Thema des Tages
Wetter aktuell
Gewitter mit heftigem Starkregen am Donnerstag!
Nach einem frühsommerlich warmen und überwiegend trockenen Tag der
Arbeit, erwarten uns am Donnerstag von Südwesten teils kräftige
Schauer und Gewitter mit örtlichem Unwetterpotenzial.
Viel Sonnenschein nur einzelne harmlose Wolkenfelder und
frühsommerliche Temperaturen. So gestaltet sich der heutige Tag der
Arbeit. Lediglich im Bereich der westdeutschen Mittelgebirge sind ab
dem Nachmittag einzelne Gewitter mit lokalem Starkregen, kleinem
Hagel und stürmischen Böen möglich. Verantwortlich dafür ist eine
Tiefdruckrinne über Westdeutschland, die sich im Tagesverlauf etwas
nach Westen verschiebt.
Da die Luftmasse vor allem in höheren Schichten recht trocken ist und
ein markanter synoptischer Hebungsimpuls zunächst fehlt, sind nur
vereinzelte Gewitter im Bereich der Mittelgebirge möglich (siehe
Abbildung 3). Die Osthälfte liegt dagegen unter dem Einflussbereich
einer Hochdruckzone über Nord- und Osteuropa. Deshalb sind dort in
der stabil geschichteten Luftmasse keine Gewitter möglich und wir
dürfen uns bei angenehmen Temperaturen häufig auf einen lupenreinen
Maifeiertag freuen.
Zum Donnerstag kommt die Tiefdruckrinne in Verbindung mit einem über
Westeuropa liegenden Höhentrog nach Nordosten voran (siehe Abbildung
1 und 2).
Dabei bildet sich eine Konvergenzlinie aus, die am Nachmittag in etwa
von Schwaben über Südhessen bis nach Nordrhein-Westfalen reicht.
Dadurch wird die recht feuchte Luftmasse zum Aufsteigen gezwungen und
es bilden sich im Vergleich zum Vortag deutlich häufiger teils
kräftige Schauer und Gewitter. Durch die relativ schwachen Höhenwinde
verlagern sich diese nur langsam und können in Verbindung mit
zunehmender Feuchte große Regenmengen produzieren (siehe Abbildung
3). Somit nimmt die Gefahr von unwetterartigem Starkregen deutlich
zu. Örtlich können dabei Niederschlagsmengen um 30 Liter pro
Quadratmeter innerhalb kurzer Zeit fallen. Aufgrund der zur
Konvergenzlinie nahezu parallelen Verlagerung ist teils auch
mehrstündiger Starkregen mit noch höheren Mengen nicht
ausgeschlossen. Örtliche Überflutungen sind deshalb am Donnerstag
durchaus möglich.
Zudem ist lokal auch Hagel mit von der Partie. Aufgrund der geringen
vertikalen Windscherung können die Gewitter am morgigen Tag nicht zu
Superzellen heranwachsen. Deshalb ist großer Hagel sehr
unwahrscheinlich. Größere Hagelansammlungen sind aber gerade auch
aufgrund eines recht hohen Energie- und Flüssigwassergehalts dennoch
lokal nicht auszuschließen. Auch der Wind wird morgen eine eher
untergeordnete Rolle spielen. In kräftigeren Entwicklungen und auf
der Vorderseite der Rinne im Osten sind zwar stürmische Böen, in
kräftigen Gewittern auch Sturmböen mit dabei, schwere Sturmböen oder
gar Orkanböen sind aber nicht zu erwarten. Somit liegt das
Hauptaugenmerk eindeutig auf den Starkregen!
Das Tiefdruckzentrum (FLURINA) der Rinne verlagert bis zum Abend über
Westdeutschland nach Benelux. Dadurch überquert die Kaltfront des
Tiefs den Südwesten Deutschlands, weshalb eine Stabilisierung
eintritt und die Schauer und Gewitter im Süden in Regen übergehen.
Zudem fließt deutlich kältere Luft ein. Die Bewohner der
Nordosthälfte dürfen sich dagegen auch morgen wieder über viel
Sonnenschein und frühsommerliche Temperaturen freuen. Dort nimmt die
Gewitterwahrscheinlichkeit erst am Freitag deutlich zu.
M.Sc. Nico Bauer
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 01.05.2024
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