#DWD #Thema des Tages 2024-01-21: IRIS stellt das Wetter um
Thema des Tages
Wetter aktuell
IRIS stellt das Wetter um
Nach einer winterlichen Woche und einem wettertechnisch recht ruhigen
Wochenende, stellt sich pünktlich zum Wochenanfang die Wetterlage um.
Äußerst winterlich präsentierte sich das Wetter in der nun
vergangenen Woche. Tief GERTRUD sorgte für allerlei Schlagzeilen und
bescherte dem Süden und der Mitte Deutschlands einen wettertechnisch
brisanten Mittwoch. Wie bereits in diversen Themen des Tages dieser
Woche beschrieben, legte sich eine markante Luftmassengrenze quer
über Deutschland. Diese war mit teils kräftigen Niederschlägen
verbunden. Auf der kalten Seite fielen diese als Schnee, auf der
warmen Seite als Regen. Im Übergangsbereich sorgte gefrierender Regen
für spiegelglatte Straßen und Gehwege. Gegenstände und Pflanzen
wurden von teils dicken und bizarr wirkenden Eispanzern eingehüllt.
Am Donnerstag wanderte die Luftmassengrenze dann gen Süden und
bescherte auch so mancher Region noch eine dünne Schneedecke, die bis
dato (fast) nur den (gefrierenden) Regen abbekommen hatte.
Nachfolgend sorgte Hoch CORVIN für eine deutliche Wetterberuhigung.
Nur noch wenige Regen- oder Schneeschauer zogen über das Land und die
Sonne zeigte sich teilweise länger. So manche Region hatte allerdings
auch mit einer zähen Hochnebeldecke zu kämpfen. Wind- oder gar
Sturmböen waren allenfalls an den Küsten oder auf einzelnen
Berggipfeln ein Thema. Dies ändert sich nun aber pünktlich zum Start
in die neue Woche.
Verantwortlich hierfür ist das Sturmtief IRIS, das auf dem
internationalen Parkett auf den Namen ISHA getauft wurde. Dieses
befand sich am heutigen Sonntagmorgen noch auf dem nahen Atlantik.
Nachfolgend schickt es sich aber an, mit seinem Kern den nördlichsten
Teil Schottlands zu streifen, um dann weiter in Richtung Norwegen zu
ziehen. Die Tiefausläufer beeinflussen dabei das Wettergeschehen in
Deutschland.
Mit IRIS stellt sich eine zyklonale Westlage ein. Damit verbunden
sind neben einer deutlichen Milderung auch Niederschläge. Zudem
beschert uns IRIS einen windigen bis stürmischen Start in die neue
Woche.
Die Milderung äußert sich bereits in der kommenden Nacht, wenn
frostige Tiefsttemperaturen nur noch im Südosten sowie in einzelnen
Hochlagen zu erwarten sind. Nichtsdestotrotz können im äußersten
Südosten auch noch einmal -10 Grad erreicht werden. Zum Vergleich: In
der vergangenen Nacht wurden noch verbreitet Tiefstwerte im
Frostbereich verzeichnet. Nur im Küstenumfeld blieb es frostfrei. Im
Süden sowie in Teilen der Mitte lagen die Tiefstwerte auch im
strengen Frostbereich von bis zu -17,7 Grad im thüringischen
Olbersleben.
Am Tage macht sich die Milderung dahingehend bemerkbar, dass die
Höchsttemperaturen bereits am morgigen Montag entlang des Rheins und
im Nordwesten zweistellige Werte aufweisen. Häufig liegen die
Höchsttemperaturen dann bei Werten von mehr als 5 Kelvin über
denjenigen am heutigen Sonntag (Temperaturdifferenzen werden in
Kelvin und nicht in Grad Celsius angegeben).
Ab der kommenden Nacht ziehen dann von Nordwesten Regenfälle herein.
Diese können zeitweise mitunter kräftiger sein. In einzelnen
Kältelöchern der Mittelgebirge sowie morgen Vormittag Richtung
Südosten kann der Regen auch gefrierend sein und es kann
vorübergehend glatt werden.
Bereits am heutigen Sonntag weht im Nordwesten sowie im
Mittelgebirgsraum ein stark böiger Südwestwind. Dieser legt in der
kommenden Nacht weiter zu. Am morgigen Montag weht dann im Südosten
ein mäßiger, sonst ein frischer bis starker Südwestwind. Verbreitet
ist mit stürmischen Böen oder Sturmböen zu rechnen. Im Bergland und
an der See sind auch schwere Sturmböen darunter. An der Nordsee sind
sogar einzelne orkanartige Böen möglich.
Durch die milden Temperaturen, den Regen und den Wind setzt Tauwetter
ein und es geht den Schneedecken zunehmend an den Kragen. Nur in der
Nacht zum Dienstag fallen die Niederschläge in den höheren Lagen
teils noch einmal als Schnee.
Diese Winterfreude ist aber auch nur von kurzer Dauer, denn
wettertechnisch geht es genauso weiter wie am Montag. Nach
vorübergehender Windabnahme am Dienstag legt der Wind zum Mittwoch
hin wieder zu. Der Mittwoch präsentiert sich dann abermals windig bis
stürmisch. Zudem ist verbreitet wieder mit Regen zu rechnen. Dabei
wird es dann insbesondere am Oberrhein bei 14 bis 16 Grad sehr mild.
M.Sc. Tanja Sauter
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 21.01.2024
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst
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