Thema des Tages
Wetter aktuell
Perseiden Teil II: Der jährliche Sternschnuppen-Höhepunkt naht
Vor etwa zwei Wochen berichteten wir über den Sternschnuppenstrom der
Perseiden. Nun nähert sich mit dem Wochenende der Höhepunkt der
Aktivität. Hier der dazugehörige Blick aufs Wetter.
Geht es um den Blick in den Sternenhimmel, so war es um diesen in den
letzten Wochen ziemlich schlecht bestellt. Regen über Regen bei
trübem, wolkenverhangenem Himmel - das hat die Laune nicht unbedingt
bei jedem verbessert. Zu allem Überdruss war es dazu noch nicht
einmal mehr sonderlich warm.
Am Wochenende erreicht die Aktivität des Perseiden-Stroms nun ihren
Höhepunkt. Mit anderen Worten: Die Wahrscheinlichkeit, nachts
Sternschnuppen sehen zu können, ist dann am höchsten. Voraussetzung
ist natürlich, dass das Wetter auch passt. Diesbezüglich gibt es eine
gute und eine schlechte Nachricht zu vermelden. Die gute Nachricht:
Es wird grundsätzlich deutlich wärmer und auch freundlicher. Die
schlechte: Nicht überall wird es für einen wolkenfreien Himmel
reichen.
Betrachten wir also die Wetterlage mal etwas genauer und beginnen
dabei mit dem Freitag und der Nacht zum Samstag. Die Vorhersagekarte
verrät: Allzu viel ist europaweit gar nicht los. Bemerkenswert ist
ein ausgeprägtes großes Tiefdruckgebiet ("Arend") auf dem
Nordatlantik, dessen Ausläufer bis nach Westeuropa reichen. Wichtiger
aber ist ein Hoch mit seinem Zentrum über Deutschland. Dieses sorgt
tagsüber für sommerliche Verhältnisse mit Temperaturen bis an die
30°C und vor allem in den östlichen Landesteilen für viel
Sonnenschein. In der westlichen Hälfte machen sich dagegen schon
erste Wolken als Vorläufer von "Arend" bemerkbar. In der Nacht zu
Samstag verschärft sich dieser Kontrast noch. Die Nordwesthälfte des
Landes steckt dann unter einer dichten, teilweise auch schon
regnerischen Wolkendecke, während es in der Südosthälfte höchstens
gering bewölkt ist. Die besten Chancen auf wolkenfreien Himmel hat
man wohl im äußersten Südosten, soll heißen: in Nieder- und
Oberbayern. Dazu wird es bei Temperaturen um 15°C nachts nicht
übermäßig kühl, sodass es sich draußen noch etwas länger aushalten
lässt.
Im Laufe des Samstags rückt uns dann Tief "Arend" weiter auf die
Pelle, kommt aber auch nicht mehr richtig gegen den Hochdruckgürtel
an, der sich von Südwesteuropa bis zur Barentssee erstreckt. Das
bedeutet, dass die okkludierte Kaltfront von Tief "Arend" über dem
Nordwesten Deutschlands hängen bleibt. Diese sorgt im Tagesverlauf
für zahlreiche Schauer und Gewitter, während es im Süden und Osten
deutlich freundlicher bleibt. Das setzt sich auch noch in die Nacht
zum Sonntag hinein fort. Zwar lassen dann die Niederschläge überall
nach und die Gewitter des Tages lösen sich mehr oder weniger in Luft
auf, aber die Wolken bleiben. Im Endeffekt läuft es dabei auf
dieselbe Situation wie nachts zuvor hinaus: Die größten Chancen auf
wolkenfreien Himmel hat man im äußersten Südosten Deutschlands, wo
der Hochdruckeinfluss am stärksten ist. Nach Nordwesten nimmt die
Dichte der Wolkendecke dagegen immer weiter zu. Einen kleinen Haken
gibt es allerdings auch im Südosten: Hier kann sich das ein oder
andere örtliche Nebelfeld bilden, welches dem Blick auf die Sterne
und die Schnuppen einen Strich durch die Rechnung macht.
M.Sc. Felix Dietzsch
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 09.08.2023
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst
Diesen Artikel und das Archiv der "Themen des Tages"
finden Sie unter www.dwd.de/tagesthema
Weitere interessante Themen zu Wetter und Klima finden
Sie auch im DWD-Wetterlexikon unter: www.dwd.de/lexikon