VHDL16 DWSG 221000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Montag, 22.01.2024, 10:30 Uhr

Windig, im Bergland stürmisch. Am Schwarzwald heute tagsüber
mehrstündiger Starkregen. In der Nacht im Bergland örtlich Glätte
durch Schnee.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Das Frontensystem eines zur Norwegischen See ziehenden Orkantiefs
überquert Baden-Württemberg von Nordwest nach Südost und bringt dabei
zunächst milde, ab der Nacht zum Dienstag wieder kühle Meeresluft
mit.

SCHNEE/GLÄTTE:
In der Nacht zum Dienstag in Lagen oberhalb etwa 800 m örtlich Glätte
durch etwas Neuschnee.

STURM/WIND:
Heute verbreitet Windböen um 60 km/h aus Südwest bis West, im
Bergland Sturmböen um 80 km/h, exponiert im Schwarzwald orkanartige
Böen oder Orkanböen bis 130 km/h. In der Nacht zum Dienstag leichte
Abschwächung. Am Dienstag dann in tiefen Lagen nur vereinzelt
Windböen um 55 km/h, im exponierten Schwarzwald Sturmböen um 80 km/h.

STARKREGEN:
Bis in den Abend in Weststaulagen des Schwarzwaldes örtlich bis 25,
vereinzelt bis 30 Liter pro Quadratmeter wahrscheinlich.

Heute Mittag nach Südosten ausbreitender Regen. Im Schwarzwald
zeitweise auch starker Regen. Maxima von 6 Grad in Oberschwaben bis
12 Grad im Breisgau. Mäßiger, teils frischer Südwestwind mit starken
bis stürmischen Böen, im Bergland Sturmböen, auf dem Feldberg
Orkanböen.

In der Nacht zum Dienstag bei starker Bewölkung Schauer, im höheren
Bergland als Schnee mit zeitweiser Glätte. Im Minima 6 bis 0 Grad.
Starke bis stürmische Böen, im Bergland Sturmböen, auf dem Feldberg
orkanartige Böen aus West.

Am Dienstag bei wechselnder Bewölkung zeitweise Sonne, aber vor allem
in der ersten Tageshälfte auch noch einzelne Regen-, im Bergland
Schneeregen- oder Schneeschauer. Tagesmaxima zwischen 3 Grad im
Bergland und 10 Grad im Markgräfler Land. Schwacher bis mäßiger
Südwestwind, verbreitet starke Böen; in hohen Lagen starke bis
stürmische Böen und exponiert im Schwarzwald Sturmböen.

In der Nacht zum Mittwoch viele Wolken, zeitweise etwas Regen. Minima
9 bis 2 Grad. Starke bis stürmische Böen aus Südwest; im Bergland
Sturmböen, auf exponierten Lagen orkanartige Böen oder Orkanböen.

Am Mittwoch wenig Sonne. Verbreitet Regen, abends von Norden her
nachlassend. Sehr milde 8 Grad im Südschwarzwald bis 15 Grad am
Oberrhein. Frischer Westwind. Stürmische Böen oder Sturmböen bis in
tiefe Lagen. Im Bergland auch schwere Sturmböen, in höchsten
Schwarzwaldlagen Orkanböen.

In der Nacht zum Donnerstag im Süden noch etwas anhaltender Regen. Im
Norden Auflockerungen. Tiefstwerte 8 bis 3 Grad. Stark böiger
Westwind, im Bergland Sturmböen, exponiert orkanartige Böen.

Am Donnerstag teils heiter, teils wolkig bis stark bewölkt und
gebietsweise etwas Regen. Dabei Höchsttemperaturen um 8 Grad im
Bergland und an der Tauber, sonst von 10 Grad am Neckar bis 12 Grad
am Rhein. In freien Lagen starke Böen, sonst nur schwacher bis
mäßiger Westwind.

In der Nacht zum Freitag wechselnd bewölkt und gelegentlich etwas
Regen. Tiefstwerte von 6 bis 1 Grad.

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Deutschlandübersicht:
Offenbach, Montag, den 22.01.2024, 10:15 Uhr –
„Heute liegt Tief „Iris“ in der norwegischen See und zieht allmählich
in den Norden Norwegens. An seiner Südflanke greift neben dem
Sturmfeld des Tiefs auch eine Luftmassengrenze auf Deutschland über.

Zum einen frischt dadurch der Wind in der Nordwesthälfte stürmisch
auf. Insbesondere an der Nordsee wird schwerer Sturm erwartet. Zum
anderen bringt die Luftmassengrenze deutlich mildere Atlantikluft und
Regen mit sich. Bereits am Vormittag kann man in weiten Teilen
Deutschland diese Milderung spüren, in der Westhälfte werden am
Nachmittag sogar bis zu 11 Grad erreicht. Nur im Südosten dauert es
länger, bis die mildere Luft auch dort Einzug hält. Zuvor kann der
Regen dort im Tagesverlauf noch einmal auf den Böden gefrieren,
sodass örtliches Glatteis auftritt.
Ein weiterer Warnparameter befindet sich ebenfalls auf der
DWD-Warnkarte: Tauwetter. Denn in aktuell noch schneebedeckten
Regionen geht es dem Schnee ab heute an den Kragen. Insbesondere in
einigen Mittelgebirgslagen kommen so aus der Kombination von Regen
und Schmelzwasser bis Mittwoch abflussrelevante Mengen von 30 bis 50,
örtlich bis 70 l/qm zusammen.

In der Nacht zum Dienstag erreicht die Luftmassengrenze dann die
Alpen. Der Wind lässt allgemein etwas nach und die Schneefallgrenze
sinkt wieder etwas ab, sodass noch durchziehende Schauer im höheren
Bergland als Schnee fallen können. Zudem ziehen von der Nordsee
vereinzelt kurze Gewitter ins Landesinnere.

Am Dienstag stellt sich vorübergehend kurzer Zwischenhocheinfluss
ein. Zunächst ist es insbesondere in der Osthälfte noch windig, der
Wind lässt im Tagesverlauf jedoch immer weiter nach. Auch die
Schauertätigkeit klingt am Nachmittag ab. Allerdings währt diese
„Wetterpause“ nur kurz, denn auf dem Atlantik steht aktuell schon das
nächste Tief in den Startlöchern. Tief „Jitka“ zieht bis zur
Wochenmitte zwischen Island und den Britischen Inseln entlang in
Richtung Skandinavien. Und bereits am Dienstagabend kommen in
Zusammenhang mit einem Tiefausläufer von „Jitka“ von Westen her
dichte Wolken und weiterer Regen auf. In der Nacht zum Mittwoch nimmt
dann der Wind auch wieder zu.

Mittwoch ist dann „Sturmtag“. In weiten Teilen Deutschland wird es
stürmisch. Insbesondere in der Nordhälfte können auch einzelne
schwere Sturmböen auftreten. An den Küsten sowie im höheren Bergland
treten allgemein schwere Sturmböen oder orkanartige Böen auf. Bei
verbreiteten Tageshöchstwerten von 8 bis 15 Grad ist es teilweise
sogar ungewöhnlich mild für einen Januar.

Am Donnerstag sorgt vorübergehender Zwischenhocheinfluss erneut für
eine kurze Wetterberuhigung. Die Niederschläge und der Wind lassen im
Tagesverlauf weitgehend nach. Die Schneedecke wird sich bis dahin
meist ins höhere Bergland zurückgezogen haben. Tauwetter spielt also
meist keine Rolle mehr. Einzig an den Alpen kann es noch längere Zeit
regnen, dort wird in Hochlagen allerdings für einen leichten
Neuschneezuwachs gesorgt.

Aber wie bereits angesprochen, währt die Pause nur vorübergehend.
Bereits am Freitag greift der Ausläufer eines Islandtiefs auf
Deutschland über und bringt erneut Regen und etwas Wind. „

Das erklärt MSc.-Met. Sebastian Schappert von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter:
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