Thema des Tages


Wetter aktuell

Vom "Aprilwinter" in den Wonnemonat Mai



Es wird nun endlich wieder etwas wärmer und am nächsten Mittwoch 
wechseln wir auch kalendarisch in den Wonnemonat Mai. Welche 
Traditionen mit dem Monatswechsel einhergehen, warum der Mai als 
Wonnemonat gilt und welche Schattenseiten das warme Wetter 
insbesondere für Pollenallergiker bereithält, wird im heutigen Thema 
des Tages beschrieben. 



Ein Ende des kühlen Witterungsabschnitts wurde in den letzten Tagen 
sehnlichst erwartet und dieses Ende wurde am gestrigen Freitag 
allmählich eingeleitet. Die Wetterlage hat sich dahingehend 
umgestellt, dass nun keine kühlen Luftmassen polaren Ursprungs mehr 
von Norden her nach Deutschland gesteuert werden. Es hat sich dank 
des Tiefs DUNJA eine südwestliche Strömung eingestellt und damit 
können nun wärmere Luftmassen nach Deutschland gelangen. Zudem ist im
Süden und Osten Hochdruckeinfluss wetterwirksam, was reichlich 
Sonnenschein zur Folge hat.

Was dies konkret für das Wettergeschehen in einzelnen Regionen 
bedeutet, kann im Thema des Tages vom gestrigen Freitag(26.04.2024) 
nachgelesen werden. Zusammengefasst: Das Aprilwetter wird im Westen 
und Norden seinem Namen weiterhin gerecht, während das Wetter im 
Süden und Osten einen Vorgeschmack auf den Wonnemonat Mai macht.

Der Mai ist der fünfte Monat des Jahres im gregorianischen Kalender. 
Im römischen Kalender war er noch der dritte, im julianischen 
Kalender dann ebenfalls der fünfte Monat des Jahres. Benannt ist 
dieser Monat nach der römischen Göttin Maia, der Göttin des Frühlings
und der Fruchtbarkeit. Im katholischen Kirchenjahr gilt er auch als 
Marienmonat. Der Mai zeigt sich weniger launisch als sein 
Vorgängermonat April und gilt aufgrund des häufig "schönen" Wetters 
als Wonne-, Liebes- oder auch wegen der Hauptblütezeit als 
Blumenmonat. Warum der Mai als Wonnemonat bezeichnet wird, könnte 
auch auf Karl den Großen zurückzuführen sein, der den Namen 
"Wonnemond" einführte. Dies hat allerdings weniger damit zu tun, was 
wir heutzutage unter "Wonne" verstehen. Der Begriff hängt vielmehr 
mit dem althochdeutschen "wunnimanot" (Weidemond) zusammen und weist 
darauf hin, dass zur damaligen Zeit in diesem Monat das Vieh auf die 
Weide getrieben wurde. Der Mai ist der letzte Monat des 
meteorologischen Frühlings und weist direkt in Richtung Sommer. 
Trotzdem kann es in der Zeit der Eisheiligen Mitte des Monats 
kurzzeitig noch einmal etwas kühler werden.

Der erste Mai ist der internationale Feiertag der Arbeiterbewegung 
und in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag. In Finnland wird an 
diesem Tag das Frühlingsfest "Vappu" begangen. Traditionell beginnen 
die Feierlichkeiten bereits am Abend zuvor und vergleichbar zum 
deutschen Karneval ist es üblich, sich zu verkleiden. Am Feiertag 
selbst gibt es zahlreiche Veranstaltungen und man trifft sich zum 
Picknick im Park.

In vielen Gegenden Deutschlands und Österreichs ist es Brauch, oft 
imposante Maibäume aufzustellen. Auch die Walpurgisnacht (Nacht auf 
den 01. Mai) gilt als Brauchtum. Der Name leitet sich von der 
Heiligen Walburga ab, deren Gedenktag der 01. Mai ist. Bekannt ist 
die Walpurgisnacht auch als Hexensabbat, bei dem sich die Hexen auf 
dem Blocksberg (Brocken im Harz) zum Tanz mit dem Teufel treffen. In 
gewisser Hinsicht lebt der Hexentanz auch heute noch in Feiern wie 
dem "Tanz in den Mai" weiter, bei dem die Maibowle getrunken werden 
kann. Auch die "Maifeuer" sind darauf zurückzuführen. Nachdem das 
Feuer heruntergebrannt ist, findet in einigen Gegenden der Maisprung 
statt, bei dem Verliebte gemeinsam über das Feuer springen. Viele, 
oftmals jüngeren Leute ziehen umher, um Streiche zu spielen.
  
Zum Monatswechsel zeigt sich beim Wetter ein ähnliches Bild wie an 
diesem letzten Aprilwochenende. Je weiter östlich oder südöstlich man
sich befindet, umso häufiger und länger strahlt die Sonne vom Himmel.
Zum Monatswechsel und damit auch am Feiertag wird es dort zudem mit 
Höchstwerten von 26 bis 29 Grad frühsommerlich warm, womit der Beginn
der Freibadsaison gebührend eingeleitet werden kann.

Das "schöne" Wetter hat für viele aber auch eine Kehrseite, denn der 
Pollenflug wird bei warmen und sonnigen Bedingungen begünstigt. Bei 
Pollenallergikern nimmt das Immunsystem die eigentlich harmlosen 
Pollen als Gefahr war und setzt Abwehrmechanismen in Gang, die sich 
in juckenden und tränenden Augen und einer laufenden Nase äußern 
können. Der Deutsche Wetterdienst erstellt in Zusammenarbeit mit der 
Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PDI) Vorhersagen zum 
Pollenflug-Gefahrenindex für die acht allergologisch wichtigsten 
Pollen in Deutschland (Hasel, Erle, Esche, Birke, Süßgräser, Roggen, 
Beifuß und Ambrosia). Der Pollenflug-Gefahrenindex beschreibt die 
Stärke der Symptomatik bei Allergikern, die von der jeweiligen 
Pollenart und der in der Luft zu erwartenden Konzentration abhängt. 
Die aktuellen Vorhersagen können unter www.dwd.de/pollenflug 
abgerufen werden.      


M.Sc. Tanja Sauter 

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 27.04.2024

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Diesen Artikel und das Archiv der "Themen des Tages"
finden Sie unter www.dwd.de/tagesthema

Weitere interessante Themen zu Wetter und Klima finden
Sie auch im DWD-Wetterlexikon unter: www.dwd.de/lexikon