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Wissenschaft kompakt

Hintergrundbericht zum Weihnachtshochwasser

Es ist zwar schon ein paar Tage her, aber in einigen Regionen
Deutschlands kann man die Auswirkungen noch sehen. Der Deutsche
Wetterdienst hat eine hydro-klimatologische Einordnung der Stark- und
Dauerniederschläge in Teilen Deutschlands an Weihnachten und
Silvester 2023 herausgegeben.

Ende des Jahres 2023 kam es in einigen Regionen Deutschlands zu
länger anhaltenden und wiederholten Niederschlägen, meist in Form von
Regen. Vor allem in den Bundesländern Niedersachsen,
Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt fielen vom 19. Dezember 2023
bis 05.Januar 2024 teils mehr als die üblichen Niederschlagsmengen
für Dezember und Januar. Zwar wurden keine Allzeitrekorde gebrochen,
aufgrund der Ausdehnung der Niederschläge und der ungewöhnlich langen
Andauer waren aber etliche Regionen über längere Zeit überschwemmt.
In einigen Ortschaften wurden Dämme errichtet, um über die Ufer
tretende Flüsse aufzuhalten.

Neben der ausführlichen Betrachtung der Wetterlage, die von
Tiefdruckgebieten geprägt war, gibt es in der Ausarbeitung (Link
siehe unten) auch etliche Mess- und Beobachtungswerte sowie
Vergleiche zu anderen Wetterlagen und Regenperioden. Auch auf die
Wiederkehrzeit der Ereignisse, also ihre Häufigkeit in der Historie
und die Wahrscheinlichkeit des Auftretens, wird eingegangen. Dabei
wurden in kurzer Zeitspanne (7 Tage) lokal hundertjährige
Wiederkehrzeiten berechnet.

Ob der Klimawandel für das Hochwasser verantwortlich ist, lässt sich
nicht abschließend klären. Fakt ist, dass wärmere
Oberflächentemperaturen und Meere zu mehr Feuchtigkeit in der Luft
führen. Diese Feuchtigkeit macht sich dann im Niederschlag bemerkbar,
der in entsprechend größerer Menge fallen kann. Statistisch
betrachtet haben die Niederschläge im Zeitraum von 1882 bis 2023 in
den Wintermonaten stark zugenommen. In den Sommermonaten lässt sich
hingegen keine statistische Signifikanz finden.

Abschließend gibt es in der hydro-klimatologischen Einordnung noch
eine Betrachtung des europäischen Wetters im gleichen Zeitraum. Denn
nicht nur in Deutschland gab es überdurchschnittlich viel Regen, auch
zum Beispiel in Großbritannien, Frankreich und der Schweiz kam es im
Dezember zu ungewöhnlich hohen Niederschlagsmengen.

Aktuell herrscht in Deutschland zunehmend Winterwetter und Hochwasser
ist vielerorts kein Thema mehr. Allerdings setzt sich in der neuen
Woche aus Südwesten wieder milde und feuchte Luft durch. Damit kommen
wieder mehr Regenfälle auf und an kleineren Flüssen kann sich
aufgrund der noch gesättigten Böden kleines Hochwasser einstellen.

Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 18.01.2024

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

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