwaldes mehrstündige 
Starkregen zwischen 20 und 30 l/qm.  

Heute Mittag sowie im weiteren Tagesverlauf trotz aufziehenden teils 
dichten Hohewolkenfeldern meist heiter und trocken. Aus eingelagerten
Schauern vereinzelt ein paar Tropfen möglich. Abends dann von 
Südbaden aufziehende extreme Gewitter (Großhagel, Orkanböen, heftiger
Starkregen)! Schwülheiß bei 28 bis 34 Grad. Abseits der Gewitter 
schwacher Nordostwind, in Böen frisch.

In der Nacht zum Sonntag Verlagerung der schweren bis extremen 
Gewitter (Großhagel, Orkanböen, heftiger Starkregen) über die 
Westhälfte Baden-Württembergs von Süd nach Nord! Nach Mitternacht 
nach Norden rausziehend. Rückseitig davon sich nach Osten 
ausbreitende Schauertätigkeit, dabei von der Schweiz ausgehend 
einzelne, teils eingebettete Gewitter mit Sturmböen und Hagel. 
Tiefstwerte 21 bis 15 Grad. Unabhängig von Gewittern vor allem im 
Bergland starke bis stürmische Böen aus Südwest; auf dem Feldberg 
Sturmböen. 

Am Sonntag wechselnd bewölkt, immer wieder Regen oder Schauer. Vor 
allem im Osten einzelne Gewitter. Höchstwerte von 18 Grad auf der 
Zollernalb bis 24 Grad an der Tauber. Wind mäßig aus West mit 
starken, und zumindest im Bergland auch starken bis stürmischen Böen.
Auf den Schwarzwaldgipfeln sowie bei Gewittern auch Sturmböen; auf 
dem Feldberg schwere Sturmböen.

In der Nacht zum Montag weiterhin viele Wolken und zeitweise Regen. 
Minima von 17 bis 10 Grad. 

Am Montag wolkig. Weiterhin Regen oder Schauer, vereinzelt auch 
Gewitter mit stürmischen Böen. Höchstwerte entlang der Alb 17, am 
Oberrhein teils 22 Grad. Mäßiger Westwind mit starken, im exponierten
Bergland teils starken bis stürmischen Böen. 

In der Nacht zum Dienstag von Westen gebietsweise gering bewölkt, im 
Südosten anfangs noch etwas Regen, abziehend. Tiefstwerte 14 bis 7 
Grad. 

Am Dienstag wolkig bis stark bewölkt. Zunächst Durchzug eines 
Regenbandes mit leichtem Regen, am Nachmittag Übergang in Schauer. 
Höchstwerte von 15 Grad im Bergland bis 20 Grad am Rhein. Schwacher 
Westwind, auffrischende Böen.

In der Nacht zum Mittwoch wechselnd bis stark bewölkt und 
gebietsweise Regen oder Schauer. Tiefstwerte zwischen 14 und 7 Grad. 


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Deutschlandübersicht:
Offenbach, Samstag, den 29.06.2024, 10:15 Uhr -
"'Die Ruhe vor dem Sturm' - so könnte man den heutigen Samstag 
beschreiben. Schwacher Zwischenhocheinfluss lässt vielerorts die 
Sonne scheinen. Über dem Süden liegt die Warmfront von Tief ANNELIE, 
das Tief, das uns in der kommenden Nacht zum Sonntag schwere Gewitter
beschert, doch dazu gleich mehr. Die Warmfront kommt im heutigen 
Tagesverlauf weiter nordwärts voran und mit ihr sehr feuchte und 
heiße Mittelmeerluft, die vor allem den Süden und die Mitte in 
Beschlag nimmt. Dort bzw. in der Süd- und Südosthälfte steigt die 
Temperatur verbreitet auf über 30 Grad, im Süden sogar auf 
Höchstwerte um 33 Grad. Ob es lokal sogar für 35 Grad reicht, hängt 
vor allem auch vom Einfluss des Saharastaubs ab, der sich gegenwärtig
in der Luft befindet. Heiß wird es aber so oder so.

Während tagsüber nur über der Mitte einzelne, dann aber kräftige 
Gewitter entstehen können, steht ab den Abendstunden eine ausgeprägte
Unwetterlage ins Haus. Hier kommt Tief ANNELIE ins Spiel, das am 
Abend von Frankreich kommend auf den Südwesten unseres Landes 
übergreift. Mit dabei ist ein Gewitterkomplex, der regional mit 
(extrem) heftigen Starkregen, schweren Sturm- bis Orkanböen und 
größerem Hagel einhergeht und sich über die Nacht hinweg grob gesagt 
vom Südwesten Richtung Ostsee verlagert, über die er im Laufe des 
Sonntagvormittags abzieht. Es drohen unter anderem regionale 
Überschwemmungen, vollgelaufene Keller und Unterführungen sowie 
umstürzende Bäume. Zwar nimmt die Gefahr von größerem Hagel und Böen 
bis Orkanstärke im Laufe der zweiten Nachthälfte ab, mit 
unwetterartigem Starkregen ist aber weiterhin zu rechnen. 

Dieser Komplex zieht mit seinem Schwerpunkt nach aktuellem Stand 
(Samstagvormittag, 10 Uhr) etwa vom Saarland, der Pfalz und Baden 
über Hessen, das westliche Franken und Westthüringen weiter 
nord-nordostwärts. Im Laufe der zweiten Nachthälfte sind dann auch 
das östliche NRW, Niedersachsen, Teile Sachsen-Anhalts und in den 
Frühstunden der Nordwesten Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommern 
betroffen, wobei dort, wie vorhin angesprochen, zunehmend der 
Starkregen in den Fokus rückt, der sich zwar wie auch die anderen 
Begleiterscheinungen abschwächt, aber weiterhin durchaus 
Unwettercharakter hat.

Abseits der beschriebenen Zugbahn sind ebenfalls kräftige Gewitter 
und Regengüsse zu erwarten, die lokal durchaus auch unwetterartig 
ausfallen können. Auch für das Achtelfinalspiel der Deutschen gegen 
Dänemark in Dortmund besteht die Gefahr, dass gerade zum Ende des 
Spiels ein kräftiges Gewitter aufzieht (unabhängig vom Spielstand). 
Eine Verlängerung wäre (wohl nicht nur) aus meteorologischer Sicht 
nicht zu empfehlen. Sehr gefährlich kann es vor allem im Westen und 
Südwesten auch für Besucher von Freiluftveranstaltungen, also z.B. 
Public Viewings werden. Es empfiehlt sich unbedingt, die Warnlage und
Wetterentwicklung im Blick zu behalten!

Nach Abzug des Komplexes kann man zwar schon von einer 
Wetterberuhigung sprechen, es bleibt aber auch am Sonntag und in den 
Folgetagen unbeständigen mit schauerartigen Regenfällen und einzelnen
Gewittern. Allerdings strömt von Westen deutlich kühlere Luft ins 
Land. Am Sonntag sind im Westen nur noch Höchstwerte um 20 Grad drin 
(im Osten nochmals um 30 Grad), in der neuen Woche dann generell etwa
17 bis 23 Grad.     "

Das erklärt Dipl.-Met. Tobias Reinartz  von der 
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in 
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.


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