Thema des Tages

Wetter aktuell
Ein verregneter November mit Schnee als krönendem Abschluss

Wie nass war der bisherige November? Und wie sieht es in den
kommenden Tagen hinsichtlich Niederschlag aus? Die Antworten auf
diese Fragen finden sich im heutigen Thema des Tages.

Trüb und nass zeigte sich der November bislang und auch in den
nächsten Tagen stehen Niederschläge auf der Agenda. Der kommende
Freitag (01. Dezember) schlägt dann zwar ein neues Kapitel in der
Statistik auf, denn an besagtem Tag ist meteorologischer
Winteranfang, aber ob sich danach auch an dem unbeständigen Wetter
etwas ändert, bedarf noch eines Blickes in die Glaskugel.

Zurück zu den Niederschlägen im aktuell laufenden Monat November.
Mancherorts regnete es teils langanhaltend und kräftig und so manche
Warnung vor Dauerregen beschäftigte die Warnmeteorologen. Nachfolgend
waren auch die Experten der Hochwasserzentralen gefragt, den Impact
für die Einzugsgebiete der Flussregionen richtig einzuschätzen. Aber
auch Schauer und einzelne Gewitter lieferten zwar nicht flächig,
mancherorts aber in Summe durchaus nennenswerte Niederschlagsmengen.
So mancher mag an dieser Stelle nun aufgrund des trüben und
regnerischen Wettercharakters vielleicht ein Sonnenlied anstimmen
oder gar einen Sonnentanz vollführen. An den bereits gefallenen
Niederschlagsmengen ändert das allerdings nichts mehr.

In Deutschland sind für den November im Mittel Niederschlagsmengen
von 50 bis 90 Liter pro Quadratmeter in der Fläche üblich. Dass sich
Niederschläge aber nicht gleichmäßig über Deutschland verteilen,
liegt in der Natur der Sache. Zu den Spitzenreitern bezüglich der
gefallenen Niederschlagsmengen gehören gerne einmal die üblichen
Verdächtigen, die man im Laufe der Zeit schnell benennen kann. Dazu
zählen beispielsweise die Staulagen der Mittelgebirge. Insbesondere
Schwarzwald und Allgäu sind bei Zufuhr feuchter Luftmassen aus
westlichen Richtungen bevorzugte Kandidaten für langanhaltende
Niederschläge.

Im Gegensatz dazu sind das Thüringer Becken oder die Magdeburger
Börde, aber auch der Nordosten Beispiele für trockene Regionen in
Deutschland. Begründen kann man dies mit oftmals abnehmenden
Niederschlägen in Richtung Osten. Im Falle von Thüringer Becken oder
Magdeburger Börde kann man dies aber auch mit der Leelage von
Thüringer Wald oder Harz begründen. Diese Mittelgebirge fungieren
hierbei als eine Art Barriere, an deren Südwestflanke die
Niederschläge anstauen und an deren Nordostflanke dann eine Art
Abschattung stattfindet.
Die nachfolgende Grafik zeigt die aus Radardaten abgeleiteten
Niederschlagsmengen seit dem 01. November.

Tatsächlich stechen wieder einmal die bekannten Kandidaten hervor,
sowohl hinsichtlich viel aber auch hinsichtlich wenig Niederschlag.
Hervorzuheben sind insbesondere der Schwarzwald und das Allgäu, die
in Teilen weiß eingefärbt sind. Die damit implizierten mehr als 300
Liter pro Quadratmeter sind nicht mehr Teil der Legende. So mancher
Bewohner der Norddeutschen Tiefebene erinnert sich auch an letzten
Montag, als dort ein stationäres Niederschlagsband lag, welches die
Warnmeteorologen dazu veranlasste, eine Warnung vor Dauerregen zu
schalten. Die Regenmengen dieses Ereignisses erkennt man auch in der
Gesamtsumme des bisherigen Novembers, der Schwerpunkt lag hierbei in
einem Streifen von Bremen bis zur Altmark.

Betrachtet man nun die bisherigen Niederschlagsmengen relativ zum
vieljährigen Mittel, so wird ebenfalls direkt dieser Streifen in der
Norddeutschen Tiefebene ersichtlich. Insbesondere auch das
Alpenvorland gönnte sich „etwas“ mehr Nass von oben. Noch etwas
Nachholbedarf haben in dieser Hinsicht große Teile von Thüringen und
Mecklenburg-Vorpommern.

Und wie sieht es in den kommenden Tagen hinsichtlich Niederschlag
aus? Die mitunter kräftigen Niederschläge des heutigen Montags wurden
bereits im gestrigen Thema des Tages behandelt. Diese sind auch am
morgigen Dienstag noch Thema, wenn sie sich im Tagesverlauf Richtung
Erzgebirge und Südosten zurückziehen. Noch einmal an dieser Stelle
hervorzuheben ist aber, dass die Niederschläge am heutigen Montag
insbesondere in den mittleren Landesteilen auch bis in tiefere Lagen
als Schnee fallen. In den westlichen Mittelgebirgen ist teils mit
kräftigem Schneefall zu rechnen. Am morgigen Dienstag geht der Regen
dann auch in den südlichen Landesteilen allmählich in Schnee über. Am
Mittwoch kommen von Nordwesten bis in die Mitte erneut Schnee- und
Schneeregenfälle herein. Diese ziehen dann im Laufe des Donnerstags
ostwärts ab. Von Südwesten zieht dann ein Niederschlagsgebiet herein,
das hinsichtlich Niederschlagsphase und Ausbreitung aber noch mit
einigen Unsicherheiten aufwartet.

M.Sc. Tanja Sauter
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 27.11.2023

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