VHDL16 DWSG 211000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Sonntag, 21.04.2024, 10:30 Uhr

Bis zum Mittag/Nachmittag teilweise bis in tiefe Lagen Schnee und 
Glätte. Nachfolgend noch einzelne Schauer und Gewitter. 

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Baden-Württemberg verbleibt unter Tiefdruckeinfluss. Mit nördlicher 
Strömung wird Meeresluft polaren Ursprung herangeführt.  

GLÄTTE/SCHNEE:
Bis heute Abend besonders im Schwarzwald bei teils kräftigerem 
Schneefall oberhalb 600 m Mengen weitere 5, in Summe dann 10, in 
Staulagen bis 15 cm seit der Nacht. 
Auch auf der Alb und südlich davon bis zum Nachmittag wenige 
Zentimeter Neuschnee. Dabei zumindest vorübergehend Glätte durch 
Schnee oder Schneematsch. 
In der Nacht zum Montag gebietsweise Glätte durch überfrierende 
Nässe, in der Südhälfte oberhalb ca. 400 m auch durch Schnee, dort 
gebietsweise vor allem im Bergland nochmal 1-5 cm Neuschnee.

FROST: 
In der Nacht zum Montag oberhalb von ca. 300 m leichter Frost.

GEWITTER:
Heute vereinzelt Graupelgewitter mit Windböen um 60 km/h. 

Heute Mittag stark bewölkt bis bedeckt, von Norden her zeitweise 
Auflockerungen. Im Süden und Südosten leichter Schneefall, am 
Nachmittag abseits des Berglandes zunehmend Regen, dabei südostwärts 
abziehend. Von Norden her erneut zeitweise Regen oder Schauer 
aufziehend, im Bergland etwas Schnee. Maxima zwischen 1 Grad im 
höheren Bergland und 8 Grad am Rhein. Schwacher bis mäßiger Wind, in 
Böen frisch und bei Gewittern auch stark bis stürmisch aus Nord bis 
Nordost. 

In der Nacht zum Montag sich nach Süden verlagernde und schwächer 
werdende Schnee- oder Schneeregenschauer, im Norden aufklarender 
Himmel. Am Rhein um +1 Grad, sonst aber verbreitet leichter Frost 
zwischen 0 und -4 Grad. Lokal Glätte. Ab der zweiten Nachthälfte auf 
dem Feldberg starke bis stürmische Böen aus Nordost. 

Am Montag rascher Wechsel von Sonne und Wolken und einige, aber nicht
mehr so zahlreiche Regen- und Graupelschauer wie in den Vortagen. Im 
höheren Bergland nach wie vor Schneeschauer. Höchsttemperatur 
zwischen 5 und 11 Grad mit den höchsten Werten entlang des Rheins, im
höheren Bergland nur 2 bis 4 Grad. Meist mäßiger Nordostwind, in Böen
frisch bis stark. Auf dem Feldberg starke bis stürmische Böen. 

In der Nacht zum Dienstag wolkig, kaum noch Schauer. In der zweiten 
Nachthälfte von Südosten dichtere Wolken und leichter Schneefall. 
Frühwerte am Rhein teilweise um +1 Grad, sonst verbreitet 0 bis -4 
Grad. Örtlich Glätte.

Am Dienstag im Norden anfangs aufgelockert, sonst meist stark 
bewölkt. Vor allem im Süden und Osten zeitweise etwas Regen oder 
Schneeregen, in höheren Lagen Schnee. Maxima von 3 Grad im Bergland 
bis 12 Grad in der Kurpfalz. Schwacher bis mäßiger Nordostwind mit 
frischen Böen. 

In der Nacht zum Mittwoch wolkig bis stark bewölkt. Nur noch 
vereinzelt Niederschläge. Minima +2 bis -4 Grad, örtlich Glätte. 


Am Mittwoch stark bewölkt, im Tagesverlauf vermehrt Schauer, im 
Bergland als Schnee. Höchstwerte von 4 Grad im Bergland bis 12 Grad 
an der Tauber. Schwacher bis mäßiger Nordwestwind mit frischen Böen.

In der Nacht zum Donnerstag Wolkenauflockerung, stellenweise 
Nebelbildung. Bei Tiefstwerten zwischen +4 und -4 Grad im Bergland 
Glätte.   


**


Deutschlandübersicht:
Offenbach, Sonntag, den 21.04.2024, 10:15 Uhr -
" Deutschland liegt derzeit zwischen den Stühlen oder in 
meteorologischer Fachsprache zwischen den Druckmaxima. Leider liegen 
für viele Bürger Hoch und Tief auf der falschen Seite. Denn derzeit 
kreiselt das kräftige Hoch QUADARIIUS bei Irland und spannt eine 
Hochdruckzone vom Nordmeer über den Ostatlantik bis in den Golf von 
Biskaya auf, während über Osteuropa zahlreiche Tiefs wirbeln und so 
über Mitteleuropa eine nördliche bis nordöstliche Strömung 
induzieren. Mit dieser wird weiter kalte Luft polaren Ursprungs nach 
Deutschland geführt. Da aber die Tiefs ANNINA II über Polen und 
ANNINA I bei Norwegen in der Wetterküche ordentlich mitwirken, bleibt
hierzulande auch der unbeständige Wettercharakter bestehen. Vor allem
ANNINA II sowie ein Randtief über Süddeutschland versorgen am 
heutigen Sonntag die Südhälfte des Landes noch mit teils kräftigen 
Niederschlägen. Die Niederschläge werden dabei durchaus auch noch von
Prozessen in höheren Luftschichten verstärkt, wo ebenfalls kleine 
Tiefs 
umhereiern. Da gleichzeitig die Temperaturen stark 
unterdurchschnittlich ausfallen, in etwa 1500 Meter zwischen -3 und 
-9 Grad sowie bodennah am Morgen zwischen -4 und +4 Grad liegen und 
tagsüber nur eine moderate Erwärmung erfahren, fallen die 
Niederschläge oberhalb von 400 bis 600 m als Schnee. In der Nacht lag
die Schneefallgrenze in der Mitte sogar teilweise in tiefen Lagen und
sorgte auf den Straßen für einen nachhaltigen Eindruck. Vor allem auf
den Autobahnen und Bundesstraßen in Nord- und Osthessen, Ostwestfalen
sowie Thüringen (A4, A7, A44) ging zeitweise nichts mehr. Die 
gemessenen Neuschneehöhen sind entsprechend ordentlich. Z. B. fielen 
in Bad Hersfeld (272 m ü.N.N.) in nur wenigen Stunden 10 cm, in 
Fulda-Horas (242 m ü.N.N.) 7 cm, in Mistekgau-Hardt (419 m ü.N.N.) 10
cm und in Liebenau-Haueda (162 m ü.N.N.) 5 cm Neuschnee. Abseits der 
Stationen des DWD sind aber durchaus auch noch höhere Summen möglich.
An den Alpen fielen oberhalb von 800 m häufig zwischen 10 bis 20 cm. 

Resultierend konnte die Schneedecke aus den Vortagen oberhalb etwa 
700 bis 800 Meter weiter anwachsen. 

In den kommenden Tagen nimmt dann der Einfluss von Hoch QUADARIUS zu,
sodass die Niederschlagsneigung abnimmt. Grundsätzlich bleibt aber 
die nördliche Grundströmung aufgrund der Lage des Hochs westlich bzw.
nordwestlich von Deutschland bestehen, sodass die Zufuhr an polarer 
Kaltluft zunächst anhält. Während es an den Alpen und dem Vorland 
sowie Ostbayern auch in den kommenden Tagen noch länger schneien 
soll, sind sonst bevorzugt im Ostseeumfeld und im westl. 
Mittelgebirgsraum noch Schneeschauer möglich. Ansonsten wechselt der 
Fokus zunehmend vom Schnee zum Frost. Durch die abnehmende Bewölkung 
kann die einfließende Kaltluft nachts ordentlich auskühlen. 
Nachfolgend sollen die nächtlichen Tiefstwerte (2 m) in den kommenden
Nächten verbreitet auf Werte zwischen 0 und -7 Grad purzeln, in 
Bodennähe (5 cm) muss mit Frost zwischen -2 und -10 Grad gerechnet 
werden. Diese Temperaturen sind dann für die schon weit vorgedrungene
Pflanzenwelt gefährlich. Vor allem gerade blühende Gewächse sind 
gefährdet und müssen geschützt werden. Aber auch sonst ist für viele 
Pflanzen im Garten und auf dem Balkon nochmals Schutz nötig. 

Der sich einnistende Spätwinter relativiert dann auch den Frühsommer 
zu Monatsbeginn. Noch am Morgen des 15. April, also zur Halbzeit des 
Monats, lag die Mitteltemperatur landesweit 4 bis fast 7 Grad über 
dem vieljährigen Mittel und damit erneut auf Rekordkurs. Doch dann 
kam der Spätwinter. Am heutigen Morgen (21. April), also knapp eine 
Woche später, sind die positiven Abweichungen abgeschmolzen. 
Insgesamt sind aber weiter überdurchschnittliche Mittelwerte von 2 
bis 4 Grad zu verzeichnen. Aufgrund der mindestens noch eine Woche 
anhaltenden unterdurchschnittlichen Temperaturen sollten sich die 
Abweichungen aber weiter normalisieren.  "

Das erklärt Dipl.-Met. Lars Kirchhübel  von der 
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in 
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.


Hinweis:
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