VHDL16 DWSG 191000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Mittwoch, 19.06.2024, 10:30 Uhr

Ab Donnerstagmittag teils Unwetter durch schwere Gewitter. Heute 
sowie Donnerstagvormittag allenfalls einzelne Gewitter. 

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Von Norden her hat sich eine Luftmassengrenze seit der vergangenen 
Nacht Richtung Süddeutschland bewegt. Diese wird nun zeitweilig 
wieder rückläufig. Sie trennt etwas kühlere und auch trockenere Luft 
im Norden von feuchtwarmer, teils labil geschichteter Subtropikluft 
südlich davon. 

GEWITTER (UNWETTER):
Anfangs nördlich einer Linie Karlsruhe - Ludwigsburg - Hohenlohe 
einzelne Gewitter mit lokalem Starkregen um 15 l/qm in einer Stunde 
sowie Windböen um 55 km/h. Am Abend vom Hochrhein bis in die 
Bodenseeregion latente Gefahr eines kurzen, aber kräftigen - aus der 
Schweiz aufziehenden - Gewitters mit Starkregen um 20 l/qm, Hagel um 
3 cm und Sturmböen bis 80 km/h. Ab Donnerstagmittag dann von Südwest 
nach Nordost teils schwere Gewitter (UNWETTER) mit lokal heftigem 
Starkregen bis 40 l/qm in kurzer Zeit, Hagel mit Korngrößen um 3 cm 
und Sturmböen oder gar schwere Sturmböen um 90 km/h. 

Heute Mittag vereinzelt Schauer, ganz im Norden ggf. mit Blitz und 
Donner. Südlich der Alb nur wenige Quellwolken und viel Sonne. Am 
Nachmittag/Abend im Norden oftmals Wolkenauflockerungen und 
überwiegend trocken bei nur noch geringer Schauerneigung. In 
Oberschwaben und am Hochrhein am Abend geringes Risiko für einzelne 
Gewitter. Höchstwerte von 22 Grad an der Tauber bis schwülheiße 30 
Grad bei Schaffhausen. Mäßiger, meist nördlicher Wind, dabei starke 
Böen. Bei Gewittern entlang der Schweizer Grenze auch Sturmböen. 

In der Nacht zum Donnerstag wechselnd bewölkt. Meist trocken, in der 
Früh am Oberrhein Schauer möglich. 18 Grad am Hochrhein, 12 Grad im 
Odenwald. 

Am Donnerstag wolkig, zunehmend stark bewölkt. Im Tagesverlauf 
vermehrt und teils kräftige Schauer und Gewitter (Unwetter). 
Höchstwerte zwischen 22 Grad im südlichen Bergland und 29 Grad in der
Hohenlohe. Schwacher bis mäßiger Wind aus nördlichen Richtungen mit 
auffrischenden Böen. Mit Gewittern (schwere) Sturmböen.

In der Nacht zum Freitag wolkig und gering bewölkt und rasch 
nachlassende Schauer und Gewitter. Später in der Nacht in Baden 
erneut aufkommender Regen. Tiefstwerte 18 bis 13 Grad. Am Feldberg 
stürmische Böen aus Südwest.

Am Freitagvormittag beim durchziehenden, teils kräftigem Regen stark 
bewölkt bis bedeckt. Rückseitig davon nachmittags oft Schauer und 
Gewitter. Tagesmaxima von 19 Grad im Hochschwarzwald bis 25 Grad an 
der Tauber. Mäßiger Westwind mit frischen bis starken, auf dem 
Feldberg stürmischen Böen.

In der Nacht zum Samstag von Westen abklingende Niederschläge, 
Auflockerung. Minima 17 bis 9 Grad. Exponiert im Schwarzwald 
weiterhin starke bis stürmische Böen aus Südwest.  

Am Samstag anfangs heiter bis wolkig, meist trocken. Im weiteren 
Tagesverlauf von Westen erneut durchziehender Regen. Vorderseitig 
davon ab den Mittagstunden auch Gewitter. Verhaltende Höchstwerte bei
17 Grad im Südschwarzwald und bis 23 Grad am Oberrhein und Neckar. 
Wind deutlich spürbar mit frischen bis starken Böen aus West. Bei 
Gewittern stürmische Böen möglich.

In der Nacht zum Sonntag gebietsweise, teils kräftiger Regen. Minima 
von 14 bis 7 Grad. 

**


Deutschlandübersicht:
Offenbach, Mittwoch, den 19.06.2024, 10:15 Uhr -
"Am gestrigen Dienstag war in Sachen Wetter einiges geboten! Schwere 
Gewitter zogen über die breite Mitte des Landes. Mit dabei waren 
lokal zum Teil heftiger Starkregen, großer Hagel und schwere Sturm- 
bis mindestens orkanartige Böen. "Mindestens" deshalb, da die höchste
gemessene Böe 110 km/h betrug (Neu-Ulrichstein, Hessen). Es ist aber 
davon auszugehen, dass vereinzelt auch noch etwas höhere Böen 
auftraten, die aber nicht vom DWD-Messnetz erfasst wurden. Bei 
Hannover wurde sogar ein Tornado beobachtet und im hessischen Kirtorf
besteht zumindest der begründete Verdacht, dass ebenfalls ein Tornado
durch den Ort zog und für Verwüstungen sorgte. 

Und am heutigen Mittwoch? Nach Wetterberuhigung sieht es nicht aus, 
auch wenn die Unwettergefahr doch ein gutes Stück niedriger ist als 
gestern. Die Luftmassengrenze, die die stabile subpolare Meeresluft 
im Norden und Nordwesten von der labilen Subtropikluft im Süden und 
Südosten trennt, bleibt uns erhalten und kommt heute sogar noch ein 
Stück nach Süden voran. In der Folge kommt es heute vom Südwesten bis
in den Osten zu mitunter kräftigen Regengüssen und örtlich teils 
starken Gewittern. 

Richten wir nun den Blick nach Stuttgart, wo Deutschland heute Abend 
sein zweites EM-Spiel gegen Ungarn bei sehr schwülen 24 Grad 
austrägt. Da sich die Regenfälle im Tagesverlauf in den Osten 
verlagern, stehen die Chancen nicht schlecht, dass das Spiel trocken 
über die Bühne geht. Einen Unsicherheitsfaktor gibt es aber noch. 
Denn vom Schwarzwald über die Schwäbische Alb bis nach Südostbayern -
wo oftmals noch längere Zeit die Sonne von einem blank geputzten 
Himmel scheint - können sich vor allem ab den Nachmittagsstunden 
einzelne, aber schwere Gewitter entwickeln. Die Wahrscheinlichkeit 
dafür ist zwar nicht sonderlich hoch, wenn sich aber ein Gewitter 
entwickelt, kann es schnell heftig werden. Neben heftigem Starkregen 
und schweren Sturm- bis Orkanböen steht dann auch wieder großer Hagel
auf der Karte.

Auch am Donnerstag bleibt der Norden - nun zusammen mit dem Osten - 
auf der ruhigen Sonnenseite, während ansonsten vom Süden bis in den 
Westen bei schwülwarmen 25 bis 30 Grad örtlich erneut kräftige 
Schauer und Gewitter anstehen. 

Diese sind am Freitag dann wieder verbreitet zu erwarten, dann auch 
wieder mit erhöhtem Unwetterpotenzial. Während die Temperatur in der 
Osthälfte auf 25 bis 30 Grad ansteigt, sickert in den westlichen 
Landesteilen langsam etwas kühlere Luft ins Land. Diese wird sich am 
Wochenende überall in Deutschland durchsetzen und nur noch 
Höchstwerte von etwa 20 bis 25 Grad möglich machen. Ab Sonntag 
beruhigt sich zudem das Wetter unter zunehmendem Hochdruckeinfluss 
von Westen und Norden her mehr und mehr. Inwieweit sich auch im Süden
und Südosten hoher Luftdruck durchsetzt, ist derzeit noch recht 
unsicher.   

  "

Das erklärt Dipl.-Met. Tobias Reinartz   von der 
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in 
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.


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